Mehr wie 'ne Axt

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Fühlt sich auch gar nicht so an wie'n Messerstich. Nein. Mehr wie 'ne Axt. Ein Schlag in die Fresse. Wie ein interessiert-mich-kein-bisschen-Blick.
Merkst du das nicht? Merkst du nicht wie du mich immer und immer wieder verletzt? Es fühlt sich so an als würdest du meinen Körper einreißen, um auch den letzten Rest meiner Seele zu zerquetschen. Jedes fucking Mal, stirbt ein Teil von mir wenn du mich mal wieder ignorierst. Mich nicht beachtest. Bin ich so unsichtbar, so unwichtig für dich? Siehst du nicht wie alles um mich herum zerbricht? Nein, natürlich nicht. Du hörst ja nie zu. Siehst nicht in meine glanzlosen Augen, die du früher gerne angesehen hast, dass alles Risse bekommt, dass alles anfängt einzustürzen und zu bröckeln. Selbst meine sorgfältig aufgebaute Mauer, aber vielleicht bemerkst du mich dann mal wieder. Dann, wenn es zu spät ist.
Ich stehe neben dir, oft sogar und höre dir zu. Höre wie du dich mit anderen verabredest, mir erzählst was für Sorgen und Probleme du hast. Was für andere Sachen du noch erledigen musst. Du hast dies zu tun, das zu tun. Höre dir zu, wenn du mir erzählst, dass ich nicht auf deiner Prioritätenliste stehe. Ich hab dich schon so oft gefragt, ob du endlich mal Zeit hast. Zeit für mich, für mich und meine Sorgen. Doch, du hattest jedesmal keine. Aus unserer Filmliste, aus den Filmen, die wir uns mal ansehen wollten, ist nie was geworden. Sie hängt immer noch an meiner Pinnwand. Aus unseren Plänen in den Sommerferien zusammen zu verreisen, wurde auch nichts. Hattest plötzlich was zu tun. Doch was machen 6 Wochen mehr, in denen ich dir am Arsch vorbei gehe und du dich prächtig amüsierst? Und dann wunderst es dich, dass ich mich „verändere"? „Anders" bin als vorher?
Tut mir leid, dass mich deine Ignoranz nicht kalt lässt. Tut mir leid, dass ich offensichtlich zu viel für dich bin. Tut mir leid, dass ich so geworden bin.

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