Ein simples Merci...

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Madelyn PoV:

Ich lief einfach die Straße entlang. Noch kein Ziel vor Augen.
Ich habe diesmal nicht vor, in den Staaten zu bleiben. Vielleicht sollte ich meine Augen schließen und auf einer Weltkugel ein willkürliche Land antippen.

Vielleicht Hawaii? Oder Australien?

Oder ich gehe zum Flughafen, schaue, welcher Flug als Nächstes fliegt.

Ich setzte mich auf eine Parkbank und dachte nach.
Wieder ein neues Leben starten.
Wie soll ich mich jetzt nennen?
Caro?
Selina?
Nicole?
Oder doch Genieve? Wäre zumindest ein außergewöhnlicher Name.

Ich nahm einen tiefen Atemzug.
Er hatte Recht.
Ich bin nun zerstört.
Ich kann nicht mehr glücklich sein, und dass hat mir seine Lektion klar und deutlich gemacht.
Alleine die Tatsache, dass er mich hat nicht sterben lassen, beweist doch nur, dass er will, dass ich weiter leide.
Er ist nicht dumm, ganz und gar nicht.
Er wusste ganz genau, was er mir Qualen antat.
34 Tage.
1 Monat und 3 Tage.
Er hat uns getrennt, genau da, wo ich ein neues Leben angefangen hatte.
Ihn und seine lästige Familie hinter mir gelassen hatte.
Ich hatte mit ihnen abgeschlossen und aber die Familie Cortese hat sich wieder in mein Leben gedrängt und schließlich auch zerstört.
Er hat gewonnen.
Ich hatte es nie.
Auch als ich gedacht hatte, dass es ein Sieg wäre, ihnen zu zeigen, dass ich zwar hingefallen bin, aber dennoch weiterkämpfe.
In meinen Gedanken sah ich sein selbstgefälliges Grinsen.
Leonardo war der Mann, der mehr als nur mein Leben zerstörte.

Matteo war meine letzte Chance auf ein Leben, wo ich mich nicht wie eine...eine fürchterliche Person gefühlt habe.

Ich stand mit einem Ruck auf und machte mich auf den Weg zum Flughafen.
Ich habe keine Kraft mehr, mich selbst zu bemitleiden...wirklich nicht mehr.
Ich stieg in ein Taxi und suchte mir einer meiner Pässe aus.
So, jetzt bin ich,
Caitlyn Elizabeth Knight, mein Alter ist gleich geblieben, nur dass ich am 24.05 Geburtstag habe.
Kann ich mit leben.

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Nun schaute ich auf die Anzeigetafel.
Buenos Aires?
Nein, danke.
Spanisch will ich erstmal nicht mehr sprechen...am besten mein Leben lang nicht mehr.
Vielleicht Europa?
Mal schauen...
London?
Paris?
Berlin?
Ich schaute, welcher Flug als Nächstes flog.
Paris.
Also Frankreich...

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Ich nahm tief Luft und blickte abwechselnd von meinem Ticket zur Gate-Tür.
Boarding...
Langsam lief ich auf sie zu.
Warum laufe ich langsam..?
Habe ich wirklich Hoffnung, dass das Leben, was ich mir mit Mühe zusammen gebaut, bei welchem ich ansatzweise glücklich war, es so leicht hinter mir lassen konnte.
Anscheinend nicht.

Scheiße.

Ich blickte zurück und sah keinen Matteo...
Das Schlimmste war es, dass ich ohne zu zögern, wieder mit ihm gegangen wäre und das machte mir Angst. Ich hätte ihm wieder zu gemutet, mich weiter zu lieben, aber diese Liebe würde erloschen, wenn er mich wirklich kennenlernen würde.
Ich war so egoistisch.

Ich schüttelte mich durch, gab der netten Dame mein Ticket und stieg in den Flieger.
Hallo, neues Leben.

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Mein Rücken schmerzt von dem langen Flug.
Knappe 16 Stunden.
Wenigstens konnte ich Zeit gut nutzen, um mein Französisch zu wiederholen.
Ich habe seit gut 3 Jahren kein Französische gesprochen.
„Mais je parle français très bien."

Wird definitiv eine Umstellung.

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„Avoir une bonne nuit de sommeil, mademoiselle Knight.", wünschte mir Pierre, als ich in Richtung Fahrstuhl lief.
Ein simples Merci rief ich ihm noch zu, bevor sich die Aufzugstüren schlossen.
Für die ersten Wochen muss ein Hotel reichen, danach kann ich mir etwas festes suchen...

2 Monate später:

„Babe, bin wieder Zuhause."

Es ist nun Zeit nach vorn, zu sehen,
dennoch werde ich mich selbst nie richtig verstehen.
Ich gebe zu,
es ist sehr kurz,
aber ein Übergang ist ein Muss.

Spaß, keine Ahnung, wie ich es hätte weiter reimen soll :)

Liebe gibt es nicht...die Realität schon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt