°12° Fascinating Elegance °12°

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Meine Augen fokussierten noch ein paar Minuten lang den klaren Sternenhimmel, den ich aus meinem Fenster sehen konnte, und meine Ohren lauschten dem Rauschen des Meeres und dem Rascheln der Palmen, bis ich schließlich in einen tiefen Schlaf fiel.

Meine Augen fokussierten noch ein paar Minuten lang den klaren Sternenhimmel, den ich aus meinem Fenster sehen konnte, und meine Ohren lauschten dem Rauschen des Meeres und dem Rascheln der Palmen, bis ich schließlich in einen tiefen Schlaf fiel

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PoV. Jin

Gähnend wachte ich in der Kajüte der Jadea Atlantis auf und schälte mich aus den seidenen Tüchern meines Schlafplatzes. Ich streckte meine Arme aus und rieb mir danach meine Augen. Dann schwamm ich zur Tür und öffnete sie, um auf das Deck zu gelangen. Und wie konnte es nicht anders sein, schwamm ein aufgeregter Taehyung im Kreis umher und wartete anscheinend darauf, dass ich endlich aufstand. Als mein bester Freund mich erblickte, riss er seine Augen auf und schwamm schnell zu mir, um mich im Kreis herumzuwirbeln. "Endlich bist du wach! Wann gehen wir los zu Namjoon??", fragte er mit leuchtenden Augen und seine Neugierde erdrückte mich schon fast. Eigentlich wollte ich noch nicht so früh los, aber da er sich so darauf freute, konnte und wollte ich ihm seine Vorfreude nicht zunichte machen. Also gab ich mich geschlagen und antwortete auf seine Frage mit einem schlichten "Jetzt". Daraufhin jubelte er und machte ein paar Drehungen im Wasser. Taehyung wollte gerade losschwimmen, als ich ihn aufhielt. "Warte. Ich will noch schnell zur Blue Pearl und Jimin Bescheid sagen, dass wir uns jetzt auf den Weg machen." Voller Elan änderte mein bester Freund die Richtung und schwamm zur Blue Pearl, ich ihm hinterher.

Wir klopften an und einen Moment später öffnete sich die Tür und ich sah den orangenen Schopf von Jimin vor mir. Seine Augen leuchteten grün und er hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen. "Was führt euch zu dieser frühen Stunde hier her?", fragte er uns verwundert. "Wir wollten nur Bescheid sagen, dass wir jetzt zum Flamenco Beach gehen und uns mit Namjoon treffen.", meinte ich nur. Jimins Blick wurde ernst und das Lächeln verschwand. "Aber seid bitte vorsichtig. Namjoon mag nicht gefährlich sein, aber es gibt auch Menschen, die ganz anders sind und nicht so positiv auf unser Erscheinungsbild reagieren." Ich legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. "Keine Sorge, du weißt, dass ich immer aufpasse. Wir sind spätestens heute Abend zurück." Und mit diesen Worten verabschiedeten uns kurz und begaben uns auf den Weg zum Flamenco Beach, an dem wir hoffentlich auf Namjoon treffen würden.

Taehyung plapperte ununterbrochen und ich hörte ihm schmunzelnd zu. Ich hoffe, dass er Namjoon nicht komplett überfallen wird. Dieser tat mir nämlich jetzt schon leid. Langsam bemerkte ich, wie das Wasser um mich herum mit jedem Meter, den wir zurücklegten, wärmer wurde. Das bedeutete, dass wir nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt waren. Und tatsächlich, von weitem konnte ich schon sehen, wie der Meeresboden immer flacher wurde und die Sonnenstrahlen bis nach unten reichten. Ich änderte ein wenig die Richtung, um zu dem flachen Stein zu kommen, von dem aus ich Namjoon immer beim Surfen beobachtet hatte. Er tauchte direkt vor uns auf und vorsichtig durchbrachen wir die Wasseroberfläche ohne Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Taehyung schaute sich um und reckte seinen Hals dabei in die Höhe um besser sehen zu können.

"Wo ist er?! Hast du ihn schon gesehen??" Ich verdrehte die Augen ein wenig. "Taehyung, sei doch nicht so ungeduldig. Es ist doch gar nicht gesagt, dass er heute überhaupt an den Strand geht. Außerdem ist hier doch auch gar keiner, also müssen wir wohl oder übel Geduld haben und warten.", meinte ich zu ihm und sah ihn auffordernd an. Enttäuscht ließ er die Schulter hängen und spielte mit einer silbernen Haarsträhne. "Aber du hast doch gesagt, dass er immer morgens surfen geht, wenn eben noch keiner da ist." Manchmal benahm sich mein bester Freund wie ein kleines Kind. Aber das fand ich auch irgendwie süß an ihm. "Ja, das hab ich gesagt, aber vielleicht wollte er heute morgen lieber weiterschlafen und nicht surfen gehen. Er kann ja auch seine Meinung geändert haben und-"

Gerade wollte ich meinen Satz zu Ende sprechen, als ich sah, wie eine Gestalt mit einem blauen Surfbrett den Strand entlang lief. Diese braunen Haare würde ich überall wiedererkennen. Das war ohne Zweifel Namjoon. Ich konnte es auch an der Art erkennen, wie er lief. "Taehyung sah mich fragend an. Mit einem Finger schob ich seinen Kopf in die Richtung in der Namjoon gerade seinen Rucksack abstellte und sein Handtuch auf dem Sand ausbreitete. Mein bester Freund riss bei diesem Anblick staunend die Augen auf und auch ich schaute verträumt zu Namjoon rüber, denn der Anblick, wie er sein Shirt in einer fließenden Bewegung auszog war echt traumhaft. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm lösen. Wenn Jimin uns jetzt sehen könnte, würde er denken, dass wir verrückt wären. Wie musste es bitte aussehen, wenn zwei Meerjungen im Wasser einen Menschen begaffen würden, der sich gerade sein Shirt über den Kopf zog?

Namjoon nahm jetzt sein Surfbrett, welches er auf den Boden gelegt hatte, als er sich ausgezogen hatte, auf und ging auf das Wasser zu. Er watete hinein bis er bis zur Hüfte darin stand. Dann legte er sein Surfbrett auf die Wasseroberfläche und schwang sich darauf. Einen kurzen Moment hielt er inne und streckte seinen Kopf in die sanfte salzige Brise um tief Luft zu holen. Ich konnte sehen, wie er die Augen dabei schloss und vor sich hin lächelte. Er legte sich nun mit dem Oberkörper nach unten auf das Surfbrett und paddelte weiter auf das Meer hinaus. An einer Stelle hielt er an und wartete auf eine Welle, die er nehmen könnte. Als schließlich eine passende kam, sprang er im perfekten Moment auf und ließ sich von der Welle mittragen. Namjoon sah dabei so elegant aus, dass sogar ein Delfin neidisch werden würde. Er steuerte sein Surfbrett anmutig die Welle rauf und runter, ohne dabei auch nur für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht zu verlieren. Ich verfolgte mit verträumten Augen jede Bewegung von ihm und konnte mich nicht davon lösen. Auch Taehyung neben mir schien wie paralysiert zu sein. Langsam verlor sich die Welle wieder im Wasser und Namjoon lenkte das Brett in einer Kurve wieder in Richtung offenes Meer.

Noch einmal legte er sich auf das Brett und paddelte zurück an die Stelle, an der er auf die Welle gewartet hatte. Dieses Mal beeilte er sich aber, da eine besonders große Welle in seine Richtung rollte. Wieder sprang er im perfekten Moment auf. Anders als die Welle davor, brach sie sich und verschluckte Namjoons Körper. Mein Herz setzte einen kurzen Moment aus, schlug dann aber doppelt so schnell weiter, als ich sah, wie der Surfer aus der Welle surfte und nur noch halb in der Welle verschwunden war. Ich fühlte ein Kribbeln in meinem Körper, als ich sah wie er lachte und einen Arm ausstreckte, um das Wasser, welches sich über ihm befand, mit den Fingerspitzen zu berühren. Am Liebsten würde ich jetzt neben ihm herschwimmen und mit ihm diesen Moment erleben. In meinen Gedanken malte ich mir bereits aus, wie sich das anfühlen würde und ich musste augenblicklich lächeln. Auch diese Welle konnte nicht ewig bleiben und so verschwand auch diese und Namjoon ließ sich in Richtung Ufer tragen. Dabei stand er aufrecht und fuhr sich mit der rechten Hand durch die nassen braunen Haare. Noch immer lächelte er.

Ich hatte auf einmal den Drang zu ihm zu schwimmen und so meinte ich zu Taehyung, dass er kurz hier warten solle, was er nicht so toll fand, da er auch mitkommen wollte, und schwamm in hohem Tempo auf Namjoon zu. Dieser hatte sich auf sein Surfbrett gesetzt und hatte seine Arme hinter sich gestützt. Mit den Beinen planschte er leicht im Wasser herum und sein Gesicht hatte er in die Sonne gedreht. Er bemerkte mich nicht. Ich wollte ihn nicht erschrecken, deswegen tauchte ich neben ihm auf und strich mit meiner Hand seinen Unterarm entlang. Seine Haut war so weich, ich liebte dieses Gefühl.

Namjoon riss die Augen auf und zuckte erschrocken zurück, doch als er mich erkannte, schien er sich zu freuen. Er ließ sich von seinem Surfbrett gleiten und nahm mich in den Arm. Glücklich erwiderte ich diese Geste und legte meinen Kopf an seine Brust. "Es ist schön dich wiederzusehen, Jin." Seine Brust vibrierte als er sprach. Ich klammerte mich noch ein wenig enger an ihn und er lachte auf. "Was machst du hier?", fragte er schließlich und ich hob meinen Kopf um ihm in seine dunkelbraunen Augen zu schauen. "Ich wollte dir gerne jemanden vorstellen.", meinte ich nur und löste mich dann aus seiner Umarmung. "Komm mit!" Damit tauchte ich unter und schwamm los. Namjoon schnappte sich noch sein Surfbrett und paddelte mir hinterher.

°In the Depths of the Sea° ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt