Nur schleppend fing ich an gesund zu werden, mich besser zu fühlen. Ich wurde gezwungen im Bett zu bleiben, durfte erst nach zwei Wochen die Krankenstation verlassen und in mein Zimmer gehen, wo ich jedoch auch ans Bett fast schon gebunden wurde. Alle waren in Sorge um mich und es war ja ganz süß von ihnen, doch ich fand es nach ein paar Tagen eigentlich nur noch lästig behandelt zu werden wie ein rohes Ei, immerhin ging es mir gut, ich drohte nicht gleich zu sterben, auch wenn mein Körper nicht in Topform war, doch das war nun wirklich nichts Neues. Bucky war ständig bei mir und nur mit viel Überredungskünsten schaffte man es ihn dazu zu bringen, auch mal das Zimmer zu verlassen, vielleicht zu trainieren, normal zu leben und nicht an meiner Seite zu kleben, wie er es gern möchte. Mir ging es mittlerweile wieder recht gut, gut genug, dass ich mir zutraute das Bett zu verlassen und an dem normalen Alltag wieder teilzuhaben, was nicht alle so sahen. Wenn Tony oder Bucky sahen, wie ich herumlief, mir einen Tee selbst machte oder nur einen Stuhl schob, drehten sie halb durch und trugen mich regelrecht zurück ins Bett. Ich hasste es. Ich war keine Vierjährige mehr, ich war in der Lage selbst zu entscheiden und selbst zu wissen, wie viel ich aushielt und wie viel ich verkraften könnte, nur leider war ich damit in der Unterzahl.
„Ich meine es ernst, B, wenn du nicht bald aufhörst mich in diesem Bett festzuhalten, drehe ich durch", sagte ich mürrisch, als mein überbesorgter Freund mich mal wieder zurück ins Bett trug, nachdem er fast einen Anfall bekommen hat, nur weil ich die Spülmaschine ausräumen wollte.
„Ich drehe auch durch, wenn du nicht aufhörst mit dem Benehmen. Du musst dich ausruhen und nicht Hausarbeiten erledigen", sagte er genauso wütend wie ich es war, als er mich absetzte und sich zu mir aufs Bett begab.
„Mir geht es doch besser. Ich kann nicht für immer liegen", sagte ich schnippisch, da ich schon merkte, wie mir sämtliche Muskelkraft ausging von dem ständigen Liegen.
„Ich will nicht, dass du gleich wieder zusammenbrichst, du musst dich länger schonen", sagte Bucky und ich verdrehte die Augen, doch wir beide wussten genau, dass ich niemals besser werden würde, dass mein Körper nicht von heute auf morgen einfach heilen würde und meine Organe wieder einwandfrei funktionieren. Das würde nie geschehen und ich hatte mich damit abgefunden mit Sicherheit niemals alt zu werden, doch ich lebte schon lange, sehr lange, meine Zeit hätte so oder so ablaufen müssen.
„Ich werde ja nicht gleich einen Marathon laufen gehen oder bei Missionen mitmachen, ich habe doch nur die verdammte Spülmaschine ausgeräumt, das ist nun wirklich keine große Sache gewesen!"
„Für mich ist es das", erwiderte er und klang ein wenig beeidigt dabei, weswegen sich ein Lächeln auf mein Gesicht schlich.„Du bist anstrengend", sagte ich und ergriff seine Hände, sah wie er selbst lächeln musste, näher rückte.
„Und du bist stur."
„Sagst du? Du bist viel schlimmer als ich", schnaubte ich, küsste seine Wange flüchtig und kuschelte mich an seine Seite.„Muss ich auch sein. Ich habe die ersten Jahre meines Lebens auf jemanden wie Steve aufpassen müssen und nun dich als Freundin, wenn ich nicht stur und hartnäckig wäre, wärt ihr beide längst tot."
„Oh bitte, Steve und ich sind beide äußerst verantwortungsbewusst", verteidigte ich uns kichernd und sah wie nun er die Augen verdrehte, als er mich küsste und ich unseren kleinen Streit ganz schnell wieder vergessen hatte. Ich verstand seine Sorge, sehr gut sogar, doch ich würde gewiss nicht ewig hier in diesem Zimmer bleiben und solche Auseinandersetzungen werden dadurch wohl noch öfters entstehen. Vor meinem kleinen Zusammenbruch war alles eben auch äußerst stressig gewesen, doch von diesem Stress war nun nicht mehr viel zu sehen. Ich hatte immer noch Sorgen wegen HYDRA und wie leicht sie uns finden konnten, uns näherkommen konnten, doch ansonsten war alles friedlich, keine Streitereien und keine Dramen.
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Malia|| Winter Soldier Story ✓
FanfictionWattys 2018 Gewinner|| Winter Soldier| »Sie war ein Heilmittel. Fähig dazu ihn zu retten, doch in den falschen Händen tödlich, wie eine Waffe.« 1943 Rettete er ihr Leben. 1953 Lag es an ihr Seines zu retten. Sie war die einzige gewesen, die ihn beru...