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Sie sitzt dort, in der Mitte des Raumes. Ihre roten Locken schmiegen sich an ihren Hals. Der dunkelbraune Stuhl steht im perfekten Kontrast zu ihren großen, grünen Augen. Ihr weißes Kleid sticht aus der Dunkelheit hervor. Ihre zarten Lippen sind deutlich zu erahnen und ihre Ohrringe reflektieren das weiße Licht. Sie muss wohl ziemlich groß sein, denn ihre angewinkelten Knie reichen von der Höhe her fast bis zu ihrem Bauchnabel. Ich schätze ihr Alter auf ungefähr siebzehn oder achtzehn. Die rosigen Wangen verleihen der sonst so blassen Haut einen lebendigen Ton und die vielen Sommersprossen verteilen sich wie die Sterne am Himmel über ihr perfektes Gesicht.
Das war sie.
Die Eine.

Langsam nähere ich mich. Es ist deutlich zu spüren, dass sie nervös ist, gar Angst hat. Ihre Atmung ist heftig und kleine Schweißperlen haben sich auf ihrer Stirn gebildet, die langsam über ihre Schläfe zu der Mundbinde kullern.
Ist sie verletzt? Ist ihr kalt? Sie zittert so.
Als ich aus dem Schatten trete, zuckt sie zusammen. Liegt das an meiner schwarzen Maske? Nein, ich werde sie nicht abnehmen.

"Keine Angst."

"MM HMPF"

Sie versucht durch den Knebel zu sprechen, wie süß.

"Ich tu dir nichts. Versprochen. Sieh her."

Ich ziehe meine Anzugjacke aus und lege sie ihr über die Schultern.

"Besser, nicht wahr?"

Kaum merklich nickt sie.
Warum hört sie denn nicht auf zu zittern? Sie schaut mich prüfend an und beobachtet jede meiner Bewegungen.

Ihre Haut ist so perfekt, ich will sie anfassen, ihre Wärme spüren. Sie ist so wunderschön. Einfach perfekt.
Nein. Noch kann ich sie nicht berühren. Das ist zu früh. Ich darf sie nicht verschrecken. Am Schluss ist sie dann noch sauer auf mich. Das will ich nicht! Auf keinen Fall! Verdammt, was soll ich tun?
Nach kurzem Überlegen verlasse ich den Raum und befehlige, sie auf ihr Zimmer bringen zu lassen.

Red Curly HairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt