°21° Early in the Morning °21°

128 6 12
                                    

Und mit diesen Worten lösten wir uns voneinander und der wunderschöne Meerjunge tauchte ab in die unendlichen Tiefen des Meeres.

Und mit diesen Worten lösten wir uns voneinander und der wunderschöne Meerjunge tauchte ab in die unendlichen Tiefen des Meeres

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

PoV. Namjoon

Nachdem ich mich von dem Meerjungen verabschiedet hatte, setzte ich mich in meinen schwarzen Sportwagen und fuhr nachhause. Dort angekommen zog ich mich in meinem Schlafzimmer bis auf die Boxershorts aus und fiel glücklich ins Bett. Mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen schlief ich schließlich ein.

Geweckt wurde ich am nächsten Morgen von einem lauten Poltern, welches von meiner Haustür kam. Grummelnd öffnete ich die Augen, zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen und warf einen Blick auf mein Handy, es war gerade mal 6:30 Uhr, bevor ich aus dem Fenster schaute. Hä? Welcher Vollidiot klopft um diese Uhrzeit so laut gegen die Haustür, dass man Angst hatte aus dem Bett zu fallen?!

Mühsam rappelte ich mich auf und eilte die Treppe ins Erdgeschoss nach unten. Da meine Tür leider kein Glas in der Mitte hatte, musste ich einfach auf gut Glück die Tür aufmachen. Falls jetzt also die Mafia mein Haus stürmt: Mama, ich hab dich immer geliebt. Hoseok, du betreust bitte die Bar auf meiner Beerdigung. Und Yoongi, "Das ist jetzt nicht dein Ernst...", meinte ich genervt zu meinem besten Freund, als ich die Tür aufmachte und das dämlich grinsende Gesicht von Yoongi in meinem Sichtfeld erschien.

Gähnend lehnte ich mich an den Türrahmen und sah ihn auffordernd mit hochgezogener Augenbraue an. "Warum so schlecht gelaunt Namjoonie?!", fragte er mich noch immer breit grinsend. "Gegenfrage: Warum so gut gelaunt?!" "Sag ich dir gleich: Aber jetzt beeil dich! Wir gehen surfen!"

Mit diesen Worten scheuchte er mich wieder nach oben, öffnete meinen Schrank und warf mir eine schwarze Badehose ins Gesicht. Genervt streifte ich mir diese über. Danach ging ich zu meinem Schrank, schubste Yoongi unachtsam zur Seite, was dieser mit einem entrüsteten "Eyy!" kommentierte und zog mir ein ebenfalls enges schwarzes Shirt über. Die magische Kette ließ ich in den Ausschnitt des Shirts fallen, sodass sie niemand sehen konnte. Meine Uhr, die ich eigentlich immer anhatte beim Surfen, ließ ich auf meinem Nachttischchen liegen. Ich mochte Haie.... aber nur aus der Ferne, weswegen ich eine weitere Konfrontation mit einem dieser Tiere weitestgehend vermeiden wollte.

Als Letztes packte ich alles was ich brauchte in meinen Rucksack und ging schließlich mit meinem überaus gutgelaunten Freund nach unten. Dort zog ich mir meine Schuhe an, klemmte mir mein Surfbrett unter den Arm und verschließ mit Yoongi das Haus.

Meine Müdigkeit verflog auf dem Weg zum Strand komplett, sodass ich mir sicher sein konnte, dass ich gleich nicht vom Brett fallen würde. Am Meer angekommen wollte ich nun endlich den Grund für Yoongis fast schon euphorische Laune erfahren. Das war ja kaum auszuhalten. Doch Yoongi nahm mich nur am Arm und zog mich direkt auf eine Gruppe von einigen Mädchen zu. Diese fingen an zu kreischen als sie uns sahen und rannten auf uns zu.

In solchen Momenten hasste ich es, dass mich jeder aus der Surfszene kannte. Natürlich hatte ich schon Interviews bei den ein oder anderen bekannten Surfmagazinen und war auch bei einigen auf der Titelseite. Diese Art von Mädchen, die gerade auf uns zu rannte, waren genau solche, die Bilder von mir ausschnitten und sie sich über ihr Bett hängten. Kurzgesagt:

Fangirls.

Yoongi ging zielstrebig auf eines der Mädchen zu und legte seinen freien Arm um dessen Taille. "Namjoon, das ist Heather. Sie ist meine Freundin."

Überrascht riss ich die Augen auf, fing mich aber sofort wieder und raffte mich dazu auf Heather meine Hand entgegenzuhalten. Jetzt schaute ich sie mir auch einmal genauer an. Heather hatte schwarze lange gelockte Haare und sturmgraue Augen, die arrogant auf mich gerichtet waren. Ab diesem Zeitpunkt mochte ich sie bereits nicht mehr, jedoch ließ ich mir das vor Yoongi nicht anmerken. Sie hatte, das musste man zugeben, ein Körper wie eines der dürren Models, die mit ihren dünnen Stockbeinchen auf irgendwelchen Fashionshows merkwürdige Outfits präsentierten.

Heather fixierte nun meine Hand, ihr arrogantes Lächeln wurde noch etwas breiter und sie hielt mir ihre Finger wie eine Prinzessin einem Ritter entgegen. Die erwartete doch nicht ernsthaft, dass ich... Ungläubig warf ich meinem besten Freund einen kurzen Seitenblick zu, doch dieser entgegnete meinem Blick nur mit einem bittenden Gesichtsausdruck. Schnaubend gab ich mich geschlagen und nahm Heathers Finger in meine Hand und deutete einen Kuss auf ihre Knöchel an, bevor ich ihre Hand sofort wieder los ließ. Ihre, ich vermutete mal, Freundinnen quittierten meine Geste nur mit einem Quietschen und verfolgten jede meiner Bewegungen.

Ich räusperte mich und ging einen Schritt nach hinten, um den Abstand zu diesem arroganten Mädchen zu vergrößern. Ich meine, ich gönne es Yoongi, dass er endlich eine Freundin gefunden hatte, aber wie kann er diese Art von Mädchen nur anziehend finden? Aber vielleicht hatte ich ja nur Vorurteile und ich schätzte Heather einfach nur falsch ein.

"Wollt ihr uns nicht eine kleine Kostprobe von euren Surfkünsten geben?", ertönte nun die, wie von mir erwartet, zu hohe Stimme von dem schwarzhaarigen Mädchen. Ihr überheblicher Blick streifte mich dabei. Mein bester Freund stimmte ihrem Vorschlag sofort zu und ging entschlossen zu seinem roten Surfbrett, welches ein Stück weiter neben seinem Rucksack im Sand lag.

Mir war es nur recht, dass wir jetzt ins Wasser gehen würden. Die ganze Zeit über konnte ich praktisch spüren, wie die Augen von Heathers Freundinnen mich regelrecht auszogen. Ich lief dem Blondhaarigen nach. Ich ließ mein blaues Surfbrett und meinen Rucksack auf den Boden fallen und zog mir eilig mein Shirt über den Kopf.

Die Mädchen waren uns gefolgt. Da ich nun mit dem Rücken zu ihnen stand konnte ich sie nur auffällig unauffällig tuscheln hören. Ich schnappte so etwas wie "Oh. Mein. Gott. Schaut euch seinen Rücken an!" und "Diese Muskeln... er ist so heiß." auf. Okay, ich muss hier weg. In Windeseile schnappte ich mir wieder mein Surfbrett und lief schnellen Schrittes Richtung Wasser.

Nach einigen Schritten im Wasser schwang ich mich auch schon auf mein Brett und paddelte los. Wo Yoongi war, war mir in dem Moment egal. Was ich jetzt brauchte, war eine gute Welle und das Adrenalin, das mir durch die Adern floss, wenn ich Surfen ging.

Als ich weit genug vom Strand entfernt war setzte ich mich auf und blendete alles um mich herum aus. Das Einzige worauf ich mich nun mehr konzentrierte, war die perfekte Welle, die gerade auf mich zurollte. Die Welle kam immer näher und gewann immer mehr an Energie und Höhe. Sie war einfach perfekt. Ich passte den richtigen Zeitpunkt ab und stand blitzschnell auf.

Freiheit und Glück durchströmte mich, als ich mich der Bewegung anpasste, um nicht ins Wasser zu fallen. In dem Moment brach die Peak und ich surfte an der Curl entlang. Euphorisch streckte ich meine Hand aus und berührte hauchzart das Meerwasser über mir. Die aufgehende Sonne spiegelte sich im Wasser vor mir. Genießerisch schloss ich für einen Moment die Augen und versank in dem unbeschreiblichen Gefühl, das meinen Körper gerade aufs Neue einnahm.

Nach und nach löste sich die Welle wieder auf und ich öffnete meine Augen wieder um eine Kurve zu drehen und vorsichtig meine Geschwindigkeit zu reduzieren. Ich war noch einige Meter vom Strand entfernt und setzte mich wieder auf mein Brett. Mit leuchtenden Augen sah ich mir den Sonnenaufgang an und versank komplett in meiner eigenen kleinen Welt, in der nur der ich und der wunderschöne Meerjunge existierten.

°In the Depths of the Sea° ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt