Kapitel 32

493 24 8
                                    

*Emy's Sicht*

Der Wecker klingelte und ich sprang förmlich aus dem Bett. Rasch frühstückte ich und machte mich fertig für die Arbeit. Es war kein langer Weg, also ging ich zu Fuß und kam pünklich um 7:00 Uhr dort an. Lou war auch schon da und öffnete die Tür für mich. "Guten Morgen Kollegin. Nach der Probezeit bekommst du auch einen Schlüssel", meinte sie und lächelte. "Dir auch einen guten Morgen." Ich umarmte sie. Ich brachte meine Tasche nach hinten und Lou erklärte mir was wir vor Ladenöffnung immer zu tun hatten.

Ich richtete die Tische her und stelle überall eine neue Blume in die Vasen. Lou wischte noch einmal durch. Auch räumten wir die Lieferungen ein und Lou zeigte mir, wie ich mit der Kaffeemaschine umging. Nicht lange nach der Öffnung kam ein Kunde. Lou sagte mir ich soll ihr einmal zusehen und den zweiten Kunden dürfe ich dann bedienen. Nachdem der erste den Laden wieder verließ, kam ein neuer Kunde. "Guten Morgen, was darf's denn sein?", fragte ich ihn höflich. "Morgen. Einen Latte Macchiato zum mitnehmen, bitte", meinte der Mann. "Gerne, kommt noch was dazu?" - "Ja, ein Stück Schokokuchen." Ich machte den Kaffee fertig und packte den Kuchen in eine Tüte. Der Mann zahlte und ging. "Das war super", lobte mich Lou. Ich lächelte.

Die Ladentür ging auf. Lou war gerade in der Mittagspause, also übernahm ich alleine. Ich blickte auf und musste lächeln. Vor mir stand Sebastian. "Hi, was darf's sein?", fragte ich ihn. Er lachte. "Ein Cappuccino und ein Käsesandwich, bitte. Zum hier essen." Ich nickte und brachte ihm seine Bestellung an den Tisch. Da nicht viel los war setzte ich mir kurz zu ihm. "Und was hat dein Bruder zu dem Job hier gesagt?", fragte er mich. "Er ist überhaupt nicht begeistert, so wie ich es schon geahnt hatte", sagte ich etwas enttäuscht. "Er wird sich daran gewöhnen müssen", lachte Sebastian. Da einige Kunden kamen stand ich auf und ging wieder hinter den Tresen. Nachdem ich sie alle bedient hatte, sah ich zu dem Tisch, wo Sebastian saß, oder mehr gesessen war, denn er war wohl schon gegangen. Etwas traurig, weil er sich nicht verabschiedet hatte, räumte ich sein Geschirr weg. Als Lou wieder da war, konnte ich meine Mittagspause machen. Ich nahm mir einen Kaffee und ein Sandwich und ging zum Dom. Dort setzte ich mich hin und schaltete mein Handy an. 'Eine neue Nachricht von Sebastian Kluge'. Neugierig öffnete ich sie.

'Tut mir leid, dass ich mich nicht verabschiedet habe, aber du warst so beschäftigt und ich hab meine Mittagspause schon überzogen. Tut mir wirklich leid.' Ich lachte. Er war echt ein lieber Kerl. Schnell antwortete ich ihm:'Alles gut. Es hat mich riesig gefreut, dass du heute vorbeigeschaut hast. Hoffentlich kommst du öfter mal vorbei.'

"Emy, da fragt jemand nach dir!", hörte ich Lou rufen. Etwas überrascht und neugierig kam ich aus dem Angestelltenraum zu ihr hinter den Tresen und zu meinem verwundern stand dort Izzi, der mich angrinste. "Na, wie läuft's?", fragte er mich. "Gut bis jetzt." - "Sie hat noch keine Fehler gemacht", mischte sich Lou ein. Wir lachten. "Willst du etwas bestellen?", fragte ich Izzi. "Ja gerne." Ich nahm seine Bestellung auf und brachte sie zu seinem Tisch. Gerade als ich gehen wollte, griff er nach meinem Arm. Ich zuckte leicht zusammen. "Sag mal, wann hast du heute Feierabend?", fragte er mich und sah mir tief in die Augen. "Um fünf bin ich fertig", meinte ich und konnte meinen Blick nicht von seinen Augen lassen. Er nickte und lächelte. Langsam bewegte ich mich wieder richtig Tresen. "Was war das denn? Und wer ist das eigentlich?", fragte mich Lou flüsternd. "Ich hab keine Ahnung. Das ist ein Freund von meinem Bruder." - "Er ist süß", meinte Lou und starrte in seine Richtung. Ja er sah gut aus, da hatte sie recht.

"Hast du Lust nachher noch was zu unternehmen?", fragte Izzi und lehnte sich gegen den Tresen, während ich sein Geschirr entgegennahm. "Ja klar." - "Alles klar, dann hol ich dich um 5 hier ab", meinte er und lächelte mich an. "Uii, meinst du, das ist so ne Art Date?", quietschte Lou nachdem Izzi den Laden verlassen hatte. "Nein, so ein Quatsch."  Nein, wieso sollte es das sein, dachte ich.

Pünktlich um 5 stand Izzi draußen vor dem Laden. Ich begrüßte ihn mit einer Umarmung. "Was willst du denn machen?", fragte ich ihn. "Weiß nicht. Hier in der Nähe ist ein Park, wollen wir dort bisschen spazieren gehen?" Ich nickte. Der Park war wirklich schön. Ein Fluss verlief direkt in der Mitte und wir wanderten dort entlang. Irgendwann fing es an leicht zu tröpfeln und aus diesem tröpfeln wurde schnell ein gewaltiger Regenschauer. Izzi griff nach meiner Hand. "Komm schnell, ich weiß wo wir uns unterstellen können", meinte er und begann zu laufen. Wenige Sekunden später standen wir in einem weißen Pavillon mit einer schön verzierten hölzernen Bank. Erleichtert ließen wir und darauf fallen um den Regen abzuwarten. Währenddessen unterhielten wir  uns über Alles mögliche. Überraschend stellten wir fest, dass wir einige Gemeinsamkeiten hatten. Wir schauten gerne die selben Filme und hörten ähnliche Musik. Auch war Izzi sehr tierlieb und das mochte ich. Ich erzählte ihm von meinem ehemaligen Hund, der leider nicht mehr lebt. "Und er hat immer Basti's Schuhe zerkaut. Aber nur seine. Meine hat er immer in Ruhe gelassen", erzählte ich und Izzi lachte. Doch dann wurde er plötzlich ganz still. "Was ist los?", fragte ich ihn vorsichtig. "Hm? Ach nichts. Alles gut." - "Sicher?" Er sah in die Ferne und nickte.

*Izzi's Sicht*

Ich hatte echt viel Spaß mit Emy. Sie erzählte mir viel und unteranderem auch von ihrem Hund. Doch irgendwann erwähnte sie Rewi und sofort fiel mir ein, was er zu mir gesagt hatte. Wieso mach ich mir denn deswegen Sorgen? Ich sitze doch nur hier mit Emy und alles was wir tun ist reden, das war doch nicht schlimm oder? "Was ist los?", fragte sie mich und riss mich aus meinen Gedanken. "Hm? Ach nichts. Alles gut." - "Sicher?" Ich nickte, traute mich aber nicht sie dabei anzusehen. Der Regen hörte langsam auf, doch ein kühler Wind pfiff durch den Pavillon. Emy zitterte leicht und man merkte wie sie versuchte es zu unterdrücken. Ich zog meine Jacke aus und legte sie um ihre Schultern. "Alles gut, mir ist nicht kalt" - "Ja ja, mir kannst du nichts vormachen", sagte ich zu ihr und sie starrte auf den Boden. "Danke", nuschelte sie.

Ich verabschiedete mich von Emy als wir beim YouTube Haus angekommen waren. Ich zog sie in eine Umarmung. "Es war echt schön heute, das müssen wir mal wiederholen", flüsterte ich ihr zu. Sie nickte und lächelte mich dann an. Sie war hübsch, wenn sie lächelt. Sie wirkte viel fröhlicher als ab dem Tag, an dem wir uns kennenlernten. Ich blickte ihr hinterher, wie sie in der Eingangstür verschwand und dann machte ich mich auf den Heimweg.

*Emy's Sicht*

Fröhlich stieg ich die Treppen zur Wohnung hoch. Ich hatte viel Spaß mit Izzi. Er war ein großartiger Mensch und wir harmonierten gut. Als ich klingelte machte Patrick auf. "Na du, wie war dein erster Tag?", fragte er. "Lass mich erst mal reinkommen", lachte ich. Etwas später saßen wir dann bei Patrick im Zimmer und ich erzählte ihm was für einen tollen ersten Tag ich hatte. "Und dann kam Izzi vorbei", sagte ich schließlich. "Er hat mich nach meiner Schicht abgeholt und wir waren in einem kleinen Park." - "Klingt echt super. Aber jetzt sollten wir mal was essen. Basti und Felix kommen erst später." Da wir noch Reste hatten machten wir diese warm und setzten und an den Küchentisch. "Du hast doch in ein paar Tagen Geburtstag, oder?" Ich nickte. "Und weißt du schon was du machen willst?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Vielleicht nur essen gehen oder so. Ich hab nicht viele Freunde, da lohnt sich keine Party", sagte ich. "Ach was. Du hast doch mich und Felix. Und Izzi, Dner und alle anderen." Ich lächelte. Schön zu sehen, dass sie mich als einen Teil der Gruppe sahen und nicht bloß als Basti's kleine Schwester. "Aber wenn du nicht feiern willst, ist das auch in Ordnung." Da ich mir noch unschlüssig war nickte ich einfach.

Mein Bruder Rewi, seine Freunde und Ich... ~Rewinside/YouTubehaus und andere FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt