Toxic |MacDoc

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Toxic - Britney Spears


Ein gefährliches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Der Kellner, der gerade an den Tisch kommen wollte, machte einen sofortigen Rückzieher. Es schien ihm eindeutig eine Ding der Möglichkeit, dass er auf die Frage, was er denn gern essen wollen würde, seinen Namen nennen würde. Diesem irren Funkeln in den schwarzen Augen war eindeutig nicht zu trauen.

"Du siehst doch, dass in anrufe. Warum gehst du nicht ran, Angus?" Seine Worte waren ein leises Säuseln. Nicht zu hören, wenn man nicht extra darauf achtete. Doch den lüsternen Ton würde man sofort hören, sollte man die Worte doch aufschnappen. Und sofort würde man denken, dass der schwarzhaarige Mann seinen Geliebten versucht anzurufen und es als niedliche Liebkosung abhaken. Doch schaute man sich die Körpersprache des Mannes genauer an, ließ sich diesen schwarzen Blick mal genauer durch den Kopf gehen, würde man ängstlich schlucken und schnell das Weite suchen, um nicht selbst als Beute in den Fängen des Raubtieres zu landen.

Auch der Angrufene wusste das. Es war einer der Gründe, warum er nicht abhob, sondern stumm auf den Bildschirm starrte, immer noch leicht geschockt, wie er denn seine Nummer herausgefunden hatte. Aber es war ja nicht, als hätte man sie nicht vor ihm gewarnt. Murdoc war ein gefährlicher Auftragskiller und er eins seiner Ziele. Das erste, welches ihn überlebt hatte.

Der erste, der es geschafft hatte ihn zumindest für kurze Zeit hinter Gitter zu bringen. Natürlich führte das zu einer gewissen Faszination. Eigentlich sollte ihm das Angst machen. Aber erstaunlicherweise fühlte er sich... geschmeichelt.

Es war gefährlich. Gefährlich und dumm. Aber es half nichts. Es war schon zu spät.

Er verstand es nicht. Aber es gab inzwischen keinen Ausweg mehr. Er bekam ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf. Das hatte Murdoc sicher gestellt. War es nur ein erneuter Weg der Folter, oder war es vielleicht doch mehr? War es beabsichtigt, dass er versuchte ihn... zu verführen? Oder bildete er sich das alles nur ein? Tappte er in die vorsichtig ausgedacht Falle, oder konnte er ihr widerstehen?

Nein. Konnte er nicht. Wie es sich einige Tage später herausstellte. Und er erwartete es mit einem Grinsen, dass selbst den abgeklärten Psychopathen kurz stocken liess. Im nächsten Augenblick aber bekamen die schwarzen Iriden einen hungriger Glanz, der Mac für einen Moment schlucken ließ. Aber er wollte dies. Sein Körper signalisierte ihm das ganz deutlich.

Es war so unglaublich abgedreht. Wahrscheinlich brauchte er einfach mal einen ordentlichen Schlag ins Gesicht - oder vielleicht auch einen Streifschuss - um endlich wieder vernünftig zu werden. Aber das ganze wirkte wie ein viel zu guter LSD Trip. (Dabei hatte er nie Drogen genommen...) Er... wollte gar nicht das es aufhörte.

Er war sicherlich dabei seinen Verstand zu verlieren. Was sonst könnte der Grund sein, dass er sich nach einem... psychopathischen Söldner sehnte?

"Angus, Angus, Angus. Du kleiner frecher Junge. Schleichst dich deinem Team einfach davon, um zu deinem Erzfeind zu kommen. Was wird nur Papa Oversight dazu sagen, wenn sein kleiner Engel ihn so enttäuscht? Oder unsere liebe Matilda? Ganze Phoenix wird so enttäuscht sein." Er wollte ihm das selbstsichere Grinsen aus dem Gesicht schlagen. Es würde nicht reichen ihn hinter Gitter zu bringen. Murdoc sollte leiden. Er hatte so viel in Macs Leben zerstört. Dafür sollte er bezahlen.

Mit einer Hand zog er Murdoc an seinem Rollkragenpullover zu sich heran, mit der anderen hielt er ihm sein Taschenmesser an die Kehle.

"Wow, Angus. Solltest du mich nicht erstmal auf einen Kaffee einladen, bevor es so zur Sache geht?" Wie ihn dieses irre Grinsen aufregte. Wie ihn diese säuselnde Stimme aufregte.

"Ich könnte es hier und jetzt beenden.", zischte er. Murdocs Grinsen wurde breiter.

"Du kleiner Engel willst mich umbringen? Du würdest doch nicht mal eine Mücke erschlagen, wenn sie dich nachts nervt." Mac drückte die Waffe fester gegen seine Kehle. Er spürt wie die dünne Haut riss und Blut hinabtropfte.
Die schwarzen Augen glimmerten interessiert, aber nicht ängstlich. Niemals ängstlich. Konnte er überhaupt sowas wie Angst empfinden?

"Los. Fester. Bring es zu Ende, Angus." Seine Stimme war nicht mehr als ein Säuseln, sei Atem süßlich auf Macs Lippen. Wann waren sie einander so nahe gekommen? Die schwarzen Augen erfüllten sein Blickfeld, schienen ihn wie zwei schwarze Löcher anzuziehen.

Es war unmöglich zu widerstehen.

Er erlag der Droge.

Der Geschmack dieser rauen Lippen hatte ihn schon süchtig gemacht, als er das erste Mal davon gekostet hat. Es war verkehrt, gefährlich und dumm. Aber es beflügelte ihn auf eine Weise, wie er sie sich niemals hatte träumen können. Er war das Gift, der verbotene Apfel, der ihn aus dem Paradies vetreiben würde. Der seinen Sturz in die Tiefen der Hölle sichern würde. Doch im Moment... im Moment war es ihm so egal.

Er war schwach und abhängig. Süchtig nach einer Droge, die nicht giftiger hätte sein können.

Den kurzen Moment der Schwäche nutze Murdoc um das Blatt zu wenden, plötzlich fand sich Mac mit dem Rücken zur Wand, die Handgelenke fest in Murdocs Hand, das Schweizer Taschenmesser außer Reichweite. Doch so lange diese firmen, rauen Lippen an seinen nippten, hätte es ihm nicht egaler sein können.

Um ihn hätte die Welt explodieren können, es wäre egal. Er stand längst unter Murdocs Bann. In diesem Moment hätte er alles verlangen können. Es hätte ihm Angst machen sollen, von einem verdammten Serienkiller so... abhängig zu sein, aber... diese Lippen. Wie sie sich gegen seine bewegte, als wären sie dazu bestimmt. Wie sie diesen betörenden Geschmack hatten, der Macs Knie weich werden ließ.

Er fühlte Sachen, die er nie zuvor gefühlt hatte.

Murdoc war die Schlange und der Apfel zugleich. Die Verkörperung von Sünde und Versuchung. Ein paar Worte, ein Biss und er war verdammt. Dem Gift für immer verfallen.

Aber das schlimmste an all dem: Murdoc wusste ganz genau, was er tat. Die forschen Bewegungen, das Knie, welches sich zwischen seine Beine presste, verfehlten nicht seine Wirkung. Sei zeigten Mac, dass er all das, seinen Einfluss bewusst, geplant hatte. Er genoss es. Jedes Geräusch, jedes verdammte Stöhnen, was er nicht unterdrücken konnte, kostete er aus.

Er war die pure Versuchung und er war sich dessen so bewusst, dass er sich wie... Eva fühlte, die auf die Worte der Schlange hereingefallen war.
Doch für diese Erkenntnis war es zu spät. Er hatten bereits in den Apfel gebissen, war bereits gefallen, dem Bösen verfallen.

"Du gehörst mir, Angus MacGyver."

"Ja...", hauchte er leise, einem Wimmern gleich. Er war verdammt. Aber sollte sich Verdammung so gut anfühlen, war er mehr als bereit dazu.

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