Ist sowas Familienalltag?

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*Zeitsprung*

Es waren ungefähr zwei Wochen vergangen, seit ich meinen Vater kennengelernt hatte. In dieser Zeit war die Wut auf ihn langsam verraucht, was auch daran liegen könnte, dass er mich aus dem Programm zu sich in den Tower geholt hatte und dafür sorgte, dass ich auf meiner Schule mit Peter und den anderen bleiben konnte.

Um Cody hatten sich Clint und Natasha gekümmert. Es stellte sich heraus, dass er keine Gefahr darstellte. Sein Onkel war bei der New Yorker Polizei und Cody hatte ihn ausgefragt, weil er auf eine schmutzige Vergangenheit hoffte. Dabei war allerdings nur die Backup-Story aufgetaucht, die Fury für den Fall geschaffen hatte, dass jemand zu tief grub. In dieser Geschichte war ich zwar im Zeugenschutzprogramm, jedoch war mein Vater ein Mafia-Aussteiger.

Jedenfalls war Cody nach Kansas abgeschoben worden, in irgendein Internat, wo er sich jetzt mit den reichen Schnepfen abgeben konnte, die mehr seine Liga waren.

Genau wie Pepper und Tony wohnte ich im Penthouse, darauf hatten sie bestanden. Schließlich war ich Familie. Auch wenn ich noch nicht so ganz wusste, was das bedeutete. Die letzten 17 Jahre waren Fury und meine Betreuer meine Familie gewesen.

Ich stand gerade vor dem offenen Kühlschrank und suchte nach etwas essbarem, da ich heute Abend mit MJ und den Jungs ins Kino wollte und mich vor einer Popcorn-Fressattacke bewahren wollte, als Pepper und Tony reinkamen.

„Hey Kayla, wenn dir zu warm ist, dann kann ich auch die Klimaanlage anschalten oder ein Fenster aufmachen."

„Haha, sehr witzig Tony, ich suche was zu essen. Ich will nachher noch ins Kino und hab keine Lust auf Popcorn zum Abendessen."

„Wann wollt ihr denn los? Vielleicht schaffe ich es ja, vorher noch etwas zu kochen."

„Peter holt mich in einer Stunde ab."

„Na wunderbar, das reicht vollkommen. Gib mir 15 Minuten."

Während Tony die Stirn runzelte, rauschte Pepper zum Herd und fing an mit Töpfen und Pfannen zu hantieren.

Tony legte den Kopf schräg und kam auf mich zu. Das verhieß nichts Gutes.

„Sag mal Kayla, du und Peter, ihr verbringt sehr viel Zeit miteinander in letzter Zeit. Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?"

„Äh, nein. Peter ist nur mal der einzige meiner Freunde, dem ich erzählen darf, was mein verrückter Vater ständig anstellt. Da redet man halt viel. Mal davon abgesehen, wir wissen doch beide, dass Tasha ihm den Arm brechen würde, wenn er mir näherkommt, als euch allen lieb ist."

Irgendwie war ich in den letzten zwei Wochen zum neuen Maskottchen der Avengers mutiert. Nicht, dass mich das sonderlich störte, denn das hatte dazu geführt, dass ich nur lieb gucken musste, damit sie sprangen, aber das bedeutete leider auch, dass Jungs so ziemlich tabu für mich waren.

Natasha und Clint hatten das sehr deutlich gemacht, als sie einem Typen, der mich auf der Straße angesprochen hatte, fast die Nase brachen. Die beiden waren irgendwie zu meinen Beschützern geworden.

Tony schüttelte überfordert den Kopf.

„Na gut, aber sag ihm, dass sein Anzug sofort weg ist, wenn er irgendwelche Anstalten macht."

Ich lachte. „Alles klar, alter Mann."

Tony hatte einen echten Beschützerinstinkt entwickelt in den letzten Tagen. Er verhielt sich immer mehr wie ein Vater. Aber ich konnte es immer noch nicht übers Herz bringen ihn Dad zu nennen.

The secret DaughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt