Am Anfang wollte er das nicht glauben. Aber dann wurden einer seiner größten Albträume war: er besiegte sein zweites Ich und nun musste der ältere von ihnen gehen und ihre Welt verlassen. Seine Karten fielen auf den Boden. "Nun dann, gut gemacht, Yugi." Atemu sah ihn an und Yugi bekam einen großen Kloß im Hals. Er eilte schnell herbei und fiel um seinen Hals. "Aber nein, mou hitori no boku, das kannst du mir doch nicht antun!" Atemu lächelte und streichle über seine Haare und seufzte hinein. "Eine neue Ära geht zu Ende. Du hast mich fair besiegt, Aibou und nun muss ich die Welt verlassen. Was abgemacht ist, ist abgemacht. Ich kehre wieder in meine Welt zurück." Yugi löste sich von ihm und schaute ihn empört an. "Du kannst mir das nicht antun, ich bin noch nicht bereit..." Tea und Joey schauten ihn traurig an und jeder wusste, es war so weit. Irgendwann wäre die Zeit sowieso gekommen, auch Yugi wusste das. Ishizu Ishtar stand nur da und blieb erst ruhig, aber als sich die beiden nicht trennen wollte, erhob sie die Stimme.
"Pharao, Sie werden erwartet, das Tor schließt sich gleich." Atemu schaute nach hinten und nickte. Marik stellte sich neben sie und flüsterte: "Schwester, lass ihnen noch etwas Zeit, es ist hart sich von den geliebten Menschen zu verabschieden." Ishizu Ishtar nickte ungeduldig, wenn auch verständnisvoll.
"Danke für das letzte Duel, dass du mir geschenkt hast, Aibou." Atemu lächelte, als sich Yugis erste Tränen gebildet haben. Aber ein großer Mann stand einfach nur da, die Zähne zusammen gebissen. Atemu blickte in die Runde, wo all seine Freunde waren. Seine Familie, die er seit so vielen Jahren kennt und lieben gelernt hat. Die ihn immer unterstützt hat, egal in was für einer Situation sein anderes Ich und der auch stecken mochten.
"Schwachsinn."
Tea und Joey waren die ersten, die ihn gehört haben. "Bitte was?", war dann als zweites von Yugi zu vernehmen.
"Ich sagte: Schwachsinn!", rief der braunhaarige, große Mann wütend und ging mit schnellen Schritten auf den Pharao zu. Sein Gegenüber hat ihn gesehen. Diese Wut in seinen Augen, diese rasende Wut, die seine Augen größer zu machen schien.
"Wenn du dich schon opferst, Pharao, dann musst du das auch schon richtig tun, hast du mich verstanden?!" Kaiba spuckte auf den Boden und Atemu schaute ihn nur mit leerem Blick und zusammengepressten Lippen an. "Halt dich da raus, Kaiba!", zischte er und riss seine Hand los, als er bemerkte, dass sich da ein großer Druck drauf ausübte, weil Kaiba feste zugepackt hat.
"Wie kannst du nur so ein Feigling sein, Yugi gewinnen lassen, obwohl du die Stärke dazu hast, ihn zu besiegen und einen anderen Weg gehen zu können."
Yugi dachte, er hätte sich verhört. Er dachte, sein mou hitori no boku hätte ihn nicht angelogen und meinte das ernst, dass es ein echtes Duell zwischen den beiden war. Aber Kaiba hat wohl wieder das gesehen, was niemand hätte sehen können.
Der einst herrschende König wusste, dass der braunhaarige das herausfinden würde. Er war schließlich ein hochbegabter Mann, der mit der schwersten Technologien umzugehen wusste. "Was auch immer er sagt, Aibou, das stimmt natürlich nicht." "Oh, stell dich nicht so an, Pharao!" Kaiba rief so laut er konnte, damit er seine Wut verstand. "Du hättest so viele Wege gehabt, hier zu bleiben, aber du bist Feige und versteckst dich wieder in deiner Welt."
Yugi seufzte tief enttäuscht. Atemu zischte Kaiba an. "Stimmt das, mou hitori no boku? Hast du mich extra gewinnen lassen?" Atemu wusste nicht, was er hätte sagen sollen. Er entschied sich jedoch trotzdem für das richtige, seiner anderen Hälfte die Wahrheit zu sagen, bevor es zu spät wurde und sie nicht freundschaftlich auseinander gehen konnten.
"Ja, ich habe dich gewinnen lassen." Tea und Joey schnappten entsetzt nach Luft, aber Yugi fand es nicht so schlimm, wie die beiden reagierten. "Es war doch so offensichtlich, er hätte dich schon sofort bei seiner dritten Runde besiegen können.", schnaubte Kaiba und verschränkte die Arme. Atemu gab ihm böse Blicke. "Ich hatte keine andere Wahl, als dich gewinnen zu lassen, Yugi. Hätte ich gewonnen, wüsste ich nicht wirklich, was danach passiert hätte. Hätte ich dann deinen Körper komplett eingenommen? Oder müssten wir wieder uns einen Körper teilen? Oder hätte ich endlich die Chance gehabt, einen eigenen zu bekommen? Ich wollte das alles nicht aufs Spiel setzten, nur um dich zu verletzen." Atemu seufzte und legte seine Hand aufs Herz.
Kaibas Gedanken waren durcheinander. Aber er wusste, was er zum Abschied noch sagen wollte. Er kam dem Pharao näher, bis er vor seinem Gesicht stehen blieb. "Schwachsinn, Pharao..." Niemals hätte er gedacht, ihn spüren zu können. Das Knistern zwischen ihnen war kaum zu überhören, genauso wie das aufjapsen der Mitglieder um sie drum herum. Atemu dachte, er wäre ein Eisblock. Ein Eisblock, der niemals aufgetaut werden konnte, vielleicht bei einer so heißen Flamme, die genauso kalt sein konnte, wie Kaiba selbst, jemand, der dann auch schaffte ihn aufzutauen. Aber er wusste nicht, dass er das war. Es fühlte sich an, als wäre der Moment wie in Sekunden verloren gegangen. Als die Lippen die des anderen verließen, sehnten sich Atemus Lippen nach dem Geschmack von seinem Gegenüber.
Yugi beobachtete das Ereignis erstaunt, als sich die beiden Rivalen voneinander gelöst hatten. Im Grunde waren nur er und Kaiba Rivalen, aber Atemu und er waren zueinander immer nur neutral. "Seit wann?", hatte Yugi einfach nur gefragt, aber Atemu lächelte in die eisblauen Augen hinein. Bevor er ging sagte er: "Ich hätte dich damit nur verschreckt und du hättest deinen Körper nicht mehr nur für dich." Helles Licht erleuchtete die Ruinen, als Atemu mit einer ausgestreckten Hand durch das Portal ging, so hell, sodass alle wegschauen mussten. Das Reich der Götter hat ihn aufgenommen und hinterließ seine Familie, die immer noch nicht glauben konnte, dass der Moment, auf den sie alle so lange gewartet und vor dem sie sich alle gefürchtet haben, eingetreten war. Nur noch eisblaue Augen, die sich langsam wegen Schmerz schlossen und Schritte, die sich auf zu seinem Privatjet machten.
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Pyramide - Prideshipping
Fanfic„Ich fordere dich zu einem Duell heraus, Pharao!" Der Raum wurde plötzlich erneut totenstill und Atemu ließ sich seine Panik nicht anmerken. Seto wusste nicht, was ein Duell in dieser Welt ausmachen würde. „Du weißt nicht, was du da tust, Kaiba."...