~I still love your garden, even with no flowers/Shinkami~

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P.o.V. Denki
Ich saß alleine in meinem Zimmer und hörte Musik. Ich hatte zwar starke Kopfschmerzen, aber Musik half mir sowieso bei allem, auch bei Kopfschmerzen.

Ich weiß nicht wie lange ich schon wieder da sitze und nichts mache, außer den beruhigenden Tönen der Musik zuzuhören. Momentan tat ich das sehr oft, meistens sogar die ganze Zeit, von nach der Schule, bis ich dann spät abends schlafen gehe.

Dadurch verbrachte ich nicht mehr so viel Zeit mit meinen Freunden oder meinem Freund. Shinsou..was er wohl gerade macht? Oder die anderen? Aufeinmal leuchtete mein Handy auf und unterbrach meine Gedanken. Ich schaute nach wer mir geschrieben hatte. Es war Shinsou, er fragte ob er rüberkommen könnte.

Ich schrieb ihm zurück, dass er immer zu mir kommen könnte. Schnell räumte ich noch ein wenig auf bevor er kam. Gerade als ich, meiner Meinung nach, fertig war, klopfte es. Ich ließ ihn direkt rein und begrüßte ihn mit einer Umarmung, welche er auch erwiderte.

Wir setzten uns gemeinsam auf mein Bett, während er mich direkt zwischen seine Beine zog und begann meinen Kopf zu kraulen. "Was ist los?" fragte ich ihn einfach ganz direkt. "Was sollte denn sein?" meinte er verwirrt. "Du kraulst mich nur wenn du dir Sorgen machst bzw. über etwas nachdenkst."

Ich drehte mich um und sah ihm in die Augen. Beinahe verlor ich mich in ihnen, als er plötzlich seufzte. Also bedrückte ihn doch etwas. Ich zog ihn eine feste Umarmung und flüsterte in sein Ohr, dass er mir alles erzählen könne und ich ihn immer lieben werde, komme was wolle.

Er erzählte mir, dass er mal wieder ein paar Tage lang nicht geschlafen hatte, da er nicht aufhören konnte nachzudenken und er deshalb auch ein wenig Stress in der Schule hatte, da er durch das ständige Nachdenken dem Unterricht nicht immer zu 100% folgen konnte.

Ich beruhigte ihn und meinte, dass das alles schon wieder wird und er mir immer schreiben konnte wenn er mal wieder zu viel nachdachte. Wir kuschelten noch stundenlang, bis er meinte er müsse jetzt gehen, daher noch Hausaufgaben machen müsste. Wir verabschiedeten uns und er ging.

Nun war ich wieder alleine. Ich sah auf die Uhr und beschloss mich langsam bettfertig zu machen. Bevor ich mich ins Bad begab, schnappte ich mir eine Jogginghose und ein Tshirt zum schlafen. Nun stand ich wieder dort, vor dem Spiegel, mein vermutlich ewiger Feind.

Der Feind der mich immer an so viel Schmerz auf einmal erinnert ohne auch nur ein Wort zu sagen. Langsam zog ich meinen Pullover aus und sah das Kleidungsstück was mich immer an mein wirkliches selbst erinnern würde. Mein Binder. Ich bin Transgender ftm und habe mich in der U.A. noch bei niemandem geoutet, noch nichtmal bei meinem Freund.

Aber nicht nur mein Binder war etwas auffälliges an mir, sondern auch die vielen Narben auf meinen Oberarmen. Ich war schon seit fast einem Jahr clean, worauf ich verdammt stolz bin. Trotzdem erinnern die Narben mich immer wieder an Dinge die ich vergessen möchte.

Schnell zog ich mich einfach fertig um, ich wollte mich so nicht mehr sehen.  Ich putzte hinterher noch meine Zähne und legte mich danach in mein Bett und machte mir Musik an.

Eine Weile lang lag ich einfach nur da und hörte mir meine Musik an, bis ich plötzlich anfing zu weinen. Wie aus dem nichts flossen mir auf einmal mehrere Tränen über die Wangen. Ich versuchte sie zu stoppen, was nicht funktionierte, weshalb ich sie einfach laufen ließ.

Nach einer Weile, in der mir immer noch die Tränen über die Wangen liefen, hörte ich ein leises Klopfen an der Tür. Ich wolle nicht, dass wer auch immer hinter der Tür stand mich so sah, also blieb ich einfach liegen und weinte weiter in die Stille hinein.

Ich hörte die Person noch ein paar mal klopfen und gerade als ich glaubte, sie wäre gegangen, öffnete sich meine Türe. Ich bekam Panik, denn die einzige Person die einen Schlüssel zu meinem Zimmer hatte war Shinsou und ich wollte nicht das er mich so sieht.

Panisch setzte ich mich auf aber es war schon zu spät. Geschockt sah er mich an und nahm mich sofort in den Arm. "Was ist los Schatz? Ist was passiert?" fragte er direkt besorgt nach. Ich schüttelte bloß mit dem Kopf und begann zu schluchzen. Es tat so weh ihn anzulügen, es ihm einfach nicht erzählen zu können.

Er strich mir über den Rücken, in der Hoffnung mich zu beruhigen. Langsam löste ich mich von ihm, ich wollte es ihm erzählen. Einfach alles in der Hoffnung, dass es sich danach nicht noch schlimmer anfühlt.

Und so wand ich mich aus seiner Umarmung und schaute ihm tief in die Augen. Ich atmete ein paar Mal tief durch, bevor ich begann zu sprechen. "Shinsou ich muss dir was beichten. Ich war nie ganz ehrlich zu dir und es tut mir auch verdammt leid, aber ich wusste nicht wie ich es dir sagen sollte.."

Ich fühlte wie es mir langsam die Kehle zuschnürte. Reden konnte ich so wie es aussieht gerade nicht mehr, also handelte ich. Langsam zog ich mir meinen Pullover über den Kopf und spürte wieder wie mir die Tränen kamen.

Ich legte ihn auf die Seite und starrte bloß auf meine Hände. Ich spürte seinen verwirrten Blick auf mir, bis ich seine Hand an meinem Oberarm spürte. Ganz langsam und sanft strich er über meine Narben. Dann spürte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr.

"Kaminari Denki du bist der größte Idiot zu denken ich würde dich verurteilen, dass du Narben trägst und Transgender bist. Ich liebe dich trotz allem. Du könntest ein Alien sein und ich würde dich immernoch lieben." Glücklich fiel ich ihm in die Arme.

Er liebte mich immernoch trotz allem. So muss es sich anfühlen richtig geliebt zu werden. Ich bin so froh ihn zu haben. Wir lösten uns aus der Umarmung und küssten uns.

THE END

Oneshot SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt