Ich hatte keine Ahnung mehr, ob ich in dieser Nacht geschlafen hatte, ob alles, was ich sah, Wirklichkeit oder doch nur ein Traum war und doch schwirrte mir immer und immer wieder Wills Gesicht in den Gedanken herum, ich hörte seine Schreie nach mir, spürte wie Bucky mich an sich drückte, wie sanft er zu mir gewesen war, wie menschlich er gewesen war.
All das war so bizarr gewesen, als ob es in einer anderen Welt geschehen war, doch ich wusste es besser. Es war die Realität und nun müsste ich mit den Konsequenzen meines Handelns leben. Ich müsste damit leben, hier zu bleiben, doch es war die richtige Entscheidung gewesen, ich war mir so sicher dabei.
Ich weiß, dass noch lange viel Lärm wegen des Angriffs geherrscht, das vermutlich kaum einer wirklich geschlafen hatte die Nacht über, doch irgendwann zum Morgen hin war es ruhiger geworden, auch wenn es nicht lange halten würde. Man würde sicher vieles nun machen,um so etwas erneut zu verhindern, sie würden herausfinden wollen, wie sie überhaupt herausgefunden hatten, wo dieser Ort hier war, etwas was mich genauso interessierte, doch vermutlich würde man früher oder später genau deswegen auf mich zugehen, schließlich war ich nach wie vor die Person gewesen, die sie hatten retten wollen.
Frustriert von allem, verließ ich mein Zimmer, nachdem ich mich halbwegs für den Tag, der genauso endlos sein würde, wie jeder Tag hier, hergerichtet hatte. In den Gängen waren kaum Wachen unterwegs, doch die, die unterwegs waren, waren so schwer bewaffnet, wie nie zuvor, ab jetzt würde man wohl auf alles vorbereitet sein. Eine weitere Fluchtmöglichkeit würde sich vermutlich für eine sehr sehr lange Zeit nicht mehr anbieten, doch ich brauchte wohl auch noch sehr sehr viel Zeit um mir klar zu werden, wie es mit mir und Bucky weitergehen würde, ob es Hoffnung gäbe ihn zu retten, wie groß die Wahrscheinlichkeit wäre ihn davon zu überzeugen mit mir zu fliehen, dass HYDRA die Bösen waren.
Ich seufzte leicht auf, als ich ziellos weiter lief, einfach nur meine Beine bewegen wollte, hoffte Gesprächsfetzen aufzunehmen, in denen jemand sagen würde, ob man Will und die anderen gefangen nehmen konnten oder ob sie es hoffentlich geschafft hatten zu entkommen. Nur leider unterhielt sich keiner, alle Wachen, die ich sah, wirkten erschöpft und schlecht gelaunt und ich musste schnell feststellen, dass viele Gänge komplett gesperrt worden waren, entweder weil sie zu stark mitgenommen waren vom Angriff oder sie waren nur für mich gesperrt, weil HYDRA Angst hatte, dass ich nun wüsste, wo der Ausgang sich befand. Im Grunde hatte ich sogar nun wirklich eine ungefähre Ahnung, wo es hinausgehen würde, doch hatten sie nicht mitbekommen, dass ich freiwillig geblieben war? Wieso sollte ich nun jetzt plötzlich fliehen wollen?
Ich schüttelte kaum merkbar den Kopf und blieb schließlich in einer Ecke eines eher unbelebten Ganges stehen, von der ich wusste, dass es hier sozusagen eine Lücke in der Bewachung gab. Man konnte auf keiner Kamera in dieser Ecke gesehen werden, laut Ivan, und ich war dankbar für dieses bisschen Privatsphäre, schließlich bewegte ich mich hier nur unter dauerhafter Beobachtung, was alles andere als angenehm war. Ich sehnte mich danach wieder nur in einem Schlafanzug an einem friedlichen Sonntagmorgen Pfannkuchen zu machen, dabei ungestört durch die Wohnung zu tanzen, irgendwie frei zu sein. Ich wusste gar nicht mehr, was es bedeutete frei zu sein, für mich waren Erinnerungen an dieses Leben so absurd, daran zu denken, dahinzugehen, wohin man wollte, wann man wollte und mit wem man wollte... es klang wie ein weit entfernter Traum, nicht mehr.
„Malia." Ich zuckte überrascht zusammen, als Bucky um die Ecke gebogen kam, genauso müde aussah, wie all die anderen hier auch, dennoch schien sich sein Gesicht kurz zu erhellen, als er mich erblickte.
„B", begrüßte ich ihn, spürte wie mein Herz schneller zu schlagen begann, als er auf mich zu lief und schon in seine Arme zog. Dankend drückte ich mich an ihn, war glücklich ihn bei mir zu wissen, auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte ihn so schnell wiedersehen zu dürfen.
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Malia|| Winter Soldier Story ✓
Fiksi PenggemarWattys 2018 Gewinner|| Winter Soldier| »Sie war ein Heilmittel. Fähig dazu ihn zu retten, doch in den falschen Händen tödlich, wie eine Waffe.« 1943 Rettete er ihr Leben. 1953 Lag es an ihr Seines zu retten. Sie war die einzige gewesen, die ihn beru...