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◗'treasure'◖.・゜゜・

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Nervös stehe ich in meinem Hemd und meiner schwarzen Jeans vor dem Haupteingang zum Kirchengelände und wippe von meinen Zehen zurück auf meine Verse und wieder nach vorne auf meine Zehen und beobachte die Autos, die an mir vorbeifahren. Seit zwei Uhr nachmittags ist im Pfarrhaus die Hölle los. Als erstes sind ein paar alte Frauen bei uns einmarschiert und haben mit meinem Vater über irgendetwas diskutiert. Gleichzeitig hat meine Mutter gemerkt, dass ihr die Lasagneblätter fehlen und hat mich in den nächsten Laden geschickt. Also bin ich dort hingerannt, hab die Blätter gekauft und als ich dann zuhause angekommen bin und unter die Dusche wollte, war dort bereits mein Vater.

Also habe ich meiner Mutter beim Kochen geholfen und bin duschen gegangen, als mein Vater fertig war. Daraufhin hatte ich einen Nervenzusammenbruch, weil ich nicht gewusst habe, was ich anziehen sollte (zum Glück hatte Wooyoung das gleiche Problem, weswegen er mich angerufen hat und wir unseren eigenen Dresscode zusammengebastelt haben). Danach habe ich den Tisch gedeckt, verschiedenste Sachen vorbereitet und dann war es plötzlich kurz vor sechs. Also bin ich aus der Tür gestürmt, habe meine Jacke dabei vergessen, und habe dann auf dem Friedhof fast einen Mann umgerannt. Ja, und Seoghwa beschwert sich über seine Schwestern, die ihn immer nach Kleidungstipps fragen.

Vor mir hält ein Auto— das gleiche Auto, in dem ich gestern bereits gesessen habe, und Wooyoung steigt aus. Ich verschlucke mich fast an meiner eigenen Spucke. Wooyoung hat ein schwarzes Hemd mit einer schwarzen Jeans kombiniert und zusätzlich ein weisses Bandana um den Hals. Dazu trägt er einige silberne Ketten, die er auf seinem Hemd drapiert hat. Seine Haare hat er hoch gestyled, wodurch man seine Stirn sehen kann— ich glaube sogar etwas augenbetonende Schminke zu erkennen.

Ich spüre, wie sich ein breites Lächeln auf meine Lippen schleicht und ich breite meine Arme aus, um den Jüngeren vorsichtig in meine Arme zu ziehen (um sein Styling nicht zu ruinieren). Als ich den Jüngeren wieder loslasse, lächelt er mich mit einem zittrigen Lächeln an. Ich nehme daraufhin seine Hände in meine und sehe ihm tief in die Augen. »Das wird schon. Dir wird nichts passieren.«, sage ich leise und sehe zwischen Wooyoungs Augen hin und her. Der Jüngere nickt daraufhin leicht und er scheint wirklich nicht mehr so nervös zu sein.

Ich behalte Wooyoungs rechte Hand in meiner linken und zusammen gehen wir über den Friedhof. Dabei betrachtet der Schwarzhaarige die ganzen Grabsteine misstrauisch und dreht seinen Kopf nach ein paar Metern wieder zu mir. »Ist das nicht gruselig?«, fragt er und mustert mich von der Seite. Ich lache leise auf und schüttle meinen Kopf. »Ich bin hier aufgewachsen. Für mich sind das nur Steine mit Buchstaben und Zahlen.«, antworte ich schulterzuckend und ziehe Wooyoung weiter zwischen den Grabsteinen hindurch.

Der Spaziergang zwischen den Grabsteinen hindurch dauert nicht lange— höchstens drei Minuten. Danach kommen wir vor der Türe des Pfarrhauses zum Stehen. Ich drehe mich zum Schwarzhaarigen, der nervös auf seiner Unterlippe herum kaut. Ich lege meine freie Hand an Wooyoungs Wange und sehe ihm in die Augen. »Wir schaffen das. Sie werden dich lieben.«, flüstere ich, woraufhin der Jüngere unsicher zur Tür schielt und dann wieder zu mir sieht.

»Sicher?«, fragt er und sieht zwischen meinen Augen hin und her. »Hundert Prozent.«, antworte ich und streiche mit meinem Daumen über Wooyoungs Wange. Daraufhin nickt er leicht, wahrscheinlich um mir mitzuteilen, dass er bereit ist. Daraufhin nehme ich meine Hand von meiner Wange und lege sie stattdessen auf die Türklinke. Ich drücke sie hinunter und öffne die Tür. Danach lasse ich dem Schwarzhaarigen den Vortritt, woraufhin der Jüngere unsicher durch die Tür tritt. Ich folge ihm kurz darauf und beobachte meine Eltern dabei, wie sie fast um die Kurve geschlittert kommen.

Die ganze Welt scheint stehen zu bleiben, als meine Eltern Wooyoung von oben bis unten mustern, dieser es ihnen gleich tut und ich die Reaktionen meiner Eltern beobachte. »Herzlich willkommen, Wooyoung!«, durchbricht meine Mutter die Stille und die Welt scheint sich weiter zu drehen. Auf Wooyoungs Gesicht legt sich ein breites Lächeln und er verbeugt sich. »Vielen Dank für die Einladung, Frau Choi.«, antwortet der Schwarzhaarige und grinst breit, während er nervös meine Hand drückt und den Druck wieder löst, um wieder fester zuzudrücken.

»San, ihr könnt euch sonst noch auf das Sofa setzen. Bis die Lasagne fertig ist dauert es noch ein bisschen.«, meint meine Mutter und verschwindet danach zusammen mit meinem Vater in der Küche. Ich drehe mich leicht lächelnd zu Wooyoung und drücke seine Hand leicht. »Du kannst deine Schuhe hier lassen.«, weise ich den Schwarzhaarige an, woraufhin dieser sich seine Schuhe von den Füssen streift und sie neben meinen Schuhen auf einer kleinen Ablage platziert.

Danach greife ich wieder nach der Hand des Schwarzhaarigen, was dieser leicht lächelnd akzeptiert. Danach ziehe ich ihn in das Wohnzimmer. Ich setze mich auf die helle Couch und ziehe Wooyoung auch auf das Polster hinunter. »Sie werden dich lieben.«, wiederhole ich mich und lege meine freie Hand an die Wange des Schwarzhaarigen. Der Jüngere lächelt leicht und lehnt seine Wange gegen meine Handfläche.

Daraufhin nehme ich meine Hand langsam von Wooyoungs warmer Wange und sehe zwischen seinen Augen hin und her. Nach ein paar Sekunden dreht der Schwarzhaarige seinen Blick ab und sieht sich in dem hellen, schön eingerichteten Wohnzimmer um. Nachdem er seinen Blick etwas schweifen gelassen hat, scheint er etwas zu sehen, das er sich unbedingt ansehen muss. Also lässt er seine Hand aus meiner gleiten, steht auf und geht auf den Kamin zu. Ich stehe auch auf und folge ihm zu dem Kamin, auf dem einige Bilder stehen.

Ich schlinge meine Arme von hinten um Wooyoungs Taille und lege mein Kinn seiner Schulter ab. Der Schwarzhaarige nimmt jedes Bild nacheinander in die Hand und betrachtet es genau. Ich sehe den Jüngeren dabei von der Seite an und beobachte, wie seine Augen die Bilder scannen und sich dabei sein Gesichtsausdruck immer wieder ändert. »Du warst süss.«, meint der Schwarzhaarige, während er ein Bild von mir und meiner Mutter in der Hand hält, auf dem ich etwa zweieinhalb war. »Bin ich jetzt etwa nicht mehr süss?«, frage ich mit einem traurigen Unterton und schiebe beine Unterlippe vor.

Der Jüngere lacht leise auf und dreht seinen Kopf zu mir, um mir in die Augen zu sehen und langsam seine freie Hand an meinen Nacken zu legen. »Nein.«, flüstert er. Ich will gerade protestieren, als Wooyoung weiter flüstert. »Jetzt bist du heiss.«, flüstert der Schwarzhaarige, woraufhin ich spüre, wie wärme in mir aufsteigt und wahrscheinlich gerade meine Wangen rot werden. Daraufhin lacht der Schwarzhaarige leise auf, stellt das Bild wieder auf den Kaminsims und dreht sich zu mir um. Dabei schweift sein Blick kurz an der Wand vorbei.

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aber das hier ist jetzt wirklich eines der längsten ksks

pewpew

bandana  ☁ a woosan story ☁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt