Kapitel 3

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Hier sitze ich nun, in der zweiten Reihe an der Fensterseite vom Klassenzimmer. Neben mir ein Macho der meinen Lehrer angebettelt hat in Zukunft neben mir sitzen zu dürfen. Mir soll es eigentlich egal sein, wer neben mir sitzt. Aber dieser Typ, ist ein anderes Level. Er sollte mich für die größte Tusse halten und mich hassen, weil ich so gemein zu ihm bin. Doch er benimmt sich so, als ob wir uns lange kennen würden. Der hat doch irgendwas vor. Ich habe es schon vorher gesagt. Der Kerl ist nicht normal. Wie kann man nur so offen gegenüber fremden Menschen sein.

Ich komme aus meiner Denkphase raus und bemerke ein wirklich hässliches zerknülltes Stück Papier auf meinem Tisch. Es nervt mich gerade sehr wie das auf meinem Platz gekommen ist. Mein Bauchgefühl sagt mir es war mein neuer Sitznachbar.

Ich schaue ihn mit einem genervten Blick an. Jimins lächelnder Gesichtsausdruck ist schon lange auf mich gerichtet. Als ob er nur gewartet hat bis ich ihn anschaue wegen dem Stück Papier. „ Aufknüllen und lesen. Ist für dich."Er versucht leise zu flüstern, sodass er unbemerkt bleibt.

Ich verdrehe mir die Augen. Ich nehme das Papier und schaue es angewidert an. Es ist einfach schlampig einen Brief so zu gestalten. Das gibt mir nicht den Drang es lesen zu wollen. Ich schaue Jimin kurz an und schmeiße das Papier, ohne es geöffnet zu haben, vor seinen Augen hinter mir weg. Ich weiß man hinterlässt keinen Müll auf dem Boden, aber wofür haben wir in der Klasse einen Kehrdienst.

Jimins Blick ist geschockt und er macht einen verwirrten Gesichtsausdruck, weil er es nochmal realisieren muss. „Ernsthaft?" flüstert er. Er muss leicht Lächeln, weil es schon fast lustig war.

Ich lächele ihn sehr falsch an. Er schüttelt sein Kopf leicht und muss es erstmal verkraften das er ein Korb von mir bekommen hat. Der sollte lernen, Leuten wie mir aus dem Weg zu gehen. Ich hab keine Lust meine Zeit zu vergeuden mit so einer Grinsekatze. Es reicht mir allmählich. Wegen ihm verpasse ich den ganzen Unterricht.

Die Englischstunde ist endlich vorbei. Ich packe meine Sachen und will zu meinem Spind laufen, um meine Bücher für die nächste Stunde zu holen. „Hey, ich muss dich unbedingt was fragen?" ruft Jimin hinterher.

Bevor ich ihn Antworten will, hat sich die Klasse auf ihn gestürzt und mit Fragen überhäuft. Er kann mich das auch nachher fragen.

Ich setze meinen Weg fort zu meinem Spind. Ich lege mein Englischbücher hinein und hol die Bücher für die nächste Stunde heraus. Während ich meinen Spind abschließe, erwartet mich schon hinter der Schranktür dieser Neuling Jimin. „Hey" Er lehnt sich am Schrank an und begrüßt mich mit einer sanften Stimme.

Ich schließe die Augen kurz und atme tief ein und aus. Dieser Junge lässt mich heute gar nicht in Ruhe. „Also, was willst du mich unbedingt fragen?" ich gebe ihm nun meine volle Aufmerksamkeit und halte Augenkontakt zu ihm.

„Wie soll ich nun anfangen. Also...ich habe vorhin mitbekommen du machst an einem Wettbewerb für Eiskunstlauf mit. Und...ich wollte fragen ob ich dir zuschauen kann?" Er kratzt sich am Hinterkopf, während sein Blick sich nach unten auf dem Boden senkt.

Wird er etwa verlegen? Also solche Anzeichen, für Verlegenheit bei einem Jungen, habe ich öfters in Dramen gesehen. Aber ich darf nicht vergessen das, dass nur ein Schauspiel ist.

Er wäre der erste, der mich fragt ob er mir zuschauen kann. Selbst meine Eltern kommen nicht mal um mir zu zuschauen. Sie haben keine Zeit. Sie haben nie Zeit für mich. Mein Großvater hat mir damals immer zugesehen, aber er weilt leider nicht mehr unter uns.„Warum willst du mir zuschauen? Du kennst mich doch noch gar nicht." frage ich ihn skeptisch.

„Ich interessiere mich sehr für Eiskunstlauf und ich habe gehört du bist die kaltherzige Prinzessin die, das Eis zum schmelzen bringt auf der Bahn.Und ich will es mit meinen eigenen Augen sehen ob das Gerücht stimmt." Jimin lächelt mich herausfordernd an.

Colder than Ice❄️ | BTS JiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt