二十八 | 𝙖𝙘𝙝𝙩𝙪𝙣𝙙𝙯𝙬𝙖𝙣𝙯𝙞𝙜

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POV • y.ji

"Hyunjin" murmelte ich seinen Namen ebenfalls.

"Ist das ein Freund von dir?" fragte Yumi. Ich blendete sie komplett aus. Neben Hyunjin stand dieses eine Mädchen, seine Freundin. Die Beiden waren anscheinend immernoch zusammen.

"Er ist kein Freund von mir" sagte ich gereizt. Ich stand auf und blickte Hyunjin direkt in die Augen. Seit diesem einen Vorfall haben wir uns nicht mehr direkt angesehen, weder miteinander darüber geredet. Er hat mir keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt, bis jetzt.

Schon wieder war da etwas in seinen Augen. Mir kommt es vor, als hätte Hyunjin zwei Persönlichkeiten. Manchmal ist er ein komplettes Arschloch, manchmal aber total lieb. Ich bin mir grad nicht sicher, mit welcher Persönlichkeit ich es jetzt zu tun bekomme. "Warum bist du denn so gereizt?" fragte er verwirrt, er hielt meinem Blick stand.

Mit jeder Sekunde in der er mich direkt ansah, wuchs meine Angst. Ich konnte es nicht mehr aufhalten, dieses komische Gefühl. Ich kann nicht der Coole sein, weder kann ich so tun als ob es mir egal wäre.

"Hyunjin, können wir kurz reden?" fragte ich. Er zog eine Augenbraue hoch und nickte. Wir ließen unsere Freundinnen miteinander allein und verschwanden um die Ecke. Impulsiv drehte ich mich zu ihm um.

"Warum denn so aufgeregt?" fragte er und lächelte. "Ich bin nicht aufgeregt" sagte ich und schmollte. Hyunjin ignorierte meine Aussage und sah mir noch intensiver in die Augen als vorher. Ein wenig schüchtern schaute ich weg. Hyunjin kam mir näher. "Nicht..." sagte ich und wich einen Schritt zurück. "Sei mal nicht so ängstlich, du hast da Eis im Gesicht" erklärte er sein Verhalten und wischte es mit seinem Daumen weg.

Seine Hand an meiner Wange ließ mich schon wieder an die Sitaution denken. "Hyunjin, was war das eigentlich? Bei der Party von Jinyoung..." sagte ich nun endlich. In seinem Blick veränderte sich was. Das Funkeln verschwand. "Ich hab keine Ahnung was du meinst" sagte er abwertend. "In seinem Badezimmer... das T-Shirt... du kannst das doch nicht vergessen haben!" sagte ich ungläubig. "Jeongin, hör mal zu. Ich war stockbesoffen, ich erinnere mich an so gut wie gar nichts mehr, außer, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin" sagte er unbekümmert.

Ich dachte, es hätte ihm nichts bedeutet. Aber das er sich überhaupt nicht daran erinnern kann, ist noch schlimmer! Es fühlt sich an, als wäre er wieder das Arschloch-Hyunjin. Die Distanz zwischen uns ist schon wieder mal größer geworden.

"Was hab ich denn gemacht?" fragte Hyunjin jetzt neugierig. "Nichts, ist egal!" sagte ich verärgert. "So schlimm kann es doch gar nicht sein. Ich mein, du hast doch ein wundervolles Leben, mit einem Bruder, mit Freunden die hinter dir stehen und deiner ach so bezaubernden Freundin" sagte Hyunjin mit abwertendem Unterton. Schon stieg die Wut in mir auf. "Ich hab ein tolles Leben? Tu mal nicht so! Du bist hier doch der perfekte Typ, der perfekt aussieht, von allen in der Schule begehrt wird und total beliebt ist! Du hast doch jede Woche eine neue Freundin nur damit du die du vögeln kannst" sagte ich wütend.

"Achja, du denkst du kennst mich? Wie interessant bin ich denn für dich, dass du mir so hinterher spionierst?" entgegnete er. "Hyunjin was zum Teufel ist eigentlich dein Problem? Hast du nicht genug Liebe von deiner Mami bekommen? Hat dich dein Daddy verstoßen? Ganz ehrlich, deine Komplexe nerven mich einfach nur. Seitdem ich hier bin, machst du mir mein Leben hier einfach kaputt! Verpiss dich endlich und lass deine beschissenen Komplexe bei jemand anderem aus, ich werd nicht deine Puppe sein mit der du alles machen kannst!" äußerte ich mich aufgeregt.

"Achja? Und was war das eigentlich letztens im Schulflur? Ich wäre dir egal und könnte tot umfallen? Wir Beide wissen ganz genau, das es nicht so ist" murmelte er plötzlich. Warum sagte Hyunjin sowas? Konnte er sich vielleicht doch an die Situation erinnern und er belügt mich einfach nur? Woher sonst sollte er annehmen, dass er mir etwas bedeuten könnte?

"Hwang Hyunjin..." murmelte ich, "...du verwirrt mich". Er grinste. "Yang Jeongin" fing er ebenfalls an.
Hyunjins Blick ist mittlerweile sanfter geworden, sein Atem ebenfalls ruhiger. Er fing sogar an leicht zu lächeln. "Du bist echt jemand Besonderes" beendete er seinen Satz. Ich wandte meinen Blick von ihm ab. Ich darf mich nicht rumkriegen lassen. Egal was ich sage oder mache, er wird es einfach nicht verstehen. Im Endeffekt wird er mich sowieso einfach nur ignorieren.

Ich ging an ihm vorbei und seine letzten Worte hallten in meinem Kopf.

"Du bist echt jemand Besonderes"

 ,'•FERNWEH || ʜʏᴜɴɪɴ 현인Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt