nummer drei - "mein gesunder Menschenverstand hats mir verboten"

125 24 21
                                    

danke für die lieben Kommentare bei meinem letzten  Kapitel, I'm about to dedicate this one to mxrionette, du biste die Auserwählte haha, be proud bish

---

Meine beste Freundin? Sie war wunderschön, sie war beliebt und sie war einfach ein Traum. Ich hatte auch sehr lange Gefühle für sie und eigentlich wollte ich mit ihr darüber reden, am Samstag genau heute vor einem Jahr. Es hatte alles so super begonnen. Wir waren mit Freunden unterwegs, die Stimmung war ausgelassen und ich war mir in meiner Sache ziemlich sicher, ich wollte sie in dieser Nacht zu meinem Mädchen machen. 

"Du riechst nach Rauch." hatte sie zu mir gesagt. Ich schmunzelte kurz. Ja ich hatte eine geraucht, seit langem mal wieder, aber das war schon über drei Stunden her und geduscht hatte ich mich seitdem eigentlich auch, aber vor ihr konnte ich es scheinbar nicht verheimlichen. 

"Komisch." sagte ich lachend, sie hingegen schaute mich böse an, ihr Name war übrigens Aney. "Du hast mir versprochen damit aufzuhören Michael." sagte sie und beobachtete ihre Füße. Ich zuckte mit den Schultern. "Komm, das war eine Zigarette, das ist doch wohl drin." versuchte ich mich rechtzufertigen. Aney schüttelte stur mit dem Kopf. Gott, ihre Augen. "Weißt du eigentlich, dass du ziemlich heiß aussiehst wenn du wütend bist." Für einen kurzen Moment schien sie sich beherrschen zu wollen, doch dann fing sie nur noch an zu lachen, schnipste mir vor den Kopf und sagte: "Spinner."

Aney war sowas von das Gegenteil von mir. Mit ihrer positiven, offenen, aber auch fürsorglichen Art hatte sie schon viele Jungs auf sie aufmerksam gemacht, aber irgendwie wollte sie keinen von denen, sie waren ihr alle nicht gut genug. Ich deutete das immer so, dass sie eigentlich nur auf mich wartete und so verhielt ich mich ab da an dann auch. Ich machte ihr immer wieder Komplimente, auch in den dümmsten und peinlichsten Situationen, bis jetzt hatte mich das aber zu noch nichts geführt. 

"Na Aney alles fit im Schritt?" Liam kam zu uns, setzte sich neben Aney auf einen Stein und hauchte uns beide mit seiner unendlich ekelhaften Fahne  seinen Atem in die Fresse. Ich versuchte mich nicht all zu sehr darauf zu konzentrieren, viel mehr war ich damit beschäftigt in Aneys Augen abzulesen ob sie auf ihn einging, aber sie sah so nach Pokerface aus. 

"Natürlich und bei dir auch Liam?" antwortete sie, wich zurürck und musste mit ansehen wie sich Liam in den Schritt fasste, nickte und ihr dann anbot: "Du kannst es auch gerne überprüfen." Ich musste mir das Lachen verkneifen. Aney saß immer noch regungslos da. "Nein danke Liam, du stinkst." hatte sie gesagt. Ihre Augen funkelten. "Du bist ja langweilig, hat Mama dir wieder verboten was zu trinken oder was, meine Güte, wie uncool." stammelte er vor sich hin, der Alkohol ließ ihn sogar ziemlich nuscheln. "Nein, mein gesunder Menschenverstand hat's mir verboten." erwiderte sie. Ohne darauf zu antworten kippte Liam sein Bier vor Aney's Füßen aus, murmelte: "Ich hol mir ein Neues." und ging davon. 

Das ist so ziemlich das letzte, an dass ich mich noch so wirklich erinnern kann. Wir sind später, wahrscheinlich so gegen halb vier dann endlich in ihr Auto eingestiegen.Bevor wir losfuhren suchte ich das Gespräch mit ihr. 

"Du Aney?" fragte ich. Sie sah zu mir rüber, eine dunkelbraune Strähne hing ihr im Gesicht, ich nahm sie, steckte sie ihr hinters Ohr und kassierte ein Lächeln. "Ja Michael?" Ihr Lächeln blieb auch weiterhin bestehen. "Bist du verliebt?" Ich wusste nicht wirklich wie ich anfangen sollte. Aney wurde rot, schüttelte den Kopf und startete vorsichtig den Motor ihres Autos. Wir fuhren los. 

Es war scheiße dunkel, man konnte kaum was erkennen und eigentlich war Aney auch nicht die beste Fahrerin, aber wir kamen eigentlich ganz gut vorran, bis... BIS.

Bis es auf einmal immer heller und heller wurde und man bis auf weißes Licht nichts mehr sehen konnte, es war schrecklich. Aney hatte das Auto plötzlich nicht mehr unter Kontrolle, sie versuchte auszulenken, aber alles was ich noch weiß und was ich ganz sicher behaupten kann ist, dass wir frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen sind, dessen Fahrer es offenbar nicht für nötig hielt das Fernlicht auszumachen. Wir krachten also zusammen. 

Unser Auto began zu brennen, es wurde immer heißer, ich versuchte mich aus dem Sitz zu befreien, es war schrecklich, Aney war nicht mehr ansprechbar, also musste ich sie mit rausschaffen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwann hatte ich uns beide draußen, Aney war immer noch nicht ansprechbar. Ich rief den Notarzt und weinte schrecklich. 

Das andere Auto brannte genauso hell wie unseres, bis auf einen feinen Unterschied: von dem Fahrer war weit und breit keine Spur. Fahrerflucht oder so. 

Ich kniete vor Aney, hielt ihre Hand, sie war voller Blut, mein Gott, wie ich sie geliebt habe, meine wunderschöne, beste Freundin, wir hatten Pläne, verdammt geile Pläne. Aber jetzt lag sie da, starb unter meinen Händen weg. Die 'Ärzte konnten auch nichts mehr für sie tun, innere Blutungen, Schädelfrakturen, das ganze Programm, außerdem hatte ich der Rauch des Feuers ziemlich zugesetzt, ich wusste von Anfang an, dass es nicht sonderlich gut um sie stand, aber wenn man dann mitten in der Nacht von Notärzten und Polzei Das Mädchen ist tot, wiederbeleben ist zwecklos, tut mir leid mein Junge, war sie deine Freundin? zu hören bekommt ist das dann nochmal was ganz anderes. Auf ihre Frage nickte ich. Ich nickte einfach. Ich wollte das alles nicht. 

Der Fahrer war übrigens ein Freund von Liam. Niall war glaube ich sein Name. Starker Drogeneinfluss und ein riesig hoher Alkoholpegel erklären eigentlich alles. Oder? Erklärt das alles? Erklärt das verdammt nochmal den Tod meiner besten Freundin, meiner verdammten Freundin? Gott Aney, ich liebe dich. 

Tragedy Will Find Us / CliffordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt