Betrogen

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Ich versuche immer, meine Vergangenheit mit David hinter mir zu lassen. Aber immer wenn ich mich eh schon schlecht fühle, kommt alles mit voller Wucht zurück. Gerade jetzt wo Maddy es anspricht verspüre ich ein Stechen in meiner Brust.

Ich blinzle,  um  meine Gedanken auszublenden, es hat keine Wirkung. Ich schließe also meine Augen und nehme einen sehr tiefen Atemzug, aber als ich meine Augen wieder öffne sehe ich ihn...

Ich fasse es nicht, in einem Augenblick kommt alles zurück, was ich das ganze letzte Jahr versucht hab auszublenden.

Es war ein guter Tag, ich konnte den ganzen Tag ausblenden, was mich sonst runterziehen würde. Mit einem Lächeln auf den Lippen hole ich meinen Schlüsselbund aus meiner Tasche und öffne unsere Haustür. Ich will ihn überraschen, denn heute bin ich früher als sonst, von meinem Psychologentermin zuhause. Ich konnte ja. nicht ahnen, dass er eine so große Überraschung für mich hat...

Ich trete ins Wohnzimmer, alles liegt genauso ruhig da, wie ich es heute  Morgen verlassen hatte. Das komische ist, dass er sonst arbeitet, wenn ich zuhause ankomme, aber sein Laptop liegt unberührt auf dem Küchentresen. Ich habe ein mulmiges Gefühl und fange an mir Sorgen zu machen. Wie ferngesteuert gehe ich die Treppe hoch und in Richtung unseres Schlafzimmers und da wurde ich schon skeptisch..

Aus dem Schlafzimmer nehme ich komische Geräusche war. Der Flurboden ist mit Klamotten bedeckt, darunter auch ein Damen T- Shirt welches eindeutig nicht mir gehört. Ohne nachzudenken reiße ich die Schlafzimmertüre auf und bleibe sofort wie eingefroren stehen. Meine Vermutung hat sich leider bewahrheitet: In unserem Bett liegt David, auf ihm eine halbnackte Frau, die ich als seine "Beste Freundin" identifiziere. Entsetzt starre ich sie einen Moment an, wie sie dort knutschend in UNSEREM Bett liegen. Es braucht einen Moment ehe ich mich gesammelt, und aus meiner Schockstarre befreit habe. 

Wutentbrannt und mit Tränen in den Augen fing ich an: "RAUS!" schreie ich hysterisch. Die beiden die mich anscheinend jetzt erst bemerken starren mich entsetzt an. Dieses entsetzen wandelt sich bei Maren, aber kurzerhand in ein triumphierendes lächeln um, nur David, scheint immer noch sehr entsetzt. "Hab ich mich nicht deutlich ausgedrückt?! Raus hier" Ich schmeiße Maren mit ihren Klamotten ab, die ich im Flur schon eingesammelt hatte. Kichernd geht diese ganz gemütlich an mir vorbei.

"Es ist nicht so wie es aussieht Schatz!"stammelt David. Mit einem Todesblick starre ich ihn an und er zuckt zusammen: "Ist es das nicht immer? Das ist alles was du mir zu sagen hast, du weißt wie schlecht es mir geht und jetzt sowas?! Und wage es dich noch einmal mich Schatz zu nennen." "Hör zu ich wollte dich nicht verletzen, aber Maren war halt für mich da und ich hatte damit zu kämpfen, dass es dir schlecht geht und nunja es hatte nichts zu bedeuten." er sieht mich flehend an. "Wenn du diese Filme kennst, in denen so etwas gesagt wird, dann weißt du ganz genau, was ich jetzt tun werde."

Ich drehe mich um und gehe Richtung Tür, stumm nehme ich mir einen Koffer und fange an, ein paar meiner Dinge reinzustopfen. David flehte mich ein paar mal an, dass jetzt nicht zu tun, aber ich ändere meine Meinung nicht mehr. Ich nehme den Koffer und trete ohne ein weiteres Wort vor unsere Tür.

Und nun sind wir wieder in der Realität, meine beste Freundin schaut mich besorgt an. Ich weiß nich wie lange ich in meinen Gedanken verloren war.

The neighbor I hated before ( unregelmäßige Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt