Chapter 26

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Alex
Nachdem ich mich sechs Stunden lang gelangweilt habe, freue ich mich schon darauf Zoe in Mathe wieder zusehen. Nicht nur weil ich schon Sehnsucht nach ihr habe. Wir müssen über die Klassenfahrt reden und über ihre Mutter. Meine Eltern können sich als Problem erstmal hinten anstellen. Als ich den Klassenraum betrete sitzen fast alle schon auf ihre Plätze… nur Zoe nicht. Eva kommt, durch ihre Schuhe klackernd, auf mich zu und sieht blass aus. "Alex! Wo ist Zoe ?! Ihr seid heute morgen zusammen gekommen… hab ich gehört, aber ich habe sie heute noch gar nicht gesehen." "Wie … ? Was meinst du ?" "Naja sie war nicht im Unterricht. Weißt du denn nicht wo sie ist ?", erklingt ihre Stimme etwas übertrieben abfällig. "Nein. Wir sind zwar zusammen, aber ich bin nicht ihr Leibwächter." Eva schweigt und sieht besorgt aus. Auch mich verwirrt das. Ich hab sie zwar nicht in den Pausen gesehen, aber nur weil sie auch andere Freunde hat und ich hing mit Samil draußen rum. "Ich werde sie suchen gehen.", entschließe ich und drehe auf dem Absatz um ohne auf ihre Antwort zu warten. "Schreib mir sofort wenn du sie gefunden hast !", schreit mir Eva hinterher. Ich werde mich niemals an die Klangfarbe ihrer Stimme gewöhnen.

Ihre Mailbox geht nur dran. Wo zum Teufel kann sie sein ? Fuck … ich weiß nicht mal ihre Adresse, weil wir die letzte Woche nicht über ihre Familie geredet haben. Und wieder einmal: Wir müssen mehr miteinander reden. Shit… okay Eva..
An Eva:
《Alex》: Ich brauch ihre Adresse. 
《Eva》: Hier bitte, du Stinkstiefel :( (^Anhang)
Das ist nicht weit weg von der Schule. 
Als ich auf dem Weg zu der besagten Adresse mache, denke ich über diese beschissene Situation nach. Warum zum Teufel war nicht noch nicht bei ihr… Ich hab das Gefühl das ganze Wochenende haben wir über nichts Wichtiges gesprochen. Reden wir überhaupt über die richtigen Dinge ? Wie viel weiß ich eigentlich über sie ?... Und wie viel sie über mich ? Will ich, dass sie viel über mich weiß ? Diese Fragen muss ich unbedingt mit ihr klären. Als ich bei dem Haus ankomme, bin ich verwirrt. Es sieht nicht allzu schlimm aus wie sie beschrieben hat. Ein kleines Häuschen mit zwei Parteien und scheiß spießige Blumen im Garten. Genau wie es meine Eltern von der perfekten Schwiegertochter erwarten würden. "NEIN! Du gehst jetzt nicht !", schreit eine weibliche grelle Stimme aus dem Inneren des Hauses als ich gerade die Klingel drücken wollte. "Ich kann machen was ich will! Ich bin schließlich erwachsen!", schreit die unverkennbare Stimme von Zoe zurück. Ich schrecke zurück als die Tür vor meiner Nase aufgerissen wird. Eine in Tränen aufgelöste Zoe starrt mich an. "W..was mac…",krächzt sie mir entgegen wird aber unterbrochen. "Ach! Wen haben wir da ? Ist das der Maker, der dir die ganzen Flusen in den Kopf setzt ? Der Bad Boy, der dir Unschuld beraubt hat und dich irgendwann fallen lässt ?!", ruft eine blonde Frau mit geschmacklosen Kleidungsstil und Rändern unter den Augen dem Mädchen vor mir entgegen. Ich muss mich zusammenreißen, dieser Frau nicht sofort Konter zurückzugeben über die Dinge, die ich schon über sie weiß. Innerlich… ja innerlich bin ich schon am glühen. "Mutter ! Du bist so…", bevor Zoe etwas Falsches sagt und ein Fehler macht, greife ich ihr Arm und bringe sie damit zum Schweigen. Sie dreht sich zu mir und funkelt mich Böse an. Ich weiß, dass ihr Zorn nicht mir gilt , deswegen lässt es mich kalt. "Zoella. Ich habe dich groß gezogen und somit dankst du mir ?!" 
Ein großer schlanker Junge in Boxershorts kommt in den Flur und sieht dem Szenario zu. " Was ist denn hier los ?", fragt er verschlafen und sieht von Zoe zu ihrer Mutter. Zoe dreht ihren Arm und bringt mich dazu sie loszulassen. "Mom macht mich dafür verantwortlich was mit Dad passiert ist.", sagt sie kalt und sieht zu ihrem … Bruder. Ich mag diese Seite an ihr nicht, wenn sie etwas ruhig, bedrohlich und kalt sagt. Das passt nicht zu der Zoe, die mich mit offenen Armen empfängt und mich dabei an lacht. "Das...das stimmt doch überhaupt nicht ?!" Zoe's Bruder schweigt und beobachtet die Situation, dann huscht sein Blick zu mir und er starrt mich an. "Fuck…",flüstert er. Verwirrt kneife ich die Augenbrauen zusammen und trete von einem Fuß zum Anderen. Als keine Reaktion mehr von ihm kommt und Zoe und ihre Mutter sich auch nur weiter anstarren, ergreife ich die Initiative und berühre sanft Zoe's Rücken. Ein Zeichen, dass wir vielleicht gehen sollen oder sich die Situation beruhigen sollte. Sie tritt ein Schritt zurück und lehnt sich sanft gegen meine Hand. "Ich… ", fängt sie leise an. "Wir brauchen erstmal Abstand.", sagt sie entschlossen und dreht sich zu mir um. Ohne Augenkontakt zu mir, verlässt sie das Spießerhäuschen und lässt die Haustür hinter sich zuknallen. 

Zoe
Ohne weitere Worte, nimmt mich Alex in den Arm und drückt mir ein Kuss auf den Scheitel. Ich merke nicht wie die Tränen fließen, aber es tut gut ihn da zu haben. 
"Können wir irgendwohin ? Irgendwo wo es ruhig ist ?", breche ich das Schweigen und schließe die Augen erschöpft an seiner Brust. "Ja… ich weiß da was." Sanft löst er sich von mir und nimmt meine Hand.

Ein Skateboard-Park hätte ich nicht erwartet, aber jetzt wo alle noch in der Schule oder am See sind, ist hier kaum jemand. Also setzen wir uns an eine Kante einer Ramp und schweigen uns erst minutenlang an. Er sitzt zu weit weg von mir. Er berührt mich nicht mal tröstlich. Wahrscheinlich bezieht er sich darauf, dass ich Abstand brauche… ,aber doch nicht von ihm. "Ich weiß… vielleicht willst du nicht darüber reden, aber vielleicht tut es dir auch gut. Ich weiß nicht", Er lacht verlegen. "Schuldige.. Ich bin nicht gut darin." "Mein Dad… Er war Soldat.", fing ich einfach an,"Er konnte, nachdem er im Krieg war, nicht mehr normal leben. Er behandelte meiner Mutter nicht gut und da ich ihm sehr ähnel... nicht nur vom Aussehen, sondern auch von der Art, setzt meine Mutter mich mit ihm gleich." Alex vervollständigt meinen Satz: "Und da du angreifbar bist, behandelt sie dich schlecht." Ich nicke und starre auf die Miniramp vor uns. "Sie versteht nicht, dass ich nicht er bin und war und sein werde. Und das.." Meine kalte Seite bröckelt und mir steigen wieder Tränen in die Augen "das tut mir weh." 
Jetzt zieht mich er mich doch den halben Meter zu sich und legt ein Arm um mich. Er tröstet mich und das ohne Wörter zu benutzen. Seine Gegenwart reicht völlig. "Ihr solltet heute Abend nochmal reden. Ihr zu dritt.", rät er mir als ich mich wieder beruhigt habe. Kopfschüttelnd schaue ich zu ihm hoch und sehe ihm eine Sekunden in die Augen. "Ich denke nicht mehr heute..." "Okay", flüstert er mir an die Lippen.
"Hey ihr… habt ihr kurz Feuer?" Ein Typ mit schwarzen Haaren und Lippenpiercing steht vor uns und wedelt mit seiner Zigaretten vor uns rum. Alex Stimmung schlägt sofort um und er meint grimmig "Verpiss dich." "Okay okay, chill mal...Ich hab nur nach Feuer gefragt." Schnell steht Alex auf und zieht mich mit sich. "Wir fahren zu mir nach Hause. Meine Eltern sind nicht da." Unsicher darüber was die Aktion gerade sollte und weshalb er seine Miene wieder eiskalt ist, nicke ich trotzdem. 

《ZOLEX》 Different Way Of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt