Christmas Tree|OS [Nammin]

31.12.

Nachdem die Feier bei Seokjin vorbei war, machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof und schrieb währenddessen wieder Namjoon. Und damit hörte ich auch nicht auf, als ich schließlich im Zug saß.

Ich hatte ihm auf dem Weg zu meinem Hyung die erste Nachricht geschrieben, damit er meine Nummer hatte, und ihm dann versprochen, mich danach wieder zu melden. Allerdings hatte er so schnell geantwortet, dass ich mein Smartphone erst wieder endgültig weg packte, als ich vor Jins Haustür stand und mir Eun Byeol mit Na Eun am Arm aufmachte und ich das Mädchen sofort nahm und mit einem strahlenden Gesicht knuddelte.

Ich dachte an die Kleine und musste wieder lächeln. Kurzerhand schrieb ich das einfach Namjoon und er antwortete damit, dass ich süß wäre und ob ich Kinder mochte.

Wir unterhielten uns fast die ganze Zugfahrt über, bis ich vor lauter Müdigkeit meine Augen nicht mehr offen halten konnte und einschlief.

Doch obwohl ich nur vier Stunden geschlafen hatte, telefonierte ich mit Namjoon fast die halbe darauffolgende Nacht. Ich konnte mich einfach super mit ihm unterhalten und wollte nicht aufhören damit. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er holte mich am 27. vom Bahnhof ab und wir verbrachten den Abend zusammen.

Alleine durch unsere nächtlichen Gespräche erfuhr ich, dass er Maschinenbau-Ingenieurwesen an der Technischen im Master studierte und im Sommer abschließen wollte, eine jüngere Schwester hatte, er die Pilateskurse in demselben Fitnessstudio leitete, in dem auch Kookie arbeitete, er hobbymäßig Musik machte und sie auch auf einer Plattform hochlud. Er fließend Englisch sprach, da er für ein halbes Jahr in Neuseeland dank eines Schüleraustauschprogramms war und danach nicht aufgehört hatte weiter zu üben. Er interessierte sich außerdem für Philosophie und las gerne. Er wohnte alleine und sobald er mit dem Studium fertig war und es sich mit der Arbeit verbinden ließ, wollte er sich einen Hund holen.

Ansonsten redeten wir über Gott und die Welt, tauschten uns über Banales aus oder diskutierten über ernste Themen, zu denen jeder eine Meinung haben sollte. Ich genoss es förmlich und fühlte mich einfach nur wohl.

Im Endeffekt trafen wir uns dann fast jeden Tag und inzwischen kannte er meine Freunde und ich auch seinen besten Freund Yoongi, der mit seiner Arbeit verheiratet war, wie mir Namjoon zwinkernd zuflüsterte, bevor uns dieser die Tür seiner Wohnung öffnete und ich einen jungen blonden Mann zu Gesicht bekam, der auf den ersten Blick sehr grummelig rüberkam, sich allerdings recht bald als Cinnamon Roll entpuppte.

Yoongi war auch derjenige mit der Idee des Silvesterpfades gewesen. Kurzerhand lud ich auch meine Freunde ein und wir standen als neunköpfige Gruppe in einem Kreis und unterhielten uns. Namjoon und Yoongi wurden von meinem Freundeskreis herzlich aufgenommen, was mich nur mehr als glücklich stimmte und vorsichtig nippte ich an dem heißen Kinderpunsch, wir wollten ja nicht wieder so eine Katastrophe wie am 23. haben, und lächelte bei dem Anblick der Gruppe.

Tae bekam es mit und ließ seine Freundin bei Hoseok stehen, die sich mit diesem angeregt unterhielt. Bevor er zu mir kam drückte er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, was ich schmunzelnd beobachtete.

Bei mir angekommen legte er mir den Arm um die Schulter und starrte genauso wie ich in die Gruppe. „Ich mag ihn. Namjoon. Meinen Segen hat er. Aber wenn er dich arme Jungfer nicht bald küsst, muss ich mal ein ernstes Wort mit ihm reden."

Sofort spürte ich die Wärme in meine Wangen treten. „Erstens, hätte ich ihn auch schon längst küssen können. Zweitens, nein, du wirst kein ernstes Wort mit ihm reden. Und drittens, ich bin keine arme Jungfer!", regte ich mich auf. Tae grinste nur verschmitzt, als hätte er genau diese Reaktion aus mir rauskriegen wollen. Trottel!

„Ihr habt euch also wirklich noch nicht geküsst." söabdpwpqab

Nun musste ich wirklich schon rot wie eine Tomate sein. Dieser Idiot! Ich schlug ihm fest vor die Schulter, doch er lachte nur und knietschte meine Wangen. „Du bist bei dem Thema so leicht aus dem Konzept zu kriegen, Jiminie!" Ich verdrehte nur die Augen und ließ es über mich ergehen. Solange er seine Freude dran hatte.