°13° A cheerful Friend °13°

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Namjoon schnappte sich noch sein Surfbrett und paddelte mir hinterher.

Namjoon schnappte sich noch sein Surfbrett und paddelte mir hinterher

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PoV. Jin

Wir näherten uns langsam dem Felsen. Immer wieder drehte ich mich um und vergewisserte mich, dass der Surfer mir noch folgte. Schließlich kamen wir an und ich tauchte wieder an die Oberfläche. Namjoon hatte sich aufgesetzt und schaute sich nun fragend um. Verwirrt sah er mich an. "Und wen willst du mir jetzt vorstellen?", fragte er an mich gewandt. Plötzlich zuckte er heftig zusammen und schrie auf. Er zog seine Beine hoch und stellte sie auf das Surfbrett ab. Dann sah er vorsichtig in das Wasser unter sich.

"Da hat mich grade was am Bein gestreift! Denkst du der Hai ist zurückgekommen?" Ängstlich fixierte er meine Augen. "Nein, keine Sorge. Es ist KEIN Hai. Warte kurz." Ich tauchte unter und sah Taehyung mit einem Ist-das-dein-Ernst-Blick an. "Ich hab dir doch erklärt, dass du ihn nicht erschrecken sollst Tae.", ermahnte ich meinen besten Freund. Jetzt komm hoch, sonst denkt er weiterhin, dass du ein Hai bist." Taehyung gehorchte und tauchte zusammen mit mir wieder auf. Ich konnte den erstaunten Ausdruck in Namjoons Gesicht erkennen. Er schaute Taehyung an, als wäre er ein Alien. Mein bester Freund hob die Hand und sagte laut: "Hi!! Ich bin Taehyung!! Ich hab schon so viel von dir gehört! Darf ich deine Beine anfassen? Du hast ja wirklich keine Schuppen! Das ist so faszinierend!" Er fasste Namjoons Beine an und strich darüber. "Taehyung! Hör auf, du machst ihm Angst!", versuchte ich meinen besten Freund von seinem Tun abzuhalten. Namjoon schien sich anscheinend entspannt zu haben und fing an zu lachen, als Taehyung weiterhin seine Beine begutachtete. Er legte sie flach auf das blaue Surfbrett ab und sah belustigt zu, wie ich versuchte den verrückten Meerjungen neben mir von ihm wegzuziehen.

"Lass ihn ruhig Jin, mir macht das nichts aus. Wirklich. Ich bin doch genauso fasziniert von deiner wunderschönen Schwanzflosse.", sagte er locker lächelnd und sah mir dabei tief in die Augen. Ich wurde augenblicklich rot und verlor mich kurz in seinen hübschen Augen. Ich ließ also von Taehyung ab und kam Namjoon ein wenig näher. Dieser hob seine Hand und strich mir vorsichtig durch die Haare. Ich seufzte genießerisch und legte meinen Kopf etwas schief, sodass er es einfacher hatte. Taehyung war anscheinend fertig mit seiner Begutachtung und löcherte Namjoon nun mit dummen Fragen, wie "Wieso hast du keine Schuppen?" oder "Kann ich deine Beine mal ausleihen?". Ich bekam das nur am Rande mit, da ich mich eher auf Namjoons Berührungen konzentrierte und die Augen geschlossen hatte.

Ich hörte wie Namjoon lachte und öffnete schließlich meine Augen wieder. Niedliche Grübchen bildeten sich auf seinen Wangen. Das hatte wohl auch Taehyung bemerkt, denn er fixierte sie und legte seinen Kopf staunend leicht schief. Er war so berechenbar. Ich wusste was jetzt gleich passieren würde und ich versuchte noch ihn aufzuhalten, indem ich eine Hand ausstreckte, doch es war schon zu spät. Taehyung warf sich auf das Surfbrett und piekste in Namjoons Grübchen. Das hatte zur Folge, dass Namjoon mitsamt Taehyung auf sich vom Surfbrett fiel und im Wasser landete.

Ich tauchte schnell unter, um Taehyung von dem Surfer loszureißen, denn mein bester Freund hatte anscheinend nicht verstanden, dass Menschen unter Wasser nicht atmen konnten. "Das ist so süß!! Können wir ihn mit nachhause nehmen? Ja? Können wir ihn behalten? Bitte!", flehte er mich an. Ich versuchte ihn von Namjoon wegzuzerren, der schon mit den Beinen strampelte und so aussah, als würde er gleich die Luft nicht mehr anhalten können. "Lass ihn los Tae! Menschen können unter Wasser nicht so atmen wie wir!" Erschrocken ließ er Namjoon nach dieser Information los und ich schlang meine Arme um den Bauch des Braunhaarigen. Er sah mich aus aufgerissenen Augen an. Mit einer kurzen Handbewegung setzte ich ihn mit etwas Magie außer Gefecht und zog ihn dann mit mir in Richtung Wasseroberfläche. Ich schwamm an den Strand und vergewisserte mich kurz, dass kein Mensch in der Nähe war. Ich beförderte ihn in den Sand und setzte mich neben ihn in das flache Wasser. Jetzt war ich vollkommen hilflos, sollte ein anderer Mensch mich sehen. Jimin würde mich umbringen, wenn er das grade sehen könnte.

Mit einer weiteren Handbewegung brachte ich Namjoon wieder zu Bewusstsein. Sofort fing er an zu husten und drehte sich um, um das Salzwasser aus seinen Lungen zu bekommen. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken und murmelte ihm leise Worte entgegen. Nach ein paar Minuten hatte er sich wieder beruhigt und sah mich an. Ich sah entschuldigend zurück. Dann suchte ich nach dem silbernen Haarschopf von Taehyung und rief ihm wütend zu: "Taehyung, du bist einfühlsam wie ein Blauwal!" "Tut mir leid, Namjoon... ich wusste nicht, dass Menschen nicht atmen können unter Wasser.", rief er dem Surfer zu und schaute auf seine Hände. Anscheinend tat es ihm echt leid, also ließ ich es dabei und vergewisserte mich nochmal bei Namjoon, ob es ihm wirklich gut ging. Er bejahte meine Frage. "Wenn Taehyung mich nicht wieder halb ertränkt, dann könnt ihr heute Abend wieder kommen. Ich treffe mich mit meinen drei Freunden zum Surfen." Meine Augen begannen zu Leuchten, als ich seinen Worten lauschte. "Ja, wir würden gerne zuschauen. Ich verspreche, dass sich Taehyung dieses Mal zurückhalten wird.", versprach ich ihm und nahm seine Hand in meine. Er verschränkte seine Finger mit meinen. Wir sahen uns tief in die Augen und mein Herz begann einen Takt schneller zu schlagen.

"Sag mal Jin, gibt es eine Möglichkeit, wie du Beine bekommen könntest?", fragte er vorsichtig. Diese Frage hatte ich mir schon so oft gestellt und bis jetzt hatte ich noch keine Antwort darauf gefunden. "Ich weiß es nicht. Ich hätte so gerne Beine, wenn auch nur für ein paar Stunden. Ich würde so gerne mal surfen oder tanzen. Das wäre mein größter Wunsch.", teilte ich ihm mit und sah auf unsere verschränkten Hände. "Ich kann ja mal ein wenig nachforschen, vielleicht finde ich eine Lösung für diese Frage.", schlug mein Gegenüber vor, als hätte er meine Gedanken gelesen. Dankbar sah ich ihn an. Namjoon schaute kurz auf seine Uhr, welche er an seinem Handgelenk trug. Da fiel es mir wieder ein.

"Du solltest diese Uhr nicht anziehen, wenn du im Meer bist. Haie werden von glitzernden Gegenständen angezogen. Vielleicht wurde die Uhr von den Sonnenstrahlen reflektiert und so hast du den Hai angelockt. Du solltest sie bei deinen Sachen im Sand liegen lassen, dann wirst du nicht noch einmal angegriffen", riet ich ihm. Ich hatte nämlich darüber nachgedacht, warum der Hai Namjoon angegriffen hatte und war auf dieses Ergebnis gekommen. Erschrocken riss der Surfer die Augen auf und meinte, dass er sie dann ab sofort nicht mehr anziehen würde. "Ich würde liebend gerne so mit dir sitzen bleiben, aber gleich tauchen hier die Lifeguards auf und kontrollieren den Strand und dann kommen die ersten Leute. Ich will nicht, dass du als Zirkusattraktion endest. Du solltest wieder ins Wasser.", sagte Namjoon in sanftem Tonfall zu mir und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Da musste ich ihm leider zustimmen. Doch ich glaubte nicht, dass ich es wieder alleine ins Meer schaffen würde.

"Könntest...könntest du mir vielleicht helfen? Mit so einer Schwanzflosse ist es ziemlich schwer vom Strand wieder ins Meer zu kommen.", gab ich schüchtern von mir. Er stand auf und lächelte. "Natürlich helfe ich dir." Daraufhin wurde ich hochgehoben und er trug mich, wie schon gestern, ins Wasser. Auch als das Wasser schon bis zu seiner Brust reichte, ließ er mich nicht los und ich wollte auch nicht, dass er das tat. Ich hielt mich an ihm fest und kuschelte mich schon fast an ihn. Sein Duft lullte mich ein und ich holte tief Luft. Namjoon roch nach Salzwasser und Zedernholz. Ich liebte diesen Geruch jetzt schon. Ich bemerkte gar nicht, dass er stehen geblieben war.

Nach einer Zeit öffnete ich meine Augen, welche ich geschlossen hatte, und schaute direkt in dunkelbraune Augen, welche mich warm musterten. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Also dann sehen wir uns heute Abend?", fragte er mich und ließ seinen Blick ganz kurz zu meinen Lippen wandern. "Ja, auf jeden Fall.", erwiderte ich und auch meine Augen schweiften ganz kurz zu seinen Lippen ab. Die süßen Grübchen waren wieder auf seinen Wangen zu sehen. Ich konnte Taehyung verstehen, warum er hinein pieksen wollte. Es war wirklich sehr verlockend. Widerwillig ließ mein Gegenüber mich vorsichtig ins Salzwasser gleiten.

Ich zog ihn daraufhin in eine innige Umarmung und drückte ihn an mich. "Ich freue mich schon auf heute Abend.", sagte ich gedämpft gegen seine Brust. "Ich mich auch, Jin.", erwiderte er meine Worte. Ich liebte die Art, wie er meinen Namen aussprach. Bei ihm klang er ganz anders, als bei Tae oder Jimin. Wir lösten uns wieder voneinander. Ich tauchte mit dem Kopf unter und strich noch einmal mit meiner Hand seinen Arm entlang, bevor ich mich auf den Weg zu Taehyung machte. Mein bester Freund trieb nur einige Meter entfernt im Wasser. Er lächelte mir wissend entgegen, sagte aber nichts. Dann schwammen wir in Richtung offenem Meer. Wir verbrachten den Tag im Korallenriff und warteten darauf, dass es endlich Abend wurde.

°In the Depths of the Sea° ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt