Kapitel 16

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Bill Pov.:

Fröhlich pfeifend, schlenderte ich
-wieder in meinem menschen Körper- durch den Wald. Bald dürfte ich die Stelle erreicht haben an der sich der Riss befand. Suchend tastete ich mit meiner Magie die Gegend ab, bis ich in einer Felsspalte fündig wurde.

Das wonach ich suchte war kaum größer als mein Daumen, jedoch würde es genügen um eine neue Party starten zu lassen.
Gekonnt fing ich die Materie des Risses mit meiner Magie ein. Ähnlich wie bei Sixers Sicherung des Risses schwebte er nun durch meine feste Magiekugel. Fasziniert beobachtete ich das Farbenspiel das es mir bot. Es hatte eine gewisse Schönheit, genau wie viele Dinge die ich hier in der sterblichen Welt gesehen hatte. Wenn man so lange wie ich lebte und nur nach Macht strebte, hatte man anderes als die natürlichen Phänomene des Universums im Blick.
Doch jetzt nahm ich dies alles wahr und fragte mich erneut ob es ein guter Plan war eine Horde Dämonen auf diese Welt loszulassen.

Es war inzwischen fast eine Woche vergangen seit ich die Shack verlassen hatte. Aus einem mir unerfindlichen Grund vermisste ich die Zeit mit den Zwillingen und besonders Dipper.
Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber ich hatte Spaß gehabt und mich zum ersten Mal unbeschwert gefühlt. So ein Menschenleben schien mir zwar ziemlich einfach gestrickt zu sein, aber das Karussell an Gefühlen brachte die nötige Aufregung hinein.

In Gedanken war ich gerade dabei den Entschluss zu fassen, den Riss Ford zu übergeben als Friedensangebot und mich fürs Erste hier in Gravity Falls niederzulassen, als ich eine dunkle Präsenz spürte die immer näher kam.

Missbilligend verzog ich das Gesicht. Die Präsenz war mir nur allzu gut bekannt und konnte nichts Gutes bedeuten. Kaum das ich mich umgedreht hatte stand er auch schon vor mir, nun ja schwebte. Alles um uns herum wurde schwarz-weiß, genauso wie wenn ich meine Kräfte nutzte, nur das er auch die Realität damit beeinflussen konnte.

Genervt verdrehte ich die Augen als ich mich Auge in Auge mit einem Viereck mit Melonenhut wiederfand.

"Was verschafft mir die Ehre Tad? Dachte du hast am anderen Ende des Universums genug zu tun?" Meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und Abweisung während ich mit ihm sprach.

Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass er mich von seiner erhöhten Position schwebend heraus herablassend bettachtete, aber dem war wirklich so. Wir waren auf schlechten Termen seit ich, sagen wir mal, etwas mit seinen Angelegenheiten Interferenzt und seine Pläne gestört hatte.

Im Gegensatz zu mir war er noch nie auf Smalltalk aus gewesen, weshalb es mich nicht wunderte als ich keine Antwort bekam. Doch eins wusste ich sicher, in einem war er schlimmer als ich und das war Hinterhältigkeit und Brutalität. Doch mit dem was dann kam hatte ich nicht gerechnet.

Wie aus dem Nichts schossen zwei lila Ketten auf mich zu und zwangen mich in die Knie. Wütend versuchte ich mich zu befreien, doch in meinem menschlichen Körper, gefangen in Tads magischen Fesseln, konnte ich nichts ausrichten. Gewinnend nahm sich der viereckige Dämon den Riss, ehe er doch noch das Wort erhob.

"War schön Geschäfte mit dir zu machen. Keine Ahnung wie du letztes Mal überlebt hast, aber deinen Nutzen hast du jetzt endgültig erfüllt Cipher. Schau dich nur an. Du bist schwach und ein Mensch.", angewidert sah er mich an, "Ich werde ab jetzt übernehmen. Diese Welt wird mir zu Füßen liegen und schon bald die ganze Galaxie!"

Mit diesen Worten verschwand er langsam und ich spürte noch einen stechenden Schmerz im Kopf, ehe ich bewusstlos nach vorne sackte.

Als ich wieder zu mir kam war alles um mich herum dunkel. Ich schwebte in meiner zweidimensionalen Form in einem schwarzen Nichts. Verwirrt schaute ich mich um. Ich war eindeutig im Mindscape, aber nicht im offenen sondern in meinem eigenen. Anscheinend war ich immer noch an meinen Körper gefesselt, weshalb ich mich nicht weit entfernen konnte. Dieser quadratische Mistkerl hatte dafür gesorgt dass ich tatsächlich so hilflos wie einer dieser Fleischsäcke war.

Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Das würde er mir noch büßen! Niemand stellte sich mir, Bill Cipher, in den Weg!

Da schoss mir ein ganz anderer Gedanke in den Kopf. Wenn Tad den Riss hatte, dann würde er Seltsamageddon starten und er würde keine Rücksicht auf irgendwen nehmen. Panisch riss ich mein Auge auf.
Ich musste Pinetree warnen!
Sie würden mich für den Verantwortlichen halten und vollkommen unvorbereitet Tad gegenüber stehen.
Die Pines waren schließlich meine Feinde und nur ich sollte ihnen ein Ende bereiten. Außerdem würde ich sie als Ass im Ärmel nutzen können, um meinen Rivalen endgültig los zu werden. Zumindest versuchte ich mit diesen Argumente die übertriebenen Gefühlsregungen runterzuspielen, doch ich merkte selbst, dass vor allem Dipper mir mehr bedeutete als nur eine meiner Marionetten.

Ungeduldig wartete ich bis es Nacht wurde und nutzte die Zeit meine Kräfte zu sammeln. Mein Feind schien irgendeinen Zauber auf meinen menschlichen Körper gelegt zu haben, weswegen ich weder aufwachen noch mein Mindscape verlassen konnte. Doch da hatte er sich gewaltig geschnitten! Ich würde sicher nicht abwarten, bis der Zauber sich löste oder mein menschlicher Körper starb und ich dadurch frei kam. Nach all den Jahren hatte ich einige Tricks gelernt und außerdem war ich nicht irgendein dahergelaufener drittklassiger Dämon! Ich musste nur noch den Richtigen Zeitpunkt abwarten, um dann übers Mindscape Kontakt zu Dipper aufzunehmen durch seine Träume.

Between You and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt