Kapitel 9

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Ich verstand nicht warum mich alle so anstarrten, ich fühlte mich ganz normal und kein bisschen komisch. Sogar noch ausgeruhter als vorhin. Dann hielt mir jemand einen Spiegel vors Gesicht und ich verstand warum sie mich so anstarrten. Ich hatte gedacht meine Augen wären grün, doch Fehlanzeige, mein rechtes Auge ist komplett schwarz, man konnte keine Pupille mehr sehen, außerdem ist ein laufender Wolf darin abgebildet, es sieht aus wie eine Narbe. Mein linkes Auge, war furchteinflößend, denn man sah eine schwarze Pupille, aber die Iris hat 2 Farben, die eine Hälfte rot und die andere Hälfte ist grün, aber irgendwie passen die beiden Farben zusammen. Als ich mein Gesicht noch weiter betrachtete, fragte ich mich nicht warum meine Augen so aussehen, sondern ich fragte mich ob mein Vater noch lebt und ob ich ihn finden könnte. So langsam beschlich mich das Gefühl das hier irgendwas nicht stimmte. Und ich sollte Recht behalten, denn als ich endlich den Blick vom Spiegel abwandte, sah ich das nur noch Ben und ich in dem Raum standen, anscheinend sind alle aus dem Zelt rausgegangen als ich mich angeschaut hatte. Ich beschloss auch raus zu gehen, um ein bisschen frische Luft zu schnappen, aber da hatte ich die Rechnung ohne Ben gemacht, denn bevor ich überhaupt zum Zelteingang kam, hielt er mich am Arm fest und zog mich zurück. Da ich nicht wusste was er von mir wollte schaute ich ihn fragend und wütend zugleich an.
"Was willlst du von mir, Ben?" fragte ich leicht säuerlich.
"Dir wird warscheinlich nicht gefallen was ich dir jetzt gleich sagen werde, aber es ist nur zu deinem Besten." Ben sah mir dabei direkt in die Augen, obwohl das warscheinlich schwierig war, wegen meinen Augenfarben. 
"Spucks aus!" fuhr ich ihn an.
"Wir werden dich einsperren müssen und ein paar Tests mit dir machen um zu sehen, wie stark du bist und was deine Verwandlung hervorgerufen hat." das sagte er so neutral, als würden  wir über das Wetter reden, aber ich starrte ihn nur an, ich kann nicht verstehen das sie mich einfach so einsperren wollen, ohne das ich überhaupt irgendwas gemacht hatte. Ich mein ja gut ich hatte mich verwandelt, aber das ist doch noch lange kein Grund jemanden einzusperren. 
"Nein, da mach ich nicht mit, ich lass mich doch nicht einfach so einsperren! Ich hab doch nichts gemacht und kann doch auch nichts dafür." zuerst klang ich total wütend, doch das Ende des Satzes hatte man kaum verstehen können, ich schaute auf den Boden und bemerkte nicht wie Ben eine Spritze hinter seinem Rücken vornahm. Ich spürte nur auf einmal einen Stich in meinem Oberarm, als ich hinschaute sah ich das Ben dort irgendwas reinspritzte und ich guckte ihn erschrocken und ängstlich an. Als er die Spritze wieder aus meinem Arm zog, merkte ich schon wie es anfing zu wirken, mein Körper wurde immer schwerer, hatte ich das Gefühl. Ich hörte wie Ben sagte: "Es tut mir leid." Dann fiel ich in seine Arme, meine Augen schlossen sich wie von selbst und das letzte was ich dachte war: Warum tut er sowas? dann wurde ich in die Dunkelheit gezogen und schließ ein. 

Bens Pov:
Es tat mir wirklich im Herzen weh, wie Lou mich schokiert anschaute und ein paar Sekunden später in meine Arme weh. Ich hätte nie zulassen dürfen, das es soweit kommt, ich hätte verhindern müssen, das sie mit ihrer Mutter redet, dann wäre das alles nicht passiert. Noch einen kurzen Moment verharrte ich im Zelt, dann stand ich mit Lou im Arm auf und ging zu den anderen, welche schon am Waldrand auf mich warteten. Das Auto stand bereit für die halbstündige Fahrt um Lou dorthin zu bringen, wo sie erst untersucht und dann eingesperrt werden würde. Natürlich hatte ich dies nicht geplant und ich würde ihr nie soetwas antun, auch wenn sie mich nicht mag, ich mag sie wirklich gerne und Lou hat sowas echt nicht verdient. Aber ich bin nur der Alpha-Wolf und muss mich somit den Anweisungen des Stammesältesten unterordnen. Ich hielt mich zwar nicht an alle Anweisungen, aber diese schien ihm besonders wichtig und er duldete keinen Wiederspruch bei diesem Thema. Ich seufzte und  ging mit Lou auf das Auto zu, ich nahm sie mit auf die Rückbank, schnallte mich an und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. Ihre Mutter die aus, welchem Grund auch immer, mitgenkommen war saß auch mit uns auf der Rückbank  und starrte ihre Tochter an. Sie murmelte andauernd irgendwas was ich nicht verstand, aber es war mir auch relativ egal, vorne sitzen der Stammesälteste am Steuer und Hector auf dem Beifahrersitz, bis auf das Gemurmel von Lou's Mutter und leise Seufzter von Lou war es still im Auto. Ich fragte mich ja ehrlich was sie träumt.

Lou's Pov:

Als ich meine Augen wieder öffnete war alles dunkel, doch pplötzlih erschien ein heller Lichtstrahl, ich musste meine Augen schließen um nicht geblendet zu werden. Nachdem es wieder dunkler geworden war öffnete ich meine Augen und erblickte einen Mann, nicht irgendeinen beliebigen Mann, nein er ist wunderschön, hatte einen Sixpack, dieses sah ich, weil er kein Shirt anhat. Schwarze Haare und genauso schwarze Augen, sie sahen aus als würde ich in die Nacht gucken. Er fing an zu lachen und dieses Lachen ist so wunderschön, so unbeschreiblich. Okay,er hat mitbekommen das du ihn anstarrst, reiß dich zusammen Lou, dachte ich. 
"W...Wer bist du?" fing ich an zu stottern.
"Ich bin der Sohn der Nyx." stellt er sich vor.
"Und das ist wer?" fragte ich
"Ah stimmt, du bist noch nicht lange ein Kind des Mondes, oder wie man euch auch bezeichnet Kind der Nacht, das hatte ich beinahe vergessen. Nyx ist die Göttin der Nacht, sie hat dich, naja auserkoren sage ich es mal so. Von Anfang an begleitete Nyx dich und hat vorherbestimmt, das du einmal ein Wolf werden sollst. So war es bei jedem anderen auch, es war kein Zufall, das die anderen Wölfe zu Wölfen geworden sind, nein es war ihnen vorherbestimmt und sie hätten nichts, rein gar nichts daran ändern können. Nyx hat jeden von ihnen gesegnet und hat sie dann in Ruhe ihr Leben leben lassen, doch bei dir war es anders, sie merkte das du etwas besonderes bis, sie segnete dich, behielt dich aber weiterhin im Auge. Tja und ich bin ihr Sohn und soll dich nun als eine von ihren Kindern zeichnen. Eigentlich zeichnet sie niemanden, doch du bist in großer Gefahr und deshalb will sie dir Sicherheit geben und ein paar Gaben noch mit dazu." er zwinkerte mir zu. Also jetzt bin ich total verwirrt, erst das mit meiner Verwandlung und jetzt das, aber vielleicht konnte err mir ja erklären was es damit auf sich hat. 
"Okay, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann willst du mich jetzt erst zeichnen, aber was hat es dann mit meiner Verwandlung und vor allem mit meinen Augen auf sich?" fragte ich neugierig.
"Also das mit deinen Augen ist leicht zu erklären, einmal zu deinem linken Auge, welches ja rot und grün ist. Das hat damt zu tun, das du von einem Wolfsmenschen gebissen wurdest, das heißt daher kommt das rot. Das grün ist deine normale Augenfarbe. Und dein rechtes Auge zeigt an das du bald gezeichnet werden sollst, was ich ja vorhabe. Und wegen deinem Körper, das ist so eine Sachen, die dir Nyx später selber erklären wird:" Damit war das Gespräch aus seiner Sicht wohl vorbei, denn er kam auf mich zu und hob seine rechte Hand, legte sie auf die Mulde an meinem Hals und sagte: "Lou Rivers du bist ab nun die Tochter der Nyx und sollst nach ihrem Willen handeln. Diese Gaben werden dir daber helfen." Ein Schmerz durchfuhr mich dort, wo er seine Hand hatte, als er sie weg nahm sah ich mir die Stelle genauer an und erkannte darauf einen schwarzen Halbmond, das Zeichen der Göttin der Nacht. "Wow" brachte ich hervor und merkte gerade noch wie der Mann auf ein Licht zugeht und verschwinden wollte. Kurz bevor er verschwand rief ich: "Wer  bist du wirklich?" 
"Sagte ich doch schon, ich bin der Sohn von Nyx und heiße Adrian." Und damit war er verschwunden. Super dachte ich noch und dann wachte ich langsam auf. 
Als ich meine Augen nun öffnete, sah ich eine weiße Wand. Geschockt blickte ich mich um, bis mir dann einfiel warum ich hier bin. In diesem Zimmmer gibt es nur ein Bett und eine Tür, ich wollte aufstehen, doch als ich dies versuchte stöhnte ich vor Schmerzen auf, ich hatte stechende Kopfschmerzen und mein ganzer Körper tat weh, also ließ ich mich wieder zuruück sinken und schrie: "Was habt ihr mit mir gemacht?" Als sich dann die Tür öffnete und ich sah wer darin stand, verfluchte ich mich geschrien zu haben.

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