„Hallo Marah!", rief Felix ihr am nächsten Tag fröhlich zu, er dachte die gestrige Aktion hatte wieder alles in Ordnung gebracht.
Er winkte begeistert, dabei stand er noch auf der anderen Seite des kleinen Schulhofes. Während er sein Fahrrad nur schnell an die Seite stellte, machte er sich schon bereit Marah voller Elan zu begrüßen. Seine Hände wischte er an seiner, sowieso schon dreckigen Hose ab, als er immer näher auf Marah zu kam.
Fast die halbe Schülerschaft beobachtete gespannt was als Nächstes passieren würde. Niemand gab sich mit dem komischen Mädchen ab, nicht einmal jemand der selbst komisch war. Das war eine Regel an der Schule.
Doch Felix interessierte weder das, noch die Tatsache, dass der Unterricht in drei Minuten beginnen würde. Aber nicht wie erhofft wurde er nicht einmal mit halb so viel Freude begrüßt, wie er in seine Begrüßung steckte.
Ein karges „Hallo Felix." verließ die dünnen, rauen Lippen von Marah. Felix schüttelte den Kopf belustigt und nahm Marah vorsichtig in den Arm. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Den Tränen nahe, schniefte sie laut, und Felix hielt Marah vorsichtig von sich weg.
Die kalten, leeren Augen, die sich mit Tränen füllten, erschreckten ihn abermals. Es war eine Tatsache, dass es Marah nicht gut ging, doch Felix wollte es nicht wahrhaben.
Was er als Nächstes fragte, war die Folge der Kettenreaktion, die er einen Tag zuvor gestartet hatte. Er dachte es war gut zu fragen, doch das war es nicht. Zumindest nicht für Marah.
„Ich bin glücklich, heute. Und wie geht's dir?", fragte er freudestrahlend. Dabei hielt er vorsichtig die rechte Hand von Marah, die knochiger nicht hätte sein können. Doch Felix war so abgelenkt von seiner guten Tat, dass er das nicht bemerkte.
„So wie immer.", antwortete sie schwach. Ihrem besten Freund die gleiche Lüge wie zuvor aufzutischen, ließ Marah fast erbrechen. Ein tiefer Schnitt in ihr Herz hielt sie gerade noch ab, ihr Frühstück auf Felix' weißem T-Shirt wiederzufinden. Sie war enttäuscht, von sich selbst. Ihr Herz zerbarst in tausend kleine Teilchen, die man niemals hätte wieder zusammen kleben können.
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„So wie immer"
Short Story|| „So wie immer" || Marah und Felix, Felix und Marah. So hieß es immer, obwohl sie kein Paar waren, denn sie waren beste Freunde. Bis zu diesem Tag, an dem sie sich ihrem Schicksalen stellen mussten, auf jeden Fall. Und in diesem Moment, in dem i...
