Angeschlagen, mit einem schmerzenden Kopf und einem rauen Hals saß ich seit Stunden einfach nur wie erstarrt auf meinem Bett, sah die Wand vor mir an und wusste rein gar nichts mit mir anzufangen. In all der Zeit hier hatte ich mich noch nie so einsam gefühlt gehabt, wie gerade jetzt, doch es gab niemanden, mit dem ich über das reden könnte, was geschehen war, es gab niemanden, der mich trösten könnte und der Schock saß nach wie vor tief. Mein Hals schmerzte höllisch und in den Spiegel zu schauen trieb mir nur die Tränen in die Augen, wenn ich nach wie vor deutlich Buckys Handabdruck dort erkennen konnte. Mein Arm war wenigstens nicht gebrochen, sondern der Knochen war lediglich angebrochen, weswegen ich jetzt eine Schiene an diesem tragen musste für einige Tage, doch ich kam damit klar. Der psychische Schmerz war sowieso weitaus unerträglicher, als der körperliche und ich wollte am liebsten nur noch schlafen, alles vergessen, doch sobald ich meine Augen schloss, hörte ich die Worte wieder, die dieser Alexander Pierce zu Bucky sagte, sah den eiskalten Blick, mit dem er mich fixiert hatte, spürte die gleiche Angst erneut. Ungewollt kamen mir nur mal wieder bei den Erinnerungen daran die Tränen hoch, schützend hatte ich meine Knie an meine Brust gezogen und meine Arme um diese geschlungen, spielte nervös mit meiner heilen Hand an der Schiene herum und hätte gerade alles dafür gegeben, um meine Tante zu sehen, oder Peggy. Sie hätten mich verstanden, mich trösten können, doch ich war alleine. Ivan hatte freibekommen, nachdem er K.O geschlagen wurde bei dem Versuch mir zu helfen und ich wollte auf gar keinen Fall zu Bucky müssen. Ich wusste ja, dass er nichts dafür konnte, doch ich würde es jetzt nicht ertragen ihn sehen zu müssen und so war ich alleine mit all dem Kummer, alleine mit all den traumtischen Erinnerungen.
Ich hatte keine Ahnung, wie viele Tage vergangen waren, schlief in der Zeit kaum länger als eine Stunde am Stück, aß mein Essen nicht wirklich und saß die meiste Zeit einfach nur weiter wie erstarrt auf meinem Bett. Wenn der Arzt da war, um nach meinem Arm oder meinem Hals zu sehen, blendete ich ihn die meiste Zeit eher aus, wollte einfach nur alleine gelassen werden, doch daraus wurde nichts, hier würde man eben nie alleine sein, lediglich einsam.
„Na los Mädchen, mitkommen!" Perplex sah ich zu Juri auf, als dieser die Türe zu meinem Zimmer geöffnet hatte und an dieser auf mich wartete. Es war eigenartig ihn wieder zu sehen. Die ganzen letzten Wochen, seit ich wieder erwacht war, hatte ich ihn nicht mehr gesehen gehabt und nun plötzlich war er wieder wie aus dem Nichts heraus da und nach wie vor war es mir schleierhaft, was ich wirklich von ihm halten sollte.
„Wohin?", fragte ich unsicher nach, musterte den deutlich in die Jahre gekommenen Russen dabei und ahnte nichts gutes.
„Zu dem Soldaten, er dreht immer mehr durch und du hast dich genug geschont", erwiderte er und augenblicklich sprang ich von meinem Bett auf und wich panisch von ihm zurück, denn ich konnte doch nicht zu Bucky. Ich wollte nicht zu Bucky! Augenblicklich spürte ich regelrecht, wie die Angst mir die Kehle zuschnürte, wie meine Atmung hektischer wurde, wie mein Herz zu rasen anfing und wieder die ganzen Bilder vor mir erschienen, wie er mich angegriffen hatte.
„I-ich kann nicht", rief ich verängstigt aus, wusste ja selbst, dass es lächerlich war und er mich nicht einfach angreifen würde, dass man ihn kaum erneut auf mich loslassen würde, doch einfach war die ganze Lage eben auch nicht
„Sei nicht albern Mädchen. Er wird dir nichts anhaben und nun komm! Ich will dich nicht zwingen müssen", erwiderte Juri genervt, sah mich dabei ernst an und ich wusste, dass es ungemütlich werden könnte mich jetzt zu weigern, weswegen ich meine Angst versuchte zu verscheuchen, meine Tränen weg blinzelte und zitternd auf Juri zu lief, der zur Seite trat, um mir Platz zu machen.
Den ganzen Weg über zu Buckys Zimmer dachte ich daran einfach wegzurennen, dachte daran was nun gleich sein würde und spielte dabei durchgehend nervös mit meiner Schiene am Arm herum, wollte schreien und weinen dürfen und doch kam ich mir auch so vor, als würde ich in einer Art Trance sein, als würde das alles hier nicht wirklich gerade passieren. Es war schon eigenartig, wie eine einzige Person es geschafft hatte innerhalb weniger Minuten alles zu zerstören, wie dieser Alexander Pierce es geschafft hatte innerhalb weniger Minuten meine ganze Haltung Bucky gegenüber zu verändern, mich mit Angst zu erfüllen, wenn ich an ihn dachte. Es war einfach abartig.
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Malia|| Winter Soldier Story ✓
FanficWattys 2018 Gewinner|| Winter Soldier| »Sie war ein Heilmittel. Fähig dazu ihn zu retten, doch in den falschen Händen tödlich, wie eine Waffe.« 1943 Rettete er ihr Leben. 1953 Lag es an ihr Seines zu retten. Sie war die einzige gewesen, die ihn beru...