Seine letzten Tage verliefen nicht anders, als die anderen Tage im letzten Jahr. Gespräche mit anderen Firmen, um eine Partnerfirma zu gründen und viele Menschen, die Kaiba einfach nur abartig fand, wie sie da saßen und dachten, sie wären der beste Partner und würdig für die Kaiba Corporation. Aber der intelligente, braunhaarige Mann wusste, dass er der einzige, gute Mann für Bereiche der Technologien war. Aber heute war der Tag gekommen. Heute war dieser eine, besondere Tag, den er nur so sehr und lange ersehnt hatte. Er wird endlich das kleine Pyramidenstück in den Händen halten können und damit ins Reich des Pharaos reisen.
Nach dem letzten Gespräch, welches nebenbei Glasklar unerfolgreich war, ging der Chef von Kaiba Corporation zu seiner Sekretärin und sagte all seine Termine für nächste Sitzungen ab. "Darf ich denn fragen, wieso sie plötzlich alles absagen wollen, Mister Kaiba? Sie haben sich doch schon so lange auf diese Gesprächswoche vorbereitet. Sie sagten, nichts und niemand könnte sie in dieser Woche aufhalten, bis sie alle Gespräche durchgegangen sind." Aber natürlich antwortete ihr Gegenüber nicht, dennoch war es auch nicht so überraschend für sie, dass ihr Chef in einer völlig anderen Richtung übergetreten ist, er war wieder in seiner Welt, die niemand verstand. Sie war nun seit vielen Jahren seine treuste Assistentin und man könnte fast meinen, dass sie ihn genauso gut kannte wie Roland, sein Fahrer, aber dennoch noch nicht weitaus genug wie Kaibas Bruder es tat. "Ich werde heute meinen Plan vervollständigen, heute ist der Tag...", antwortete der Chef düster und entfernte sich langsam von ihr. Sie gab ihm keinen besonders überraschten Blick, wie immer, aber es beeindruckte sie, dass dieser Mann doch ein Herz für einen anderen Menschen hatte, der nicht sein Bruder hieß.
"Ich bin gleich am Ort der Stelle, Mokuba. Bereite doch bitte alles perfekt für mich vor. Ich will kein einziges Stückchen des Puzzles am fehlen haben." Mokuba nickte dem Displays seines Handys zu und rannte oberglücklich in die Pyramide, in der alles begann. Nachdem der Pharao durch das Helle Licht in das Reich der Götter zurück getreten ist und nachdem alle die Stelle des traurigen Ereignisses verlassen haben, hat die Pyramide angefangen zu beben und zu bröckeln. All seine Steine vielen heraus und somit zerstreute sich das Millennium Puzzle, mit welchem Yugi es geschafft hatte, sein Ebenbild heraus zu lassen und erlaubt hatte, ihn in seinem Körper mitwohnen zu dürfen. Der kleinere zweit Chef ließ sofort alle Arbeiter an Platz und Stelle stehen, bis alle am äußeren Rand standen und man geradeaus nur noch den großen, weißen Glaskasten sehen konnte, in dem das Herzstück dieser Pyramide verborgen lag. Wäre sein Bruder hier gewesen, so hätte selbst dieser gesehen, dass der kleine Junge ihm alle Ehre gemacht hat und mit ihm genauso gut mithalten konnte. Mokuba ist erst nicht aufgefallen, dass dies genau die selbe Pyramide war, wo Yugi das Milleniums Puzzle gefunden hatte, aber als Yugi von dem Sturz der Pyramide in den Nachrichten mitbekam, kam die so offensichtliche Wahrheit für ihn nun endlich auch ans Gesicht. Er hatte es seinem Bruder noch nicht erzählt, aber er wusste, dass der andere nur noch die einzelnen Puzzle Teilchen in seinen Händen halten wollte, bis er sie zusammen zu einem neuen Würfel zusammen setzten konnte.
Seto Kaiba kam pünktlich wie eh und je. Dies war eine Sache von vielen, auf welche man sich von ihm verlassen konnte, wenn er es einem versprach. Mokuba stand lächelnd am Eingang und wartete auf seinen großen Bruder, von dem er noch so viel lernen wollte. Nicht alles negative, aber auch Selbstverteidigung ist ein guter Angriff. Kaiba nickte seinem Bruder zu, weil er die vielen, aufgeregten Blicke seiner Arbeiter auf sich ruhen fühlte und ihm sein Ego wichtiger war, als das familiäre Verhältnis nun zwischen den beiden. "Ist alles vorbereitet?" Mokuba nickte. Er zeigte mit einer großen Handgeste auf die Pyramiden, mit einer kleinen aber auf den Glaskasten, den sie nun in der Mitte ganz hinten des Raumes sehen konnten, als sie hineingegangen sind. "Alles vorbereitet und genauso gestaltet, wie du es dir erwünscht hast, lieber Bruder."
Kaiba ging langsam und ehrenvoll den Gang entlang bis zum Glaskästchen. Dort lag es: das sehnlichst erwünschte, kleine Pyramiden Stück, welches Yami immer um seinen Hals getragen hatte. Natürlich war es wieder in viele, kleinere Teilchen zerteilt worden, aber nach dem Sturz dieser Pyramide war es auch kein Wunder. Ein Wunder jedoch war es, dass die Teile nicht komplett zerstört wurden und, dass sein kleinerer Bruder mit seinen Arbeitern die Pyramide schnell aufbauen konnte, sodass sie nach den Teilen des Puzzles suchen konnten. "Das ist also die Macht der Götter. Ein unzerstörbares Millennium Puzzle, nur für den Pharao erbaut und eine gesicherte Burg, um den Schatz wahrhaftig erhalten zu lassen. Ich bin beeindruckt...", dachte der sonst so arrogante Mann, so wie man ihn halt kannte. Er bewegte seine Hand ganz langsam in Richtung des Kastens, stoppte aber dann wieder, weil hinter ihm das Gemurmel der Arbeiter verstummte.
"Ich wusste, dass du irgendwann kommen würdest." Und das tat er tatsächlich. Kaiba drehte sich um und wünschte sich, dass dieser Jugendliche Junge niemals in diesem Augenblick gekommen wäre. "Hallo Kaiba, lange nicht gesehen.", sagte Aigami mit einem bösartigen, hochnäsigen Ton, der Mokubas Adern gefrieren ließ.
Kaiba hat nämlich schon seit einiger Zeit gespürt, dass er kommen wird. Er hat ihn erwartet.
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Pyramide - Prideshipping
Fanfiction„Ich fordere dich zu einem Duell heraus, Pharao!" Der Raum wurde plötzlich erneut totenstill und Atemu ließ sich seine Panik nicht anmerken. Seto wusste nicht, was ein Duell in dieser Welt ausmachen würde. „Du weißt nicht, was du da tust, Kaiba."...