四十一 | 𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙙𝙫𝙞𝙚𝙧𝙯𝙞𝙜

228 19 22
                                    

POV • y.ji

"Jeongin, Hyunjin? Seid ihr da drinne?" hörte ich eine Stimme vor der Tür rufen.

Ich wandte mich schnell von Hyunjin ab und stand auf. "Ähm, ja?" fragte ich. "Alles okay?" fragte die Stimme jetzt. Schlussendlich erkannte ich die Stimme; es war Seungmin.

Ich sah nochmal kurz zu Hyunjin, welcher mich mit Hundeaugen ansah. "Spiel mit" flüsterte ich ihm zu. Dann machte ich die Tür auf. "Was habt ihr gemacht?" fragte Seungmin misstrauisch und sah sich um.

"Nichts besonderes, Hyunjin ging es nicht gut

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Nichts besonderes, Hyunjin ging es nicht gut. Er hat zu viel getrunken" erklärte ich. "Warum habt ihr dafür die Tür abgesperrt?" fragte Seungmin weiter nach. "Hyunjin dachte er müsste kotzen und wir wollten nicht, dass jemand denkt die Toilette wäre nicht besetzt" redete ich vor mich hin, obwohl nichts davon wirklich Sinn ergab.

Im Endeffekt beließ es Seungmin dabei und fragte nicht weiter nach. "Jeongin, wir müssen reden" sagte er dann plötzlich. "Worüber?" fragte ich überrascht nach, bis es mir plötzlich wieder einfiel. Seungmin hat mir seine Liebe gestanden und seitdem haben wir nicht mehr miteinander geredet. Wie konnte ich das nur vergessen? "Na du weißt doch worüber..." murmelte er und schaute ein wenig verärgert zu Hyunjin. "Könnten wir uns einen Raum suchen, wo wir alleine sind?" fragte er dann.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, es war Hyunjin, der plötzlich hinter mir stand. "Danke für deine Hilfe Jeongin" unterbrach er uns. "Jetzt lass ich euch alleine" fügte er dann noch hinzu, warf Seungmin einen warnenden Blick zu und verließ das Badezimmer.

Jetzt waren es nur noch Seungmin und ich. Seungmin schloss die Tür ab. "Warum?" fragte ich nervös. Ja, er machte mich nervös. Seine Anwesenheit machte mich nervös, seine Worte und seine Berührungen. "Jeongin ich weiß, du brauchst Zeit um das zu realisieren und darüber nachzudenken, aber ich muss endlich mit dir reden" erklärte Seungmin sein Verhalten. Ich schluckte.

"Jeongin, es tut mir leid, dass das alles so plötzlich für dich kam und ich dich so plötzlich geküsst habe. Aber ich dachte es wäre offensichtlich für dich, außerdem hast du dich bei dem Kuss nicht gewehrt also dachte ich... naja ist auch egal. Ich wollte mich einfach bei dir entschuldigen" sagte Seungmin schlussendlich. "Seungmin du brauchst dich für deine Gefühle nicht entschuldigen. Gegen Liebe kann man eben nichts machen. Außerdem brauchst du dich für den Kuss auch nicht entschuldigen, um ehrlich zu sein, war es ein schöner Kuss..." sagte ich und wurde zum Ende hin immer leiser.

Ich wollte nicht, dass er sich schuldig fühlt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Ich wollte nicht, dass er sich schuldig fühlt. Ich will auch nicht, dass er irgendwas bereut. Um ehrlich zu sein war der Kuss wirklich schön. Vielleicht war es auch genau das, was mich da so aus der Bahn geworfen hatte. Vielleicht hatte ich auch Gefühle für ihn? Ich habe die letzten Wochen seit dem Vorfall darüber nachgedacht, bin aber noch nicht zu einer Antwort gekommen.

"Du fandest den Kuss schön? Bedeutet das..." fing er an. "Seungmin, ich weiß es nicht. Ich bin verdammt verwirrt um ehrlich zu sein. Ich hab mein eigenes Leben aufgebaut in Korea, ich hatte dort alles. Ich wollte einfach nur eine andere Kultur erleben und wollte einfach nur ein Auslandsjahr hier machen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals an meiner Sexualität noch an meiner Beziehung zu meiner Freundin zweifeln würde. Das ist gerade alles viel zu viel für mich. Es kann sein, dass ich schwul bin, oder bi, oder was auch immer. Vielleicht hab ich auch Gefühle für dich. Ich weiß es nicht. Ich kann es dir nicht sagen. Ich hab keine Ahnung wer ich bin, ich hab keine Ahnung wer ich sein möchte. Ich hoffe gerade einfach nur, dass ich das noch herausfinde" erklärte ich ihm ein wenig verzweifelt.

Er wirkte ein wenig deprimiert, trotzdem lächelte er leicht. "Jeongin, irgendwann wirst du nicht mehr da sein. Irgendwann wirst du wieder zurück sein in Korea. Du wirst uns, alle Menschen die du hier kennenlernst, vergessen. Wir werden nur noch schwache Erinnerungen in deinen Gedanken sein. Alles was du hier erlebst, was du hier tust, wird nur noch verblassen. Mach was immer du willst, du kannst jeden küssen den du willst, schlaf mit der ganzen Schule, oute dich als homosexuell.
In einem Jahr bist du weg und es wird keiner wissen. Alle werden es vergessen haben, aber du wirst dich für immer an diese Momente erinnern. In Korea weiß niemand, was du hier machst. Jeongin, an deiner Stelle würde ich nicht so vorsichtig sein. Wenn du nicht weißt wer du bist, finde es heraus" sagte Seungmin und lächelte wie ein Engel.

Es fühlte sich an wie eine Offenbarung. Er hatte Recht. Seungmin hatte Recht, mit allem. Niemand kann mich hier kontrollieren, keiner weiß, was ich hier mache. Ich kann alles tun, was ich will. In einem Jahr bin ich sowieso weg. "Hilfst du mir dabei?" fragte ich leise und sah ihm direkt in die Augen. "Klar helfe ich dir" antwortete er ebenso leise. Schon legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn. Ich schloss die Augen und spürte, wie er meinen Kuss, anfangs noch etwas überrascht, erwiderte. Ich streichte mit meiner Hand über seine Haare während er seine Hände um mich legte. Unser Kuss wurde immer intensiver, bis wir uns aus Luftmangel lösten. "Wow" war das Einzige was ich noch sagen konnte und sah überglücklich in seine Augen. Er lächelte und atmete schnell.
"Du bist echt jemand Besonderes" sagte Seungmin grinsend.

 ,'•FERNWEH || ʜʏᴜɴɪɴ 현인Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt