Trauer bis zum Tod ✔️

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„Hallo Frau Meyer.", sagte Felix. Er hatte Marah nicht auf dem Schulhof erblicken können, also dachte er, sie sei sicher schon im Klassenzimmer. Doch als er den großen, gelben Raum betrat, sah er Marah nicht an ihrem Platz oder bei Frau Meyer, wo sie sonst war.

„Hallo Felix." Frau Meyer sag Felix entschuldigend an. Was ein armer Junge, dachte sie. Es musste schrecklich sein, wenn die beste Freundin plötzlich weg war.

„Wo ist Marah?" Felix ahnte nichts Schlimmes. Ein kleines Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen, doch auch ein besorgter Ausdruck legte sich über seine Augen.

„Sie kommt nicht mehr." Frau Meyer versuchte es ihm schonend beizubringen. Doch wie soll man einem jungen Kerl schonend sagen, dass seine beste Freundin weg ist.

„Ok. Wann kommt sie denn wieder?" Felix war naiv, und er sah nur das Gute, egal wann. Und das wurde ihm zum Verhängnis.

„Felix. Du hast nicht verstanden. Marah kommt nicht wieder. Nie mehr." Frau Meyer legte ihren Kopf schief, als wolle sie damit die Situation entschärfen. Felix wurde immer ungeduldiger, nervöser. Wo konnte Marah sein, dass sie nie wieder kam? War sie umgezogen.

„Was! Wo ist sie?" Felix hoffte nur auf gute Nachrichten. Doch das Schicksal machte ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Hätte er nur froher gewusst, dass er vor ein paar Stunden seine beste Freundin verloren hatte.

„Sie ist tot, Felix." Sein Herzschlag setzte eine Sekunde aus. Tränen sammelten sich in seinen Augen, er konnte nicht atmen. Frau Meyer befürchtete schon, sie müsse einen Krankenwagen rufen. Felix wurde speiübel und schwindelig zugleich. Es konnte nicht sein! Marah würde ihn niemals alleine lassen! Und was war mit ihrer Mutter, war sie denn nicht ganz allein?

„... Sie war meine Freundin. Meine einzige...", stammelte er. Mehr bekam er nicht raus. Seine Kehle war wie zugeschnürt.

„Es tut mir Leid. Wie geht es dir?" Frau Meyer wollte höflich sein. Doch Felix versetzte dieser Satz einen tiefen Stich ins Herz. Eine klare, kurze Antwort spukte in seinem Kopf.

„So wie immer."
Endlich hatte er Marah verstanden. Doch leider drei Stunden zu spät.

„So wie immer"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt