Die Hölle raubt dem Geiste Alles. Sie nimmt dem Vogel seine Flügel, um sich zu entfalten. Der Künstler, der in der Hölle strandet, fristet ein nicht enden wollendes Dasein, von ungesättigtem Hunger durchzogen. Die unbefriedigte Seele des Virtuosen, des Malers, des Schriftstellers, des Bildhauers, des Dichters – All jene Seelen kommen zur Ruhe und vergammeln im Feuerbraten, scheiden schließlich ins nichts dahin. Ein jeder, der sein Kunstwerk mit innbrünstiger Flamme antreibt, geht einen Packt mit dem Teufel ein – wäre Allzeit bereit dazu und findet auch im grausten Grauen der Welt noch die Ästhetik, die Schönheit- die Kunst!
Es mag tagein tagaus dasselbe Schwarz, dasselbe Rot sein, und dennoch ist es am Tag ein anderes als in der Nacht! Verstehst du, mein Bruder? Du magst mein Ebenbild, mein Gleichnis sein, und dennoch lesen wir uns wie eine Parabel.
Wir sollen gleich sein, du und ich, mein Bruder? Sollen ein und dasselbe und dennoch verschieden? Einzig und allein treibt mich an, der Wille, groß zu sein! Die Wände zu zerschlagen, das Netz mit einer goldenen Schere zu zerschneiden, auszubrechen, während du in deinem Käfig, die Worte jonglierst, einem Narren gleich. Aus Flammen will ich Eis machen, und auf ihnen tanzen, wären deine Beine nur die Meinen. Mondschein soll durchs Erdreich dringen, sodass deine Sonnenstrahlen mir gestohlen bleiben. Die Sterne, die am Himmelszelt, vergänglich, wie die Wolken. Doch viel ferner noch, und Stärker noch, ihr Wille und die Kraft, präsent zu sein. So will ich sein wie sie. Meinen Körper dir entreißen und deinen Käfig brechen.
Denn Du bist nicht Ich, und ich nicht du. Aber ohne dich, kann ich nicht sein.
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Eigentlich nur noch Sybille
PoetrySybille, Alles deine Schuld. Sybille, Ich verdanke dir... Alles deine Schuld...Stöbert gerne durch, von kluges Gedöns bis gescheiterte Wortakrobatik sollte einiges dabei sein.