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Nach einem anstrengenden Tag in der Akademie begab sich Naruto allein in den Wald. Er suchte Ruhe am Ufer eines kleinen Sees und setzte sich dort nieder. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er die friedliche Atmosphäre genoss. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu und tauchte den Wald in ein warmes Abendlicht.

"Ningen, du solltest die Verbände wechseln", sagte Kurama sanft, doch mit einem Hauch von Traurigkeit in seiner Stimme. Naruto nickte gehorsam und begann, den Verband an seiner verletzten Hüfte zu entfernen. Die Wunde darunter war eine blutige, eitrige Vertiefung, umgeben von geröteter Haut. Tief in die Haut eingeritzt war das Kanji für "Monster". Dieses grausame Symbol der Ablehnung durchdrang Narutos Herz und verstärkte den stechenden Schmerz, den er bei jedem Blick auf die Narbe empfand.

"K-Kurama, muss ich...?", stammelte er unsicher.

"Ja, leider", antwortete Kurama leise.

Langsam und mit zittrigen Händen entfernte Naruto den Verband. Jeder Zentimeter, den er abwickelte, ließ den Schmerz in seiner Hüfte pulsieren und sich bis in seine Knochen ausbreiten. Die eitrige Wunde stach bei jeder Berührung wie tausend Nadelstiche. Tränen traten ihm in die Augen, nicht nur vor Schmerz, sondern auch vor der Erinnerung an die Demütigung und Ablehnung, die er täglich erfuhr.

Nachdem er den Verband abgenommen hatte, kämpfte Naruto gegen den Drang anzuschreien. Die Narbe, die dort klaffte, war mehr als nur ein physisches Mal – sie war ein Symbol für die Einsamkeit und den Hass, den er zu spüren bekam. Er schluckte schwer und wischte sich die Tränen fort, bevor er sich entschloss, sich zu erheben und weiterzumachen.

"Komm, Kurama, wir trainieren jetzt das Rasengan", sagte Naruto mit neu gefasstem Mut.

"Gut, Naruto, du weißt, wie die Zeichen gehen. Leg los", erwiderte Kurama mit einem Hauch von Stolz in seiner Stimme.

Naruto zwang sich, den Schmerz in den Hintergrund zu drängen, als er sich auf das Training konzentrierte. Das Rasengan zu beherrschen war keine einfache Aufgabe – eine A-Rang-Technik, entwickelt und perfektioniert von Minato Namikaze, dem Yondaime Hokage. Es erforderte eine makellose Chakrakontrolle und nur wenige hatten es je gemeistert.

Seit Monaten übte Naruto unermüdlich an dieser Technik, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Er formte die Chakra-Spirale schnell und präzise, konzentrierte sich darauf, das Rasengan mit all seiner Kraft zu füllen. Als er fertig war, rannte er zu einem nahegelegenen Baum und rief laut: "Rasengan!" Die Kraft der Technik zerstörte den Baum und ließ Millionen von Holzsplittern durch die Luft wirbeln.

"Du kannst das, aber es geht noch besser", kommentierte Kurama lachend.

"Du bist echt ein Slaventreiber", scherzte Naruto zurück, und sie lachten gemeinsam. In diesen seltenen Momenten des Trainings fühlte sich Naruto nicht mehr allein. Kurama war mehr als nur ein Partner im Kampf – er war ein Freund und ein Mentor.

Nach drei Stunden intensiven Trainings kehrte Naruto ins Dorf zurück. Doch als er von einigen blonden Dorfbewohnern angegriffen wurde, entkam er ihren verachtenden Blicken und zog sich stillschweigend zurück. In seiner Wohnung angekommen, betrachtete er sein Spiegelbild im Bad.

Die blonden Haare, die einst sein Markenzeichen waren, erschienen ihm nun als Zeichen der Isolation und des Hasses, den er täglich ertrug. Er griff zu einer Packung schwarzer Haarfärbemittel und massierte es gründlich in seine Haare. Nach ein paar Minuten wusch er die Farbe aus. Seine Haare waren nun kohlschwarz und glänzten im sanften Licht der Abenddämmerung.

Neben der Veränderung seiner Haarfarbe trug Naruto nun vier silberne-blaue Ohrringe auf jeder Seite seines Ohrs. Diese glänzten im Licht und verliehen ihm einen Hauch von Entschlossenheit und Stärke. Sein neues Aussehen wurde komplettiert durch ein schwarzes T-Shirt mit dem Symbol seines Klans, das er stolz auf seiner Brust trug. Dazu kombinierte er eine graue Hose und einen langen roten Schal, der im Wind flatterte und eine martialische Eleganz verlieh.

Naruto betrachtete sein Spiegelbild zufrieden. Die Veränderungen waren mehr als nur äußerlich – sie markierten einen inneren Wandel, einen Entschluss, nicht länger das Opfer zu sein, sondern seinen eigenen Weg zu gehen.

"Das gefällt mir", sagte er mit einem leisen Lächeln.

"Mir auch, Welpe", erwiderte Kurama, und in seiner Stimme schwang ein Hauch von Stolz mit.

In diesem Moment fühlte Naruto, dass er endlich einen Schritt gemacht hatte, um sein eigenes Schicksal zu formen.

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Das leiden des Dämonen FuchsesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt