二十九 | 𝙣𝙚𝙪𝙣𝙪𝙣𝙙𝙯𝙬𝙖𝙣𝙯𝙞𝙜

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POV • y.ji

Frustriert lag ich in meinem Bett. Was soll ich nur machen? Es klopfte an meiner Tür. "Herein" murmelte ich in mein Kissen. Ich hörte wie die Tür sich öffnete und sich jemand auf die Bettkante setzte. Minho? Erwartungsvoll drehte ich mich zur Seite. Es war nicht Minho, sondern meine Freundin.

"Hey" sagte sie und lächelte. Ich wollte sie begrüßen, sie umarmen, küssen, aber es ging nicht. Mein Körper bewegte sich kein bisschen. Aus meinem Mund kamen automatisch keine Wörter mehr. Ich fühlte mich wie gelähmt.

"Alles okay?" fragte Yumi mich besorgt. Ich dachte kurz nach. Ob alles okay war? Ich weiß es nicht. Vielleicht ja. Vielleicht aber auch nein. Ich fühle mich so zwiegespalten. Doch wie könnte ich es je in Worte ausdrücken? Wie könnte sie es jemals verstehen?

"Jeongin, ich bin besorgt. Ich dachte, wir könnten ein paar Dinge zusammen unternehmen und ein bisschen Zeit nachholen. Aber du benimmst dich so komisch" sagte sie vorsichtig. Ich zeigte immernoch keine Reaktion. Ich schaute ihr nicht einmal mehr in die Augen.

"Ich bin den ganzen Weg hierher geflogen und so verhältst du dich gegenüber mir? Wenn du mich nicht mehr liebst, dann sag es. Du liebst jemand anderes stimmts?" schlussfolgerte sie gekränkt. Mit ihrer Anwesenheit stresste die mich. Doch ihre Worten machten es sogar noch schlimmer. Ich wusste nicht, was ich denken sollte, trotzdem zwang ich mich im Endeffekt zu einer Antwort. "Ich liebe niemand anderen" flüsterte ich emotionslos.

Ich spürte, wie sich mich eindringlich anstarrte. Sie glaubte mir nicht. Es folgte unangenehme Stille. "Liebst du mich?" fragte sie leise. Diese Frage löste nur noch mehr Stress in mir aus. Sie wartete auf meine Antwort, doch als sie bemerkte, dass sie mich überfordert hatte, gab sie es schlussendlich auf.

"Mein Flug geht heute Abend zurück nach Korea, um 17 Uhr. Wenn du die Antwort weißt, sag mir Bescheid" sagte sie und man hörte an ihrer Stimme, dass es ihr sehr schwer fiel das zu sagen. Sie stand auf, zögerte nochmal kurz und ging dann aus meinem Zimmer. Ich wollte nicht, dass sie weint. Aber ich wollte ihr auch nicht sagen, dass ich sie liebe. Irgendwas in mir weigert sich. Ich wollte ihr hintergehen, gleichzeitig aber auch nicht. Schlussendlich blieb ich in meinem Bett liegen, an die Wand starrend über alles nachdenkend. Mein Kopf war voller Dinge. Ich wollte in diesem Moment so viel sagen, so viel tun und erleben. Aber ich konnte nicht. Irgendwie fühle es sich an, als hätte ich eine Blockade. Burn-Out.

 ,'•FERNWEH || ʜʏᴜɴɪɴ 현인Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt