58. Sein Name

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Ich kam mir erschöpft vor und stark verwirrt von der ganzen Lage. Bucky hielt meine Hand fest in seiner, als wir zusammen dabei zusahen, wie die Avengers die Hydra-Soldaten angriffen, unsere Leben somit retteten und ich wusste gar nicht mehr wirklich, was ich denken sollte. Gerade hatte ich mit meinem Leben abgeschlossen, hatte mich damit abgefunden, nun zu sterben, war einfach glücklich gewesen, dass Bucky bei mir war nur um nun doch weitermachen zu müssen.

„Geht es euch gut?", fragte Steve in seiner vollen Captain America Ausstattung und ich nickte ganz benommen.

„Wir müssen weg, sie wollen uns und ich traue mir nicht in der Nähe von diesen Leuten", sagte Bucky angespannt, doch wir waren immer noch viel zu dünn gekleidet, trugen keine Schuhe und ich glaubte, meine Füße wären längst abgestorben. Bucky würde in dem Zustand niemals mitkämpfen können und selbst wenn er Kleidung hätte, die besser hierfür geeignet wäre, so würde ich ihn nur sehr ungern in die Nähe von irgendwem aus HYDRA lassen, nicht solange sie irgendwie Kontrolle über ihn einnehmen könnten und derzeit würden sie das mit ein paar simplen Worten schaffen.

„Dann los, wir werden euch Deckung geben. Nicht weit von hier steht der Flieger", sagte Steve und Bucky nickte, zog mich schon mit sich.

„Ich weiß nicht, wie lange ich noch rennen kann", sagte ich, war entkräftet und der Schnee machte es einem unmöglich vorwärts zu gelangen. Man versank regelrecht in diesem, kam nur sehr mühsam voran und mir war so unglaublich kalt, dass ich mich kaum mehr bewegen konnte, alles schmerzte.

„Wir müssen nur noch ein paar Meter schaffen und..." Bevor er zu Ende reden konnte, hörte ich etwas, das ich sofort wiedererkannte, mich genauso wie Bucky zum Stehenbleiben zwang und mit großen Augen drehte ich mich zu dem Mann um, der die Worte sprach, der Buckys Trigger-Worte sprach. Ich hatte nur einmal in meinem Leben gehört, wie sie gefallen sind, erinnerte mich zu gut an den Tag in der Trainingshalle bei HYDRA zurück, wo ich von Bucky gejagt wurde, er mir Angst und Schmerzen zubereiten sollte, damit ich, laut Pierce, nicht meinen Platz vergesse, nicht vergesse, wer und was Bucky eigentlich war. Ich hatte gesehen, wie die paar Worte ihn einfach abschalten ließen, alles vergessen ließen und nun fielen sie erneut, drohten erneut ihn in eine Marionette HYDRAS verwandeln zu lassen.

„Nein", hauchte ich, sah wie Bucky seine Waffe fallenließ, sich versuchte die Ohren zuzuhalten und ich stützte ihn, sah zu dem Mann, der ein Buch in den Händen hielt, die Wörter davon ablas, ihn zerstören wollte.

„Malia... renn!", befahl Bucky mir mit zusammengebissenen Zähnen, kämpfte hiergegen an und ich sah unschlüssig zwischen ihm, dem Mann und der Waffe hin und her, ehe ich reagierte, sie zur Hand nahm, versuchte den Kerl abzuschießen, nur leider war das Zielen mit so einem Teil schwer wenn man vor Kälte halb umkam, kaum geradestehen konnte und ein Großteil der Munition bereits verbraucht, so dass ich sie schnell wieder fallen lassen musste, es zwecklos war.

„Renn!", schrie Bucky mich an, doch ich konnte ihn nicht allein lassen. Würde ich gehen, würde er wieder zu diesen Leuten gehen und ich würde ihn nicht erneut so verlieren. Ich konnte es einfach nicht. Wir würden das zusammen durchstehen oder gar nicht. Ich würde ihn nicht aufgeben, ich würde ihn nicht allein gehen lassen.

„Ich werde dich nicht verlassen, schau mich an, schau mich an B, du bist stärker als ein paar Wörter, kämpfe gegen sie, sie haben keine Macht über dich!", sagte ich verzweifelt, umgriff sein Gesicht, wo er mich mit einem traurigen Blick ansah, schwer atmete, angespannt wirkte.

„Heimkehr", sagte der Mann auf Russisch weiter und Bucky schrie schmerzvoll auf, ballte die Hände zu Fäusten, atmete abgehackt.

„Renn! Ich flehe dich an, renn!", schrie er mich an und ich sah zu den anderen, die viel zu sehr mit all den Wachen beschäftigt waren, nicht mitbekommen hatten bis jetzt, wie einer uns verfolgt hatte und gerade dabei war, Bucky zu zerstören.

Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt