Überrascht schaute ich auf und guckte in Timothy's grüne Augen.
Was machte er denn hier?
Sofort wischte ich mir die Tränen weg und stand vom Boden auf. Timothy tat es mir gleich und stellte sich auf, da er sich davor vor mich hingekniet hatte.
"Liv ich will nicht-", fing er an.
"Nein. Lass mich in Ruhe, Timothy."
Ich drehte mich von ihm weg und wollte losgehen, als er mich sanft am Arm festhielt.
"Hast du jetzt etwa wegen mir geweint? Wenn ja, dann verstehe ich dich nicht. Du wolltest doch, dass wir nur Freunde bleiben. Nicht ich."
"Ja, genau wegen so einer Situation von gerade eben, hab ich es beendet", schniefte ich.
"Das ist nicht fair, Liv. Du sagst immer die ganze Zeit, dass ich dir irgendwann weh tun werde, bemerkst aber nicht, wie du mich die ganze Zeit verletzt."
"Bitte was? Wann habe ich dir denn weh getan?", fragte ich ihn überfordert.
"Als du dir jedesmal wegen mir unsicher warst, als du es beendet hast und heute den ganzen Tag schon als du bei mir warst. Vielleicht kannst du ja deine Gefühle sofort abschalten, aber ich nicht. Und das von gerade eben war nur, damit ich dich endlich vergessen kann."Erstaunt schaute ich ihn an und schluckte den Kloß in meinem Hals runter.
"Das war mir nicht bewusst. Es tut mir leid, Timothy. Mach so weiter, vergiss mich. Denn wahrscheinlich bin eher ich diejenige, die keine Beziehung halten kann, weil ich für niemanden mehr Vertrauen übrig hab", sagte ich dann ruhig zu ihm und ging endlich von ihm weg.
Ganz leise flossen neue Tränen über meine Wangen und ich drückte fest meine Lippen aufeinander, damit mir kein Schluchzer entkam. Keinen einzigen Ton wollte ich von mir geben.
~
Zuhause angekommen verkroch ich mich sofort in mein Zimmer und zog mir meine flauschige Decke bis über meinen Kopf.
Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, griff ich schniefend nach meinem Handy und tippte auf Lexy's Kontakt, um sie anzurufen.
"Heyy", sagte sie sofort so fröhlich wie immer.
Ihre glückliche Art wollte ich mal haben.
Lexy war einfach immer gut drauf.
"Hey, Lexy. Hast du vielleicht Lust heute was zu unternehmen?"
"Öhm..klar. Warum nicht? Was stellst du dir vor?""Wie wär's wenn wir in einer Stunde einen Cafe trinken gehen und danach noch etwas shoppen. Ich würd dich abholen", schlug ich vor.
"Uhhh bin dabei", quiekte sie.
Leicht grinsend legte ich dann auf und freute mich schon auf etwas Ablenkung.
Ich strampelte mir meine Decke weg und stand dann etwas erschöpft auf. Ich schlenderte auf meinen Spiegel am Schrank zu und seufzte laut auf.
Gerade konnte ich wirklich Gollum Konkurrenz machen.Ich entschied mich dazu, mein Gesicht etwas zu schminken. Kayal und Wimperntusche retteten meine roten Augen vom Weinen und nachdem ich mir neue Kleidung angezogen hatte, fühlte ich mich auch gleich etwas frischer.
Meine langen hellbraunen Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und schaute dann zufrieden in den Spiegel. Ich schnappte mir noch eine Tasche, meinen Geldbeutel und natürlich mein Handy.
Mit viel mehr Motivation verließ ich dann mein neues Zuhause und spazierte zu Lexy.
Doch als ich dann an der Haustür klingelte und diese mir Timothy öffnete, fielen meine Mundwinkel nach unten.
Soweit hatte ich irgendwie nicht gedacht.
"Was ist los? Willst du reden?", fragte Timothy dann.
Ob ich reden wollte? Ich wollte ihn umarmen und am liebsten nie wieder loslassen. Ihm sagen, dass mich der Kuss verletzt hat, ich aber trotzdem nicht aufhören kann an ihn zu denken. Ich würde ihn fragen, ob ihm das Mädchen etwas bedeutete und vorallem..ich würde ihn am liebsten küssen wollen.
Doch das ging nicht.
Ich blinzelte meinen Schmerz weg und räusperte mich kurz.
"Ich wollte eigentlich nur Lexy abholen", dabei lächelte ich ganz kurz.
"Liv, du musst nicht so vor mir tun, als-", wollte er anfangen. Allerdings wurde er dann von einer quiekenden Lexy unterbrochen, welche die Treppe runter gelaufen kam.
Sie zog sich ihre Schuhe an, tätschelte kurz ihren Bruder auf den Rücken und meinte:"Ich will euch zwei ja ungern unterbrechen, aber ausnahmsweise verbring ich mal den Tag mit ihr."
"Hab dich lieb, Timothy", schmunzelte sie und gab ihm dann einen Kuss auf seine rechte Wange. Ich wollte auch.
Nein! Ich wollte nicht.
Was dachte ich denn da!?
"Okay..jetzt lass uns endlich gehen", drängelte ich und schnappte mir Lexy am Handgelenk.
Eilig folgte sie mir und freute sich scheinbar genauso sehr wie ich mich auf diesen Nachmittag. "Wieso hast du mich nicht eigentlich schon in der Schule gefragt, ob wir heute was unternehmen wollen?", fragte sie mich dann um ein Gespräch zu beginnen.
"Naja, da hatte ich noch nichts geplant. Mir war nur so langweilig Zuhause und da dachte ich mir, wir könnten ja mal was zusammen machen."
"Das war eine gute Idee. Mir war nämlich auch schon richtig langweilig. Timothy musste bis eben noch darunter leiden", lachte sie dann."Der Arme", meinte ich leicht lachend und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
Lexy zuckte nur grinsend mit den Schultern und drückte dann die Eingangstüre von dem Café auf.Wie angenehm diese kalte Luft hier doch war. Besser als diese kaum auszuhaltende Hitze.
Lexy und ich setzten uns an einen freien Platz und wurden dann auch sofort freundlich bedient.
"Wie läuft es so mit dir und Alec?", fragte ich sie dann neugierig.
"Ach naja. Wir zwei können anscheinend keine unkomplizierte Beziehung führen. Ich könnte aber auch nicht ohne ihn", schmunzelte sie.Wie süß die beiden doch waren.
Lexy musste sich nie Gedanken wegen anderen Mädchen machen. Alec war einfach viel zu verliebt in Lexy, um ihr nur ein Haar zu krümmen oder ihr fremd zu gehen.
Lexy lächelte in ihre Tasse hinein, bis sie dann das Wort ergriff.
"So und jetzt sag schon. Was ist passiert?"
Meinung zum Kapitel?
Und auch in diesem Buch wünsche ich euch allen frohe Weihnachten:)
Ich hoffe ihr feiert alle schön^^Als nächstes kommt What's wrong!?
Ich hoffe ihr freut euch darauf:)
Eure
Melli♡
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My Idiot
Roman pour AdolescentsIch heiße Liv, bin 17 Jahre alt und bin mit meiner Mutter jetzt nach Portland gezogen. Wir mussten weg, mein Vater war die Hölle. Mir wäre es zwar lieber gewesen, in der Nähe meiner Heimatstadt zu bleiben, aber ich konnte die Angst meiner Mutter nac...