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«i'll make you cry when i run away»

Schon oft war sie der Ansicht gewesen, in seinen Blicken Gleichgültigkeit und in seinen Fühlungen Apathie zu spüren

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Schon oft war sie der Ansicht gewesen, in seinen Blicken Gleichgültigkeit und in seinen Fühlungen Apathie zu spüren.

Sie beäugte die kunstvoll geschmückte hohe Decke des Salons, während ihr edles Haar in Kontakt mit grazilen Fingern trat.
Als sie ihre Augen schloss bemerkte sie, dass ihre Wangen mit zürnender Röte bedeckt wurden und sie geläufige Sehnsucht verspürte.

War die Freundschaft, die sie ihm einst versprochen hatte von so geringem Wert gewesen, dass sie ihn nicht entbehren konnte?
Oh, das arme Mädchen hatte doch nur ihrem Herzen gefolgt.

„Yoongi hat sich nicht absentiert, weil er seines Amtes walten musste, Mutter.", hauchte ihre zärtliche Stimme auf dem Schoß der älteren Frau in einem sanften Rauch.

Es war bereits eine Woche seit jener Nacht vergangen, seit jener Nacht, in der sie entschied ihn leben zu lassen. Aus Furcht, ihre Gutgläubigkeit ließe sie ihm mehr verfallen. Doch Männer wie er brachten immer nur Desillusionen mit sich.

Dessen ungeachtet sehnte sie sich dennoch nach seiner couragierten Präsenz, sie fasste sich noch immer in Geduld nach seinem reizenden Kuss Ausschau zu halten, doch nun war er fort und nur die Götter waren sich gewiss, ob er eine Rückreise antreten wollte.

„Deine Albereien. Meines Erachtens schien er die letzten Wochen sehr mit seiner Arbeit beschäftigt.", missbilligte jene ihre Aussage und griff augenblicklich nach einer Porzellantasse mit heißem Wasser und Kräutern befühlt, die auf einem winzigen Tischchen vor ihr stand.

Doch wie konnte die Frau keinem Zweifel unterliegen, dass es die Arbeit war, die sein Herz in Isolation begab und jenen in Eisen schlug, sodass er seiner Leidenschaft nachgehen konnte.

Nur die Musik der Vögel schien ihr herbes Leid zu stillen, keineswegs war sie je ein penetrantes Weib gewesen.

„Er ist doch keine Magd, die schuften muss wie ein Pferd, Mutter. Ich befürchte woh vielmehr, dass er eine Geliebte hat.", protestierte das Mädchen exzentrisch und wusste mit Bestimmtheit, dass ihre Diktion deplatziert war, als ihre Missmut durch einen Schlag für wenige Sekunden unterbrochen wurde.

Sie spürte einen dolorösen Druck auf ihren feurigen Wangen, die Tränen aus ihren geschlossenen Augen zwangen.
Sie war sich jedoch nicht gewiss, ob der Schmerz wahrhaftig von der erröteten Wange ausging.

„Genug jetzt!", ertönte die Stimme der holden Frau im pompösen Salon und brachte allmählich das gesamte Haus zum Beben. "Du solltest Dich schämen, für solch frivole Worte!", es schien, als hatte das junge Mädchen die Frau zur Verzweiflung gebracht, als diese sich erhob und tief ausatmete.

Und beinahe schien es, als wäre der Liebesrauch in der beklemmenden Luft verflogen und wandelte die Atmosphäre so in eine Betrübte.

Oh, wenn ihre Behauptungen nicht der Wahrheit entsprachen, so konnte sie dennoch in dem was sie meinte, wahrhaftig sein.

"Keinen der Briefe, die ich ihm schrieb, hatte er beantwortet, stattdessen musste ich Tage und Nächte leiden, Mutter.", mit einem Mal erhob sich das Mädchen vom Grund und trat der Älteren Frau tyrannisierend gegenüber.

Gewiss konnte sie sich irren, allerdings durfte sie nichtsdestotrotz ihrem Verstand Vertrauen schenken. Sapere aude.

Es folgte fatale Stille, in der Minuten beiläufig verstrichen und salzige Tränen die Tore zu ihrer Seele öffneten. So präsentierte sie der Welt ihre Melancholie und zeigte dieser, dass sie begehrte, was die Natur ihr entnahm.

„So lasse ihn nachts in Betten reizenderer Frauen schlafen. Ohnehin wäre er nicht der Erste seiner Art gewesen.", stoppte ihre Mutter nun den Damm ihrer Trauer, denn sie war sich der Sorge der Jüngsten bewusst.

Beinahe hatte Élodie aus dem Sinn verloren, dass der ehemaliger Mann ihrer angeheirateten Mutter oft andere Frauen besucht hatte, bevor die Götter ihn riefen und ihn zu sich holten.
Er kehrte doch nicht in den Himmel zurück, dachte sie. Doch Taehyung hatte seinen Vater nicht durch den Tod verloren; „er ist nur fern und so soll die Distanz mir nicht seinen Namen entreißen" hatte jener oft gesagt, denn seine Seele saß irgendwo im Inneren seiner gefangen.

Obgleich solche Kameradenschweine existieren, weshalb musste Yoongi zu ihnen gehören? Allenfalls war es ein Irrtum gewesen, der die beiden Liebenden festgehalten hatte.

„Diese Welt basiert förmlich auf der Süffisanz von Männern! Weswegen dürfen Männer ihrem maßlosen Stolz freien Lauf lassen, doch Frauen sollen einfachen nur existieren und dümmlich lächeln!", oh, sie war ohne Zweifel entgeistert,  missachtete die Menschheit mit einem Mal.

Die Menschenwürde war ohnehin nur ein trügerischer Schein gewesen.

Gegen Schmerzen der Seele halfen gewiss nur Hoffnung und Geduld, doch die besaß sie beide nicht und so musste das Mädchen wohl leiden. Schließlich hatte sie lange warten müssen und nun sollte sie der Zeit ihre Liebe widmen, während er seine Liebespfeile spitzte?

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Tut mir wirklich leid, dass dieses Kapitel so grauenhaft geschrieben ist und es so lange gedauert hat, wieder ein Neues zu veröffentlichen :(
Ich hatte leider nur wenig Motivation weiter zuschreiben und das Kapitel ist nun wirklich nicht die Kirsche auf der Torte. Dennoch hoffe ich, dass es euch gefällt und ihr immer eure Hände wascht!

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 19, 2020 ⏰

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𝘭𝘢 𝘴𝘰𝘶𝘧𝘧𝘳𝘢𝘯𝘤𝘦 - 𝘵𝘢𝘦𝘩𝘺𝘶𝘯𝘨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt