Kapitel 10

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Lukas Hoffmann

Nala und ich kamen gerade von der Polizei. 2 Tage sind schon vergangen. Keine Spur. Kein Kontakt. Kein Lebenszeichen.

Es kann doch nicht sein, dass niemand sie gesehen hat. Ich machte mir schreckliche Vorwürfe. Doch trotz alle dem muss ich jetzt zur Arbeit.

"Hey..", fing Nala an und legte ihre Arme um meinen Hals "wir werden sie schon finden. Emily ist ein starkes und sehr eigenwilliges Mädchen. Egal wo sie jetzt ist, es wird ihr gut gehen. Vielleicht kommt sie ja bald nach Hause, wenn sie sich beruhigt hat."

Nala war mir eine große Hilfe in den letzten 2 Tagen. Ich weiß nicht was ich ohne sie getan hätte. Ich glaube ich wäre verrückt geworden.

"Du hast wahrscheinlich Recht. Ich muss zur Klinik." sagte ich und stieg ins Auto. Nala stieg auf der anderen Seite ein. "Soll ich dich zuhause absetzten?" fragte ich und schloss die Tür hinter mir.

"Das wäre nett." antwortete sie und nahm ihren Gurt in die Hand. Die kurze Autofahrt zu unserem Haus verlief extrem Ruhig. Niemand traute sich etwas zu sagen, geschweige denn weiter über Emily zu sprechen.

Ich drückte Nala einen kurzen, lieblosen Kuss auf die Lippen, als sie das Auto verließ.

"Wir sehen uns heute Abend. Wenn du was neues hörst ruf mich bitte sofort an." sagte ich mit einem strengen Unterton. Sie nickte und lächelte.

"Klar, mache ich, aber vergiss nicht deine Eltern anzurufen. Die müssen das wissen. Hab eine halbwegs entspannte Schicht. Wir sehen uns heute Abend." gab sie von sich und schloss die Tür. Bevor ich fuhr, drehte sie sich nochmal um und winkte mir.

Sie war so nett zu mir und ich.. ich bin streng und lieblos. Nala gibt sich so viel mühe, das es mir besser geht und ich mir keine Sorgen mehr machen muss. Es tat mir fast schon weh sie so von mir zu weisen.

Abends beim Essen reden wir nur noch über Emily. Ich frage sie gar nicht mehr, wie ihr Tag war oder wie es ihr geht. Wie sie sich fühlen muss? Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen.

Ich kam am Krankenhaus an und ging mich sofort umziehen. Meine Kollegen wussten natürlich, dass meine Schwester weg war. Dem entsprechend behandelten sie mich auch.

Ich lief zur Besprechung und machte mich dann an die Arbeit. Ich hoffe, dass die Polizei bald eine Spur von ihr finden.

In meiner kurzen Pause, zog ich mich auf die Terrasse des Klinikums zurück und wählte die Nummer meiner Eltern. Bisher wissen die noch nichts davon, das Emily abgehauen ist.

"Hoffmann?" ertönte die raue Stimme meines Vaters in der anderen Leitung. Ich brachte erst kein Wort raus. Was ist los mit mir?

"Ja, Lukas hier."

"Hey, Lukas" er freute sich von mir zu hören," wie geht es dir und Emily?" fragte er und wartete natürlich auf eine Antwort.

"Mir geht es gut. Ich rufe wegen Emily an.." fing ich an.

"Okay. Was ist mit ihr?" Mir fiel es extrem schwer ihm zu sagen, dass sie verschwunden ist und die Polizei nach ihr sucht.

"Sie.. Sie ist weg. Sie ist vor zwei Tagen verschwunden. Ich habe keine Ahnung wo sie ist, aber Nala und ich waren bei der Polizei und sie suchen Emily jetzt." Ich wurde immer schneller beim sprechen. Eine kurze Zeit sagte mein Vater gar nichts mehr.

"Hallo? Bist du noch dran?" fragte ich um sicher zu gehen, dass er nicht umgefallen ist oder so.

"Ja.. Ja bin ich. Was soll das heißen sie ist weg und wird von der Polizei gesucht. Du solltest auf sie aufpassen, nur deswegen durfte sie bei dir wohnen. Du hast die Verantwortung." mekerte er sofort. Ich hatte mich schon darauf vorbereitet. Es war klar, dass er mir die schuld geben wird.

"Ich weiß und es tut mir leid." sagte ich. Doch ich hörte nur ein enttäuschtes stöhnen auf der anderen Seite.

"Ich werde vorbei kommen. Bis dann" Er legte einfach auf. Das war kein gutes Zeichen. Nach diesem Telefonat, fühlte sich die Spätschicht an, wie eine Ewigkeit. Umso besser war es, als sie endlich zu Ende war.

Lara Weber

Wir hatten unser Zelt an einen Fluss aufgestellt. Es war eine sehr schöne stelle. Hier konnten wir unser Wasser wieder auffüllen und ein Feuer machen, da über uns keine Bäumer mehr waren. Wir waren den ganzen Tag durch den Wald gelaufen, da ist es schön den freien Himmel wieder sehen zu können.

Während Emily sich um das Zelt kümmerte, füllte ich die Wasserflaschen wieder auf und versuchte mich im Feuer machen. Eine sehr schwierige Angelegenheit, wie sich heraus stellte.

Hold Me Tight Until I Fly Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt