CHAPTER 4

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Die restlich Woche verlief normal, es war der übliche Schulalltag zurückgekehrt und am Freitag gab Stacey eine "Welcome Back" Party, so wie sie es jedes Jahr tat. Ich war relativ zeitig nach Hause gegangen, denn nachdem Isabella mit ihrem On-Off-Ex-Freund beschäftigt war und Emma gar nicht erst gekommen war, da sie mit ihren Eltern weggefahren war, hatte ich keine Lust mehr. Auch der Fakt, dass Jack dort war und mich die ganze Zeit anschaute, machte die Situation nur unerträglicher.
So stand ich am Sonntag den ganzen Tag vor dem Kleiderschrank, überlegte, was ich einpacken sollte. Am Abend schaffte ich es dann tatsächlich, meinen Koffer zu schließen, ohne mich mühevoll darauf zu setzen und ohne, dass er diesmal mehr wog als 20 kg. "Und, aufgeregt?" fragt Mom, die mich vom Türrahmen aus beobachtete. "Ein bisschen" sage ich und lächle, während ich meine Ladekabel und mein iPad in meine Handtasche packte. "So, hier ist deine Versicherungskarte, die Anleitung, was du im Notfall machen musst, im Fall einer Autopanne, eine Liste mit Notfallkontakten, dein Impfpass, ein paar Verbände und Pflaster, Schmerzmittel und Nasentropfen" kam Dad in mein Zimmer geplatzt. In seiner Hand hielt er einen roten Erste-Hilfe-Köfferchen und einem fetten Umschlag voller Papiere. "Dad ich fliege nach Kuba, nicht nach Südafrika in die Wildniss" sage ich und musste lachen. Dad war, was sowas anging immer sehr besorgt und übervorsichtig. "Es ist nur zu deiner eigenen Sicherheit" sagt er und versucht die Sachen in mein Handgepäck zu stopfen. "DAD" sage ich, da er auf dem besten Weg war mein mühevolle Packordnung wieder zu zerstören. "Die werden dort sicherlich eine Menge Erste-Hilfe-Koffer im Hotel haben und alles andere kann ich per Telefon regeln, wenn etwas passieren sollte" sage ich und nehme ihm den Koffer aus der Hand. "Dann nimm wenigstens den Umschlag mit den ganzen wichtigen Dokumenten mit". Er schaut mich bettelnd an, ich nicke. "Okay" gebe ich nach und packe den Umschlag in meine Tasche. Die gepackten Sachen vor meiner Tür geparkt, lege ich mic irgendwann in mein Bett und schaue fern. "Gute Nacht" sagt Mom irgendwann und schließt die Tür.

Ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen, dafür war ich viel zu aufgeregt. Auch wenn ich keine Lust auf eine Klassenfahrt mit Jack hatte, hatte ich mich irgendwann mit dem Gedanken abgefunden und hatte beschlossen, mir durch ihn nicht den schönen "Urlaub" mit meinen Mädels ruinieren zu lassen. Emma, Isabella und ich würden es schon irgendwie schaffen Spaß zu haben, so wie wir es immer taten. Mit dem Gedanken schlief ich dann irgendwann doch ein.

Am nächsten Morgen weckte Mom mich eine halbe Stunde vor dem Wecker, da ich ihn ausersehen viel zu spät gestellt hatte. Wir frühstückten gemeinsam, dann holt Dad meinen und Lions Koffer und hiefte sie die Treppe runter. "Himmel, Madison, hast du Steine eingepackt?" fragt er und schleppt meinen Koffer mit angestrengter Miene nach unten ins Auto. Die Fahrt zum Flughafen dauerte ungefähr eine Dreiviertelstunde. Dort angekommen, verabschiedeten wir uns von unseren Eltern. Dann verabschiedete ich mich von Lion, denn er musste zum Busterminal. "Angenehme Fahrt" ziehe ich ihn auf und knuffe ihn in die Seite. Er verdreht nur die Augen und lächelt dann aber. "Pass auf dich auf, Kleines" sagt er. Obwohl er nur eine Stunde früher als ich geboren war, pflegte er immer mich "Kleines" zu nennen und den großen Bruder raushängen zu lassen. Ich lächelte trotzdem. "Danke, du auch". Dann nehme ich meinen Koffer und schlendere zum Terminal 5, wo die anderen bereits alle warteten. Wir brachten die Koffer zum Check-In und gingen durch die Sicherheitskontrolle. Dean, dumm und blond wie er war, hatte natürlich vergessen sein Taschenmesser aus dem Handgepäck zu nehmen, weshalb er sich noch eine halbe Stunde mit der Security unterhalten musste und fast das Flugzeug verpasste. Ich verdrehte die Augen. "Das war ja so typisch" sage ich zu Isabella und Emma, die ebenfalls genervt von ihm waren. "Blond" ertönt es hinter mir. Ich drehe mich um. Brandon. "Oh, hey" sage ich und lächle. Isabella starrt ihn nur an und lächelt, weshalb ich sie leicht mit dem Ellbogen anstoße. "Na, habt ihr Bock?" fragt er und verschränkt seine Arme vor der Brust. "Oh ja, Sommer, Sonne, Strand und Meer, ich liebe Urlaub" sagt Bella träumerisch und grinst. Brandon nickt. "Ich könnte mir auch schlimmere Reiseziele für eine gewöhnliche Klassenfahrt vorstellen" sagt er und zwinkert ihr zu.

New Love (PRETTYMUCH / NICK MARA FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt