Winter Soldier
Für mich machte vieles keinen Sinn mehr, vieles erschien mir einfach so unbedeutend geworden zu sein, seit Malia mich verabscheute. Ich sah ihr an, dass sie es tat, dass sie mich mit anderen Augen betrachtete. In ihren Blicken lag keine Liebe mehr, da lag zum Großteil nur Schmerz, sie schien innerlich furchtbar zu leiden, doch ich würde ihr nicht helfen können, dafür ließ sie mich nicht genug an sich heran und gleichzeitig trug ich eben auch die Schuld daran, dass es ihr so schlecht ging, was vieles erschwerte. Die ganze restliche Mission über war sie nur widerwillig in meiner Nähe gewesen, hatte auf keiner meiner Versuche ein Gespräch anzufangen reagiert und es machte mich wahnsinnig. Am liebsten hätte ich ihr die Wahrheit über ihre Freunde nie erzählt gehabt, doch sie verdiente es das zu wissen, sie sollte einfach sehen, dass ich kein Held bin und es hatte sie hoffentlich genug überzeugt, so dass sie keine weiteren Fluchtversuche planen würde, denn eine Flucht wäre naiv. Wieso sollte sie unbedingt fliehen wollen? Ich wusste ja, dass sie es nicht leicht hier hatte, doch die Welt da draußen war viel zu gefährlich für sie und außerdem wären wir dann getrennt, schließlich könnte ich doch keinen Verrat begehen. Nur daran zu denken, erschien mir so falsch, ich war verbunden zu meinen Arbeitgebern, mein ganzes Leben war bei HYDRA und nirgends sonst.
„Soldat, mach dich bereit, gleich geht es weiter zum Einfrieren." Ich nickte leicht, als Vlad mich mit diesen Worten ansprach und ließ Malia langsam von meinem Rücken dabei herunter. Wir waren gerade eben wieder zurück in der Hauptbasis von HYDRA angekommen und ich hatte Malia die restlichen Wegstunden über tragen müssen, anders hätte sie es sonst nicht geschafft, was jedoch nicht hieß, dass sie mit mir sprechen würde.
„Malia", wandte ich mich dennoch erneut an sie, wollte nicht aufgeben müssen, doch kaum bemerkte ich ihren Blick, wusste ich, dass es nicht der richtige Augenblick war, um über das, was in der Hütte geschehen war, zu reden. In ihren Augen spiegelte sich nämlich die Angst vor dem Kommenden zu gut wieder. Würde ich eingefroren werden, dann würde sie es auch werden müssen und ich wusste, dass ihr das Angst machte, dass es sie kaputt machte.
„Es wird sicher alles gut gehen", sagte ich deswegen so besänftigend, wie ich nur konnte, brachte die somit dazu, endlich wirklich zu mir zu sehen.
„Wird es nicht", erwiderte sie mit einer brüchigen Stimme und zitterte dabei am ganzen Leib, trotz der dicken Wintersachen, die sie trug, „Wie sollte es auch?"
„Ich bin bei dir und ich sorge dafür, dass alles gut geht", versuchte ich sie davon zu überzeugen nicht mehr ganz so panisch zu sein, was sie schnauben ließ und das vermutlich auch zu recht, schließlich war ich machtlos, wenn es darum ging ihre Gesundheit zu retten.
„Bist du das wirklich?", fragte sie mich zweifelnd und brachte mein Herz dazu kurz zu schmerzen mit dieser Aussage. Ihre Zweifel zu hören war alles andere als schön, doch übel nehmen tat ich es ihr nicht einmal unbedingt wirklich. In den letzten Tagen war zwischen uns eben nichts mehr besonders gut verlaufen und das obwohl es hätte perfekt werden können. Sie war das erste Mal seit langem wieder draußen, wir waren dauerhaft zusammen, doch die Wahrheit, unser Streit, es hatte vieles zerstört gehabt.
„Malia...", begann ich ihr klarzumachen, dass ich niemals zulassen würde, dass sie starb, dass dieses Einfrieren ihr schaden würde, dass ihr irgendwer mehr weh tat, egal wie unmöglich es auch sein würde, doch da kamen schon zwei Wachen auf uns zu, unterbrachen mich somit.
„Mitkommen!", befahl einer von ihnen Malia und ich sah ihr an, dass die kurz davor war das Heulen anzufangen, was mir missfiel. Ich wollte sie nicht so sehen, es tat schrecklich weh ihre Trauer mitanzusehen und nichts daran ändern zu können und so war ich schon kurz davor den Typ dafür anzugreifen sie so panisch zu machen, doch Malia schien mein Vorhaben noch rechtzeitig bemerkt zu haben.
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Malia|| Winter Soldier Story ✓
FanficWattys 2018 Gewinner|| Winter Soldier| »Sie war ein Heilmittel. Fähig dazu ihn zu retten, doch in den falschen Händen tödlich, wie eine Waffe.« 1943 Rettete er ihr Leben. 1953 Lag es an ihr Seines zu retten. Sie war die einzige gewesen, die ihn beru...