Schon seit die Pause durch einen lauten Ton bekannt gemacht wurde, wich Marah den bohrenden Blicken ihrer Mitschüler aus, vor allem dem von Felix, wobei es ihr tief im Herzen schmerzte.
Felix versuchte lange, wenigstens ein wenig Blickkontakt mit Marah zu bekommen, doch wenn sich ihre Sicht traf, wendete Marah sich so schnell ab, aus Angst, Felix könnte ihr bis in ihre kaputte, zerrissene Seele schauen.
Die ganze Pause, die sich unendlich lang zog, starrte Felix zu Marah, und nicht einmal als die Pause beendet wurde und seine Freunde das Schulgebäude betraten, hörte er auf.
Er blieb lange stehen, sicherlich wartete er schon zehn Minuten, doch Marah rührte sich nicht. Sie stand hilflos da, zerbrochen und zerstört.Weitere fünf Minuten vergingen, in denen Felix Marah zusah, wie sie beschämt den, wohl ziemlich interessanten, Boden musterte.
Dann machte Felix mutig den ersten Schritt in Richtung Marah. Ihm war es, obwohl es ihm nicht schlecht ging, fast unangenehmer als irgendetwas je zuvor.Marah erschrak, als Felix ihre Schulter berührte. Er hatte sich von hinten angeschlichen, obwohl dies nicht einmal seine Absicht war.
Auch Felix erschrak, als er Marah gänzlich erblickte. Ihre sonst sonnengebräunte Haut war blass, tiefe Augenringe zeigten, dass sie mal wieder schlecht geschlafen hatte. Ihr Auge war noch immer grün und blau umrandet und leicht angeschwollen, wobei es nicht so schlimm wie die Tage zuvor war.
Dann machte Felix das, was eine unglaublich schlimme Kettenreaktion mit sich bringen sollte.
Doch er tat nur das, was ihm gerade in den Kopf kam und als richtig erschien.„Wie geht's dir?", fragte er zurückhaltend. Die Frage hatte schon lange auf seiner Zunge gebrannt, und fasst ein Loch durch sie geätzt, so lange lag es ihm schon auf dem Gewissen.
„So wie immer.", antwortete Marah leise, nach langer Zeit. Ihr war es unangenehm eine solch einfache Frage mit einer Lüge zu beantworten. Vor allem weil Felix ihr bester Freund war, dachte sie.
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„So wie immer"
Short Story|| „So wie immer" || Marah und Felix, Felix und Marah. So hieß es immer, obwohl sie kein Paar waren, denn sie waren beste Freunde. Bis zu diesem Tag, an dem sie sich ihrem Schicksalen stellen mussten, auf jeden Fall. Und in diesem Moment, in dem i...