Kapitel 15

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Bill Pov.:

Total aufgewühlt stürmte ich aus dem Haus. Mir war es egal wohin ich lief, Hauptsache weg von Dipper, der mein Gefühlschaos nur noch verstärkte.
Erschlagen von allem ließ ich mich erschöpft an einem Baumstamm zu Boden gleiten.

Es war das erste Mal seit Ewigkeiten gewesen, dass ich von meiner Dimension geträumt hatte. Genauer gesagt von dem Tag an dem sie durch meine Hand ihr Ende fand und ich meinen Bruder verlor.

Diese Erinnerung brachte so viel in mir zum klingen, sowohl gutes als auch schlechtes. Doch der Traum an sich war mehr Alptraum gewesen als Erinnerung. Statt wie in der Realität im Mindscape dieser Welt zu landen war ich mitten in einem schwarzen Nichts rausgekommen. Doch lange war es nicht so geblieben. Um mich herum waren riesige Flammen emporgeschossen, aus denen mich die anschauten die ich getötet, hintergangen oder verlassen hatte. Es hatte kein Ausweg existiert, während sie immer näher kamen, um mich für meine Taten büßen zu lassen.

Kurz bevor sie mich erreicht hatten, war ich erwacht. Doch erst als Pinetree mich umarmte, hatte ich wieder richtig in die Realität gefunden. Ich war so überwältigt gewesen, dass ich mich dazu habe hinreißen lassen mich an ihn zu schmiegen. Das schlimmste dabei war, dass ich es genossen hatte und ihn am liebsten nie wieder losgelassen hätte.

Das alles wurde einfach zu viel für mich. Ich sollte keine Gefühle empfinden, zumindest nicht diese und nicht so stark! Es brachte mich langsam um meinen letzten Rest Verstand. So konnte ich auf keinen Fall weitermachen. Diese ganze Sache lenkte mich viel zu sehr von den wichtigen Dingen ab, wie einen neuen Interdimensionalen Riss zu erschaffen, um Rache üben zu können.
Kopfschüttelnd stand ich auf, während sich meine Lippen zu meinem altbekannten irren Grinsen verzogen. Voller Tatendrang klatschte ich in die Hände. Wozu warten! Ich hatte meine Kräfte wieder, also konnte ich mich an die Arbeit machen um einen neuen Riss zu kreieren.

Enthusiastisch beschwor ich meine altbekannte dreieckige Form um ins Mindscape zu wechseln. Dadurch das ich jetzt an diesen menschlichen Körper gebunden war, war es etwas schwerer, jedoch bot er mir auch die Möglichkeit jederzeit zwischen Realer Welt und Mindscape zu wechseln, egal in welcher Form. Sozusagen war er mein Anker. Was auch immer sich das Axolotl dabei gedacht hatte, es brachte nichts. Ich wurde dadurch nur noch mächtiger und konnte endlich die Grenzen des Mindscapes ohne einen Deal verlassen.

Hier und jetzt konnte mich niemand mehr stoppen!

Zielgerichtet flog ich durch den Wald. Jetzt wo ich meine Fähigkeiten wieder uneingeschränkt nutzen konnte, war es ein leichtes die Anomalien die die  übriggebliebenen Rissen von Seltsamageddon ausstrahlten, aufzuspüren. Die Pines Familie hatte ganze Arbeit geleistet, doch reichte mir auch der kleinste interdimensionale Riss, um mein Chaos zu starten.

Jedoch beschloss ich mir etwas Zeit zu lassen. Die Sache musste gut geplant sein, wenn ich nicht wieder versagen wollte.

Dipper Pov.:

Es waren schon zwei Tage vergangen seit Bill aus dem Haus gestürmt und nicht zurückgekommen war. Ich machte mir unglaubliche Sorgen um ihn. Gronkel Stan war schon mega genervt von meinem Verhalten, weil ich unruhig mit meinem Tagebuch in der einen und einen Kuli in der anderen Hand die ganze Zeit im Haus auf und ab lief. Mabel hatte schon einiges versucht um mich zu besänftigen, aber es wollte nicht klappen.

Ich verstand selber nicht wieso ich mich so um den Dämon sorgte, eher sollte ich mir Sorgen darum machen dass er nun weiter seinen Plan verfolgen würde und erneut Seltsamageddon heraufbeschwor. Doch wie sollte das gehen? Er war an den menschlichen Körper gebunden soweit wir wussten, aber was wenn das gelogen gewesen war, wie so vieles? Wenn er uns nur ausgenutzt hatte um was weiß den ich zu erreichen? Er könnte jetzt in dem Moment einen Racheplan in die Tat umsetzen.

So stark ich mir auch versuchte einzureden, dass wir uns auf das schlimmste vorbereiten sollten und ich den Bill den ich die letzten Wochen kennengelernt hatte vergessen sollte, umso mehr lag ich in der Nacht wach. Wenn alles ruhig war drifteten meine Gedanken wieder zu ihm. Zu seinem Lächeln, das liebenswert oder hämisch sein konnte. Zu seiner scherzenden leichten Art und zu unserer letzten Umarmung, bei der mein Herz immer wieder einen kleinen Hüpfer machte.

Verdammt! Ich wusste nicht mehr was ich von unserem eigentlichen Feind halten sollte, zu viel war in der letzten Woche passiert.
Mein Kopf schrie Gefahr, vernichte ihn, doch mein Herz schien sich an den naiven Glauben des Guten in jedem hängen zu wollen.

Außerdem vermisste ich ihn schon beinahe. Zusammen mit meiner Schwester war er zwar fast unerträglich gewesen, doch trotz der dunklen Wolke des Misstrauens hatte er meine Tage erleuchtet.

Resigniert ließ ich mich in meine Kissen fallen. Konnte es sein das ich mich in diesen Idioten verliebt hatte?
Ich habe keine Ahnung ob das Möglich ist, nach allem was wir durch ihn durchdacht haben. Von dem Fakt, dass ich eigentlich nicht schwul war mal ganz abgesehen. Doch woher sollte ich das so genau wissen? Bis auf Wendy war ich noch nie verliebt gewesen und selbst sie war eher eine kindliche Schwärmerei gewesen...
Doch wenn es so war, wieso musste es dann unbedingt das irre Dreieck sein das versucht hatte uns und unsere Dimension zu unterjochen?

Egal was ich fühlte, er würde es nie erwidern. Er hatte oft genug gesagt, dass Dämonen keine Gefühle hatten oder er zumindest sie nicht wahrhaben wollte. Oft genug hatte ich mitbekommen, dass er menschlicher war als er sich eingestehen wollte.

Doch gleichgültig was ich für ihn empfand, wenn er Seltsamageddon wiederholte, dann wird mich nichts daran hindern meine Familie zu beschützen und allem ein Ende zu setzen. Auch wenn es mir sicher schwer fallen würde ihn ein für alle Mal vom Angesicht des Universums auszuradieren.

Between You and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt