I Kissed A Boy - Jupither
Sein Kopf war ein einziges Chaos. Die Gedanken schossen nur so umher, aber sie alle drehten sich um den silberhaarigen Jungen mit dem frechen und zugleich liebevollen Grinsen.
So war der Abend eindeutig nicht geplant gewesen. Überhaupt nicht. Er wusste gar nicht wie es dazu gekommen war. Es war nicht mal seine Absicht gewesen. Gar nicht.
Aber Alkohol ließ einen bekanntlich mutiger werden. So auch ihn. Anscheind so mutig, dass er sich traute den jungen Mann anzusprechen. Warum hatte er das getan? Was war es überhaupt gewesen, dass seine Aufmerksamkeit erregt hatte?Er... hatte eine gewisse Magie um sich gehabt. Sein Lachen, seine Bewegungen, seine gesamte Art strahlten eine anziehende Eleganz aus - er konnte gar nicht anders als diesen interessanten Menschen anzusprechen. Dabei hatte er das noch nie wirklich getan. Sonst kam man immer zu ihm, er sprach ein unschuldig blickende junge Frau an, die schon die ganze Zeit versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen , oder er starrte nur aus der Ferne. Aber... der Silberhaarige mit dem faszinierenden Muttermal unter dem Auge ließ ihn all seine Vorsicht vergessen.
Dabei war der Club voller attraktiver Menschen. Frauen in viel zu engen Oberteilen und viel zu kurzen Kleidern oder Röcken tanzten anzüglich zu den harten Beats der Anlage. Was hatte also der Silberhaarige, was die ganzen Frauen nicht hatten? Tanaka war nicht mal bi, hatte sich vorher nie auch nur ansatzweise für Männer interessiert. Also - völlig neues Gebiet. Vielleicht wollte er nur austesten, ob sein Charme auch beim anderen Geschlecht wirkt. (Es war eine miese Ausrede und das wusste er auch.)
Vielleicht war es auch Neugier. Genau. Daran musste es liegen. Dieser Silberhaarige wirkte so erfrischend authentisch und echt. Seine Bewegungen strotzten vor Leben. Das musste seine Aufmerksamkeit geweckt haben.
Aber egal warum und wie - es hatte zu einem Ergebnis geführt:
Die Lippen des Silberhaarigen auf seinen eigenen. In einer dunklen, dezent leereren Ecke des Clubs wurde gerade Tanakas Weltbild gehörig aus den Angeln gehoben.Diese Lippen waren so überraschend weich und schmeckten ganz zart nach Kirsche, es war ein Geschmack der süchtig machte! Wieder und wieder bewegte er seine Lippen gegen die des Silberhaarigen. Seine Hände strichen über seinen Rücken, zogen ihn näher zu sich. Dieses Verlangen nach mehr war fast nicht auszuhalten. Der Eifer in seinen Bewegungen schien nicht unbemerkt zu bleiben, als sie sich kurz voneinander trennten, um Luft zu holen, raunte der Silberhaarige:
"Wieso so stürmisch? Die Nacht ist doch noch jung."
Dieser eine Satz reichte um alle letzten Vorbehalte, die sich vielleicht noch in der letzten Ecke seine Gehirns festklammerten, über Bord zu werfen. Mit seine Händen drückte er den jungen Mann nach hinten, bis er an der Wand stand.
"Halt die Fresse.", murmelte er leise gegen die Lippen des anderen.
"Bring mich doch dazu." Das ließ Tanaka sich nicht zweimal sagen. Mit einem leisen Knurren und mehr Kraft als nötig presste er seine Lippen wieder auf die des Silberhaarigen. Diesmal war dieser es, der ihn näher zog, seine Hände wanderten von Tanakas Nacken nach unten zu seinem Hintern. Überrascht keuchte er auf. Sein Gegenüber nutze den Moment um seine Zunge zwischen seine Lippen zu schmuggeln.
Das war das Ende für den noch rational denken könnenden Teil seinens Gehirn. Er konnte jetzt nur noch seinem Instinkt folgen.
Und dieser sagte ihm, dass er mehr wollte. Viel mehr. Und das so schnell wie möglich.Eigentlich sollte er doch Hemmungen haben oder Bedenken oder... oder irgendwas, schließlich küsste man nicht jeden Tag einen fremden Mann im Club... als Hetero. Oder... eigentlicher Hetero...
Aber... es gefiel ihm. Das war das einzige was im Moment zählte. Mit der potentiellen sexuellen Verwirrung konnte er sich später verfassen. Und auch was das für ihn und... Ayumi nun bedeutete.Schwungvoll drehte der Silberhaarige die beiden und Tanaka fand sich mit dem Rücken zur Wand. Schweratmend lösten er sich von ihm. Die vor Lust geweitetet Augen funkelten amüsiert. Fuck. Das war heiß.
"Verschlägt es dir die Sprache?", flüsterte der Unbekannte leise. Eigentlich hätte man die Worte aufgrund der Laustärke der Musik gar nicht hören sollen, doch Tanaka gingen sie durch Mark und Bein. Wie erstarrt stand er da und schaute ihn an. Der Silberhaarige senkte den Kopf. Tanaka konnte den heißen Atem an seinem Ohr spüren, bevor die weichen Lippen anfingen sich den Weg hinab zu seinem Nacken zu küssen.
Tanaka wurden die Knie weich. Allein hätte er nicht mehr stehen können.
Es fühlte sich so gut und richtig an. Obwohl es doch eigentlich falsch sein sollte. Aber der Silberhaarige schien ihn genau zu kennen, genau zu wissen, was er tun musste, um ihm die süßen Töne der Ekstase zu entlocken.
Eine Stimme in seinem Innern fragte sich, wie es soweit hatte kommen können. Das alles hatte... als Spaß angefangen. Er war doch nur neugierig gewesen. Wollte mal... etwas anderes. Und verdammt. Es gefiel ihm. Es gefiel ihm sehr. Aber... viel mehr würde es ihm noch gefallen wenn...
Er drehte die beiden wieder, nutzte die wenige Zentimeter, die er größer war, um sich über den Anderen zu beugen. Der Silberhaarige lachte rau. Es vibrierte gegen seinen Lippen. Seine schlanken Hände wanderten unter den Rand seines Hemdes. Scharf sog Tanaka die Luft durch zusammengebissene Zähne ein.
Ging das nicht langsam zu weit? Was als simples Ausprobieren angefangen hatte, geriet hier grad eindeutig aus dem Ruder. Vor allem als sie sich erneut drehten und der Silberhaarige ein Bein zwischen seine schob. Tanaka wurde von Gefühlen überwältigt, die er nicht zu kontrollieren vermochte.
Dabei... kannte er nicht mal den Namen seines Partners. Es sollte ihn auch nicht kümmern. Das war nichts ernstes. Dieser junge Mann war nur... ein... ein Versuchsobjekt. Genau. Nur ein Mensch, den er nutzte um mal was neues auszuprobieren.
Selbst der Gedanke allein klang schon erbärmlich. Als würde er verzweifelt versuchen sich von etwas zu überzeugen, dass eindeutig falsch war. Aber im Moment war es ihm egal. Es gab wichtigere Sachen, auf die er sich konzentrieren sollte.
Wie zum Beispiel auf den schlanken Körper der sich mit ungekannter Kraft gegen seinen presste. Wie zur Hölle machte er das? Wie zur Hölle schaffte er es, dass er sich so verdammt gut fühlte, auch wenn das alles so falsch war? Denn war er mal ehrlich: er betrog doch gerade seine Freundin. Es war zwar nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich trennten, denn er hatte schon eine Weile den Verdacht, dass sie ihn betrog, aber das hier war doch was anderes. Er hatte sich immer als jemand Gutes gesehen. Aber würde ein guter Freund so etwas tun? Sicherlich nicht.
Aber dieses Gefühl des puren Glücks, dass jede seiner Bewegungen erfüllte, den Eifer des Silberhaarigen in nichts nachstand, hielt ihn davon ab aufzuhören. Er konnte nicht aufhören, er wollte nicht. Irgendwie... verunsicherte es ihn.
"Hey, alles okay?" Es war nicht unbemerkt geblieben. Als er in die besorgt blickenden braunen Augen schaute, schlug ihm das Herz gleich schneller. Sie wirkten so ehrlich, so aufrichtig, dass die Worte draußen war, bevor er näher drüber nachdenken konnte.
"I-ich hab noch nie sowas gemacht... mit einem-... einem..." Hitze schoss in seine Wangen. Würde sein Gegenüber ihn jetzt auslachen? Hatte er sich gerade die Chance verbaut, dass das hier fortgeführt wurde? Wollte er das hier überhaupt? Das Bedauern, dass ihn ihm aufstieg als der Silberhaarige einen Schritt zurücktrat, sprach Bände. Er seufzte.
"Hätt ich nur mal nichts gesagt.", murmelte Tanaka leise. Innerlich ohrfeigte er sich für sein überschnelles Mundwerk.
"Nein. Es ist besser so, jetzt weiß ich, dass ich meine Vorgehensweise etwas ändern muss. Also... wenn du willst und nichts anderes vor hast... willst du mit zu mir kommen? Eigentlich mach ich ja sowas nicht... aber irgendwas sagt mir, dass ich es nicht bereuen würde."
Überrascht schaute Tanaka auf dir dargebotene Hand. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus. Zögerlich legte er seine Hand in die des anderen.
Zur Hölle damit ob das richtig war oder! Er hatte einen Mann geküsst und es hatte ihm gefallen. Für den Moment war das die einzige Motivation, die er brauchte, um den Silberhaarigen aus dem Club zu folgen.
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I'm a goner for that ship .-.
Aber ich sollte dringenst üben sowas zu schreiben... das war ne einzige Tortur -.-'
Anyway... kinda gewünscht von -Notizbuch-, ich hoffe es gefällt dir und natürlich auch allen anderen die das hier noch so lesen :3
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Oneshots - Songfics | Multifandom
Historia CortaEin paar Oneshots, inspiriert von meiner Lieblingsmusik und der Spotify Weekly Playlist~ Musikvideos in jedem Kapitel verlinkt. Wünsche/Requests oder Kritik in die Kommentare -Just Songfics- -Random Fandoms- -Boy×Boy-