„2. KOMPANIE....STILLGESTANDEN!"
„RECHTS....UM!"
„IM GLEICHSCHRITT...MARSCH!"
Wie eine einzelne Person setzte die komplette Kompanie ihren linken Fuß nach vorne und sich in Bewegung.
Die lange Schlange an Soldaten begann im langsamen Gleichschritt durch die festlich geschmückte Stadt zu marschieren.
Zug reihte sich an Zug, Kompanie an Kompanie, Battalion an Battalion, Regiment an Regiment - alle Beteiligten im Feldzug gegen die Grünhäute.
Voraus marschierte das ehrenwerte 72. cadianische Grenadier-Regiment, welches sich im Feldzug besonders hervorgehoben hatte, gefolgt von dem 180. cadianischen Regiment - auch „Schleichender Tiger" genannt.
Es war auch Freyas Regiment gewesen.
Das Regiment, das anders wie das Grenadier-Regiment aus regulären Kräften bestand, hatte sich ebenfalls als besonders tapfer und standkräftig erwiesen und sich so, ebenfalls wie das 72., ein Ehrenplatz in der Formation verdient.
Hinter den beiden Ehrenregimenter folgten dann unzählige Reihen aus Panzern; zuerst eine schier unendliche Zahl aus Standard-Schützenpanzer der Chimäre-Klasse, dann eine unzählbare Schar Leman-Russ-Kampfpanzer verschiedener Schemata, danach krochen etliche Artilleriepanzer mit ihren riesigen Geschützen oder Raketen durch die geschmückten Straßen.
Nach den Artilleriepanzern schoben sich die Flugabwehrpanzer auf ratternden Ketten durch die jubelnde Stadt, bevor wieder Infanteristen in herausgeputzter Uniform und glänzenden Stiefeln vorbeimarschierten.
Aus jeder Panzerluke salutierte ein stolzer Panzerkommandant der aufgeregten Menge, die Fähnchen schwingend und den Imperator preisend ihren Helden zujauchzten und von Einheiten der Planetaren Verteidigungsstreitkräften und des Adeptus Arbites vom Betreten der Paradeallee zurückgehalten wurde.
Der Vorbeimarsch der hunderten Bannerträger, welche die Banner und Wappen aller Einheiten trugen, die am Feldzug teilgenommen hatten, dauerte allein eine halbe Stunde, während eine Militärkapelle den „Marsch der Primarchen" spielte.
Als eine Masse von schwarz angestrichenen Halbkettenfahrzeugen Särge mit den vom Schlachtfeld geborgenen Gefallenen der letzten Monate vorbeitrug, wurde das Jubeln einen Hauch stiller und es legte sich eine Art Unwirklichkeit über die ganze aufgeheiterte Szene.
Die Toten sollten zu ihren Heimatplaneten zurückgeflogen werden, damit sie dort in der heimatlichen Erde in allen Ehren zu Grabe getragen werden konnten.
Und für Freya würde es noch nicht einmal ein Grabstein geben.
Hundert Space Marines der Fire Angels eskortierten den Trauerzug und trugen Pergamente auf denen mit goldenen Lettern die Namen der Gefallenen graviert waren.
Die restlichen Ordenbrüder der Fire Angels, glanzvoll und beängstigend zugleich, folgten direkt darauf, angeführt natürlich von ihrem Ordensmeister und ihren Kompaniecaptains.
Dahinter marschierten wieder tausende Soldaten, diesmal von der Makropolwelt Decarus, in ihren grauen Paradeuniformen.
Die Große Standarte des Imperators, ein Aquila-Symbol von den Ausmaßen eines Großsegels, bildete den Mittelpunkt der riesigen Parade.
Ein alter Reaver-Kampftitan trug die gewaltige Standarte und seine Höhe von 22 Metern warf einen beachtlichen Schatten auf die staunenden Bürger.
Fünf riesige Baneblade-Panzer bildeten die Ehrengarde für den großen und ehrwürdigen Titanen.
Trotz der Last der Jahrtausende auf den Schultern des alten Titans ließ er durch seine pure Ausstrahlung, die Verkörperung der Stärke des Imperiums zu sein, die beeindruckte Menge mehr verstummen, als es die tausenden Särge vermocht hatten.
Und danach folgten wieder tausende Reihen von den restlichen Soldaten der verschieden Planeten und Systeme im Gleichschritt zu der Marschmusik.
Auf Hochglanz polierte Brustpanzer und Lanzen funkelten im Sonnenlicht.
Zu guter letzt kamen nach den zehntausenden Soldaten, unter denen auch ich mich befand und mich vorwärts schleppte, eine riesige Schar an Beamten des Administratorums und die in dunklen Roben gehüllten Vertreter der ewig wachsamen Inquisition.
Ein Überschallknall erklang über der Makropole, als ein Ehrengeleit aus Thunderhawks über den Himmel jagte.
Die farbenprächtigen Blüten eines Feuerwerks erstrahlten am Firmament, unter denen der Kriegsherr Damokles auf einer prächtigen Sänfte riesigen Ausmaßes, begleitet von tausend Soldaten seiner Leibgarde, mit seinen Generälen und dem Kardinal der jubelnden Menge gütig zuwinkte.
Die adretten Offiziere der Flotte folgten ihnen gleich hinterher in ihren schmucken Uniformen.
Blütenblätter wirbelten durch die Luft.
Und danach marschierten wieder Soldaten und Panzer...der Kordon wollte kein Ende nehmen.
Die ganze Parade war ein beeindruckendes Schauspiel. Die ganze Kraft und Herrlichkeit des Imperiums wurde der jubelnden Menge zur Schau gestellt und die Bürger, die monatelang unter dem Krieg und der Front, die immer nähergerückt war, gelitten hatte, feierten ausgelassen und sogen jeden Augenblick der Pracht und der Herrlichkeit der Parade wie verhungert in sich auf.
Es war ein Spektakel, welches sie noch ihren Enkeln erzählen konnten.