Kapitel 22

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Mabel Pov.:

Todmüde kamen Wendy und ich am späten Abend wieder von unserer Tour. Ohne auf die anderen zu achten war ich in mein Zimmer gehuscht und sofort in meinen Klamotten eingeschlafen. Das Dipper die Nacht über nicht in unser Zimmer kam und in seinem Bett schlief, bemerkte ich am nächsten Morgen.

Irritiert schlich ich die Treppe runter, ganz vorsichtig um ja niemand zu wecken, da es doch noch recht früh war. Im Wohnzimmer angekommen konnte ich meinen Augen nicht trauen. Dort auf dem Sofa lagen zusammengekuschelt Dipper und Bill. Gerade noch so konnte ich mir ein lautes quietschen verkneifen. Mir war es gleichgültig wo der Dämon nach der ganzen Zeit wieder herkam, solange er nur friedlich war. Und das schien er in diesem Moment ohne Zweifel zu sein. Leise kichernd machte ich aus allen Winkeln Fotos von den Zweien.

Durch mein wildes Verfahren holte ich jedoch Dipper aus seinem leichten Schlaf.
Entsetzt schaute er mich an als er realisierte was vor sich ging, konnte aber ohne den Dämon auf seinem Schoß zu wecken nichts tun.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht winkte ich ihm noch einmal, bevor ich mich in die Küche verzog um für alle Frühstück zu kreieren.

Meine weltberühmten Mabelpfannkuchen würden jeden hier eine Portion gute Laune und die nötige Kraft für einen weiteren Tag verschaffen. Somit machte ich mich an die Arbeit und hantierte singend mit den Küchenutensilien.

Dipper Pov.:

Urgh ich kann es einfach nicht glauben! Kaum das man mal die Augen zumacht wird man Fotografiert. Ich hätte damit rechnen sollen, das Mabel mich am Morgen sucht.

Verzweifelt schaute ich von dem Dämon auf meinem Schoß zu meiner Zwillingsschwester. Mir war bewusst das ich nie an die Fotos kommen würde, aber einen Versuch war es ja Wert. Kaum das sie aus dem Raum war, verlagerte ich mein Gewicht um vielleicht aufstehen zu können.
Doch diese kleine Bewegung reichte um Bill aufzuwecken.
Verschlafen drehte er sich leicht, ehe er seine Augen aufschlug und mir direkt in die Augen schaute.
"Morgen, tut mir leid ich wollte dich nicht wecken. Wie gehts dir?", erkundigte ich mich mit einem schiefen grinsen bei ihm.
Ich hatte damit gerechnet des er sofort aufspringen und mich anschreien würde wieso ich ihm so nah gekommen war, aber zu meinem erstaunen drehte er sich nur auf seinen Rücken und starrte an die Decke. Sein Kopf lag dabei immer noch auf meinem Schoß und meine Hand verfing sich ungewollt wieder in seinen Haaren.

Tatsächlich antwortete er mir kurz darauf auf meine Frage und seine Worte klangen so ehrlich, wie ich es nie erwartet hätte.

"Geht schon wieder... danke das du bei mir geblieben bist. Das hat in den letzten Jahren nie jemand für mich getan...."
Zum Ende hin war er so leise geworden, dass ich Mühe hatte ihn zu verstehen. Wenn er wollte konnte er also doch richtig nett sein.
Mit einem warmen lächeln auf den Lippen, strich ich ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht.
"Na komm Mabel dürfte langsam mit dem Frühstück fertig sein. Lass uns essen gehen, das wird auch dir gut tuen."
Darauf bedacht ihn nich zu sehr zu bedrängen stand ich auf und hielt ihm meine Hand hin, damit er es mir gleichtat. Zögernd nahm er sie an und schlurfte neben mir her in die Küche.

Kaum das wir saßen lies sich auch Gronkel Stan blicken. Der Geruch von frischen Pfannkuchen hatte ihn wahrscheinlich angelockt.
Schweigend aßen wir unser Frühstück, nur das Klappern des Bestecks füllte den Raum und vertrieb die unangenehme Stille.
Auch Stan schien das fehlen von weiteren Geräuschen zu stören, weshalb er sich zu einem Gespräch herablies.
"Du bist also wieder wach? Hast dem kleinen da nen ganz schönen Schrecken eingejagt als du da so leblos lagst. Hör mal ich trau dir nicht, das ist klar, aber solange du dich zivilisiert benimmst kannst du bleiben."

Bill nahm das mit einem nicken hin.
"Das weiß ich zu schätzen Faz. Ich hab nicht vor euch weiter mit in die Sache zu ziehen. Das geht nur mich und Tad etwas an."

Empört schlug ich auf den Tisch.
"Vergiss es! Du bist noch zu schwach um ihn alleine gegenüberzutreten! Er hat dich überwältigt und Seltsamageddon 2 eingeleitet. Spätestens dadurch ist es auch unser Kampf!"

Wütend wandte der Dämon sich an mich. "Ich bin nicht schwach! Und du hältst dich gefälligst aus meinen Angelegenheiten raus, sonst muss ich zu anderen Mitteln greifen. Vergiss nicht wer ich bin!"
Spätestens jetzt brannte bei mir eine Sicherung durch. Ich hatte ihm geholfen (mehrfach!) und sogar gerettet! Was bildete er sich ein mir vorzuschreiben was ich zu tun und zu lassen hatte?!

"Ach ja?! Soweit ich weiß bist du an diesen Körper gefesselt und das schwächt dich! Mein Gott du bist heute Nacht fast umgekippt!"
Damit schien ich einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn sofort ließ er seine Augen rot aufleuchten während er von seinem Stuhl aufsprang. "ICH BIN NICHT SCHWACH!!!", rief er mit seiner typischen hallenden Stimme, so das es wahrscheinlich im ganzen Haus zu hören war. Dabei hob er drohend seine Hände und ließ einen Sturm in der Küche entstehen in dem das Geschirr und noch viel mehr aufgewirbelt wurden.

Gronkel Stan hatte sich inzwischen eine Pfanne aus der Luft geschnappt und stand kurz davor sie dem Dämon überzuziehen, wenn er sich nicht bald beruhigte.
Jedoch erledigte sich die Sache von selbst als Bill anfing zu schwanken und sich den Kopf hielt.
Keine Sekunde später begann alles runterzukommen, nur ein paar Teller konnte der Schuldige für das Chaos vor dem zerbrechen retten.
Schwankend hielt er sich am Stuhl fest und drohte vorn über zu kippen.
Besorgt hastete ich an seine Seite, doch er hielt mich eine Armlänge auf Abstand.
"Heh, diese Ironie... du scheinst recht zu haben. Irgendetwas stimmt nicht.
Ich fühle mich als würden meine Kräfte geschwächt, nahezu abgesaugt...", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Schwungvoll lies er sich wieder auf den Stuhl fallen und schlug mit den Kopf auf den Tisch.
"VERDAMMT! Das darf doch nicht wahr sein... Meine Kräfte sind alles was ich hab."
Stan verschwand lautlos aus der Küche, als er bemerkte das alles unter Kontrolle war und es ihm zu viel wurde.
Mabel und ich setzten uns jeder an eine Seite des Dämons und ich legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter, darauf bedacht keinen weiteren Wutausbruch zu verursachen.
Zuversichtlich sprach ich auf ihn ein:
"Egal was kommt, wir helfen dir dieses Quadrat zu beseitigen. Du hast dich geändert und dir unser Vertrauen verdient, deshalb gehörst du jetzt zu uns. Wir sind Freunde und die lassen sich niemals im Stich!"

Between You and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt