„Das war alles gelogen."

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Madelyn PoV:

Ich starrte auf seine Hand.
Anschließend blickte ich wieder auf und sah sein verschmitztes Grinsen.

Ein Klirren erklang und Rafaels Augen vergrößerten sich. Ich blickte zu Matteo, welcher mich besorgt musterte.
Ich schaute an mir runter und sah die Scherben der Champagnergläser und den Champagner, der am Auslaufen war.

Mir wird auf einmal übel, ich spürte die saure Säure, meine Kehle hochkommen. Ich sprintete ins nächste Badezimmer und übergab mich, sobald ich es geschafft hatte, die Klobrille aufzuklappen.

Die saure Säure brannte in meinem Hals und ich fing an, zu weinen.

Ich spürte, wie mir jemand die Haare zurückhält und mir beruhigend über
den Rücken streichelt.
Ich fuhr erschrocken hoch und ich blickte in ein bekanntes Gesicht.
Zum Glück in das Gesicht meines Ehemannes.
Aber ich konnte nicht lange in seine blauen Augen blicken, denn ich drehte mich wieder um und übergab mich erneut.
Nein, das konnte nicht sein...
Er kann mich nicht gefunden haben, sie können mich nicht gefunden haben.
Was rede ich??
Sie haben mich gar nicht gesucht...aber so ein großer Zufall...

Als ich mich langsam beruhigt hatte, stand ich langsam auf, wobei Matteo mich stützen musste.
Er führte mich ans Waschbecken und half mir, mein Gesicht zu waschen und meinen Mund auszuspülen.

Ich würde gerne sagen, ich würde nicht viel Make-Up benutzen, aber ich hatte mich heute schön aufgefrischt.
Und jetzt starrte ich in mein kreidebleiches Gesicht im Spiegel.
Die verschmierte Mascara und der verschmierte rote Lippenstift gab den Rest.
Ich versucht mich zusammenzureißen und schließlich brachte ich, ein Lächeln zu Stande.
„Ich geh mich oben nochmal frisch machen.", sagte ich möglichst selbstbewusst und Matteo lies es nicht anmerken, denn er wusste ganz genau, dass ich darüber nicht reden wollen würde.
Ich lief an ihm vorbei in unser Zimmer und zog die mit erbrochenen beschmierte Sachen aus.
In Unterwäsche lief ich zum Ankleidezimmer, welches zum Glück ans Zimmer grenzte.

Ich zog eine hellblaue Jeans, mit einer weißen Bluse, welche bestickte Rosen auf einer Seite hatte, an.
Ich steckte die Bluse in meine Jeans und zog schließlich passend zur den Blumen, weiße mit Rosen bestickte, Schuhe an.
Ich schminkte mich erneut.
Sie durften einfach nicht sehen, wie mir ihre Begegnung zu schaffen, gemacht hat.

Ich blickte in den Spiegel und sah in meine rehbraunen Augen.
Ich ruinierte wieder erneut mein Make-Up.
Heulend lief ich ins Badezimmer und wusch mir das Gesicht mit Wasser.
Ich blickte erneut auf und fokussierte mich auf die Worte der Therapeutin:

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„Haben Sie je versucht, Schmerz anzunehmen?
Sie können hier all ihre Gefühle sprechen lassen. Es gibt niemanden, der weiter zuhört oder der von dem, was Sie sagen werden, je erfahren wird. Ihre Abneigung zu unsere Therapie verstehe ich. Niemand will sich an so etwas erinnern. Man bevorzugt die Verdrängung.
Ich werde Sie zu nichts zwingen, aber denken Sie daran:
Desto mehr, Sie sich auf mich einlassen, desto mehr kann ich Ihnen helfen. Helfen, dass es Ihnen besser gehen kann, helfen, dass Sie entlassen werden können.", sagte Mrs Collon ruhig. Ich schaute sie nur verstörend an. „Wie kannst du in Betracht ziehen, dass sich alles bessern wird?! Und wir wissen BEIDE, dass ich nicht freiwillig hier bin, also hör auf, so zu tun, als ob ich jemals damit abschließen könnte. Ich hasse dich und die ganze verfickte Welt. ER war mein neuer Lebenssinn und sie haben ihn mir genommen. Sie wissen nicht, wie sich so etwas anfühlt, sie wissen nicht, wie ich verdammt nochmal fühle.", erwiderte ich völlig wutentbrannt.

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Ich schüttelte meinen Kopf und frischte mein Make-Up erneut auf.

Liebe gibt es nicht...die Realität schon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt