Kapitel 7

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Emily Hoffmann

Plötzlich stand jemand hinter mir. Ein Mädchen, das so blass und dürr aussah, dass ich mich schon fast erschreckte.

Sie kniete neben mir und hatte sich zum Wasser runter gebeugt. Ihre Hände hatte sie zu einer Schale geformt, um etwas zu trinken. Ich beobachtete sie gespannt.

Sie sah eigentlich gar nicht so schlecht aus. Etwas weite Klamotten, aber dafür langes, braunes und glänzendes Haar. Echt hübsch. Dieses hatte sie in einen geflochtenen Zopf nach hinten gebunden.

Als sie sich wieder hinstellte, sah sie mir in meine Augen. Dabei konnt ich ihre dunkel grünen sehen. Grün ist die Farbe von Intelligenz. Eigentlich Unnötig, dass ich das weiss. Vielleicht verbringe ich zu viel Zeit auf Instagram.

"Ist alles in Ordnung." Fragte ich nach einer kurzen Stille zwischen uns. Sie sah mich leicht benebelt an. Nickte aber.

"Mhh... ja.. ja, alles in Ordnung."

Ich glaubte ihr aber nicht. Sie sah nicht gut aus. "Willst du dich nicht lieber kurz hinsetzen?"

Ohne zu antworten setzte sie sich hin. Ich griff nach meiner Wasserflasche und reichte sie ihr. Sie nahm einen großen Schluck.

"Danke." Antwortete sie etwas außer Atem. Ich lächelte sie an. Ich war irgendwie etwas überfordert mit dieser Situation, denn eigentlich hatte ich nicht mit jemanden gerechnet. Außerdem wusste ich nicht, wer das Mädchen ist und vor allem was mit ihr los ist. Wie kann ich ihr helfen?

"Ich bin übrigens Emily." Gab ich dann von mir. Sie sah kurz zu mir hoch und lächelte freundlich.

"Ich bin Lara." Engegnete sie mir dann. Diesmal lächelte ich sie an. Ich entschied mich dazu mich vor sie zu Knien, damit ich sie besser sehen konnte.

"Was ist mit dir? Kann ich dir helfen? Soll  ich jemanden Bescheid sagen wo du bist, oder so?" Fragte ich sie doch sie schüttelte energisch den Kopf.

"Auf keinen Fall. Ich darf eigentlich nicht hier sein." Erklärte sie mir. Ich war etwas verwirrt, was Lara wohl bemerkt hat.

"Äh.. mir gehts es nur nicht so gut und deswegen sollte ich eigentlich zu Hause sein." Versuchte sie ihre Aussage von vorhin wieder rückgängig zu machen.

"Kann ich dir irgendwie helfen?" Fragte ich.

"Nein danke. Ich muss mich nur kurz ausruhen, dann bin ich wieder weg." Gab sie von sich.

"Wo willst du denn hin? Es wird doch bald dunkel." Sagte ich und guckte zu der langsam verschwindenen Sonne. Lara folgte meinem Blick.

"Du hast recht, aber ich brauche noch einen Unterschlupf für die Nacht." Erklärte sie mir.

"Du kannst doch auch bei mir bleiben. Ich bin alleine unterwegs und wenn wir die Nacht zu zweit verbringen ist es nicht so gruselig." Schlug ich Lara vor. Sie schien begeistert von dieser Idee zu sein.

"Die Idee ist gut. Zu zweit ist es auch viel schöner als alleine." Gab sie von sich und stand auf. Ich hatte meine Sachen etwas weiter weg vom See abgelegt. Lara und ich liefen dort hin. Sie legte ihren sichtbar schweren Rucksack daneben und packte einen Schlafsack und etwas zu Essen aus.

"Hast du schon mal hier draußen gekocht?" Fragte sie mich plötzlich und ich schüttelte gespannt den Kopf.

Sie begann als erstes damit einen kleines Feuer zumachen. Dafür sammelte sie kleine Äste und etwas trockenes Gras. Durch reiben mit einem anderen Stock erzeugte sie genug Hitze, um dies zum brennen zu bringen. Ich war total überrascht.

Dann nahm sie die Dose, die sie von zuhause mit gebracht hatte und stellte sie über das kleine Feuer. Es dauerte etwas, doch nach einiger Zeit war das Essen echt warm geworden und wir konnten es essen.

"Woher kannst du das?" Fragte ich während ich einen Löffel der Suppe in meinen Mund schob.

"Mein Opa hat mir das mal gezeigt und ein guter Freund von mir hat das frühe fast jedes Wochenende mit mir gemacht." Erklärte sie mir.

"Das ist echt cool." Sagte ich. Während es langsam immer dunkler wurde und das Feuer immer schwächer, sprachen lara und ich noch etwas. Ich erfuhr viel von ihr. Sie scheint ein echt schönes Leben zu haben, im Gegensatz zu meins.

Irgendwann lagen wir beide in unseren Schlafsäcken, doch wir redeten noch ein wenig. Irgendwann hörte ich dann nichts mehr von ihr und mir war klar, dass sie eingeschlafen war. Also versuchte ich es auch. Die Sterne über mir funkelten so wunderschön, dass ich eigentlich nicht schlafen wollte, aber die Müdigkeit überkam mich und riss mich in einen tiefen Schlaf.

Hold Me Tight Until I Fly Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt