Der neue Chef (28. Oktober)

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Als ich den Schlüssel in der Wohnungstür höre, eile ich in den Flur. Schon als Henry noch seine Schuhe abstreift, halte ich auf ihn zu, rechne damit, dass er vor meiner Geschwindigkeit zurückweicht und nehme ihn, mit den Händen neben seinem Kopf abgestützt, zwischen meinem Körper und der Flurwand gefangen. Irritiert, aber nicht abgeneigt mustert er mein Gesicht. „Mh, ich hab' dich vermisst, Baby.", raune ich in sein Ohr und stelle mit Vergnügen fest, wie er sich windet. „Gott, Gabriel, wie machst du das? Du hast mich noch nicht mal berührt und ich bin hart.", beklagt er sich mit derweil errötenden Wangen. Ich blecke meine Zähne und grinse ihn an. „Das will wohl einer Überprüfung unterzogen werden.", kündige ich an und öffne sein Gefängnis auf der einen Seite, um mit der Hand über seine Brust und seinen Bauch zu fahren, bis zu seiner Gürtelschnalle, die ich einhändig öffne. Gleich danach folgen Knopf und Reißverschluss der Hose, die ich ihm von den Hüften streifen will. „Du bist so forsch.", stellt er fest und ich kann nicht ganz sagen, ob es ihm gefällt. Meine Hand verweilt in der Bewegung und ich stupse mit meiner Nase von unten gegen seinen Kieferknochen. „Das gehört nur zum Spiel, Baby. Ich werde dir nicht wehtun oder sowas.", verspreche ich. Er seufzt, sodass ich nicht ganz ausmachen kann, ob er erleichtert oder enttäuscht ist. „Ich weiß."

Da er keine weiteren Einwände äußert, ziehe ich mit einem Ruck den Jeansstoff herunter, sodass zumindest der Teil von ihm freiliegt, an den ich herankommen möchte. Die Hand an seinem Hüftknochen fahre ich mit dem Daumen unter das Gummiband seiner Unterhose und bis nach vorne darunter entlang. „Wie war es heute auf der Arbeit, Schatz?", frage ich in sein Ohr und beginne, seinen Hals zu küssen, während ich meine Handfläche über seine bestätigte Erektion schiebe und sie mit leichtem Druck durch den Stoff massiere. „Mhhh.", stöhnt Henry durch geschlossene Lippen. Er lässt sich etwas Zeit, um sich an die Berührung zu gewöhnen und schließlich mit brüchiger Stimme zu antworten. „Gut, es war... gut. Der neue Chef ist unheimlich nett." Er macht eine Pause, um scharf einzuatmen, als ich seine Hoden in die Massage mit einbeziehe. „Er hat... oh... Er hat mir direkt eine Ex... Extraaufgabe gegeben, weil er meinte, dass ich mit dem Programm so... ahh... gut umgehen kann." Unter meinen Lippen, die weiter seinen Hals liebkosen, spüre ich ihn schlucken. „Er ist gar nicht so viel älter als ich. Und ich darf ihn Donald nennen, das ist nett, oder?", bringt er in einem Stück hervor, nur um daraufhin langgezogen zu stöhnen. Unwillkürlich zeichnet sich bei seiner Erzählung ein Bild in meinem Kopf ab, von einem durchtrainierten, jungen Mann, der sich auf Henrys Schreibtisch setzt und mit seinen Muskeln spielt. Oder wie er hinter ihm steht, die Hände auf Henrys Stuhllehne und er sich zu seinem Ohr herunterbeugt und ihm flüsternd das Du anbietet.

Ich ziehe meine Hand zurück und fahre unter den dünnen Baumwollstoff, wo ich Henrys wartendes Glied umfasse. Er seufzt in meinen Nacken und ich fühle mich angestachelt, meine Finger langsam auf und ab gleiten zu lassen auf seiner Länge. So langsam, dass er sich mir mit der Hüfte entgegendrängt, um mehr zu verlangen. Unbeeindruckt behalte ich mein quälendes Tempo bei und stupse ihn erneut mit meiner Nase an, drücke sie in die weiche Stelle unter seinem Ohrläppchen. „Ja, das ist sehr nett.", stimme ich ihm leise zu, obwohl ich das in Zusammenhang mit den grauenvollen Bildern meiner Vorstellung eher sehr aufdringlich finde. „U-Und er hat so viel Erfahrung, obwohl er noch so jung ist.", ereifert sich Henry, konzentriert sich dann wieder für ein paar Atemzüge ganz auf die Arbeit meiner Hand. „Er hat schon in mehreren bekannten Firmen gearbeitet und strahlt richtig Begeisterung aus."

Als ich schlucke, bemerke ich, wie sich etwas in meinem Hals zugezogen hat, das den Reflex erschwert. Ich ziehe meine Hand aus Henrys Unterhose zurück und lehne meinen Kopf über seiner Schulter gegen die kühle Wand. Obwohl ich weiß, wie Henry das meint, tut es mir plötzlich weh. Mit einem Enthusiasmus, als wäre er frisch verliebt, spricht er über seinen neuen Freund Donald, dabei ist Henry eben einfach so begeisterungsfähig und würde vermutlich gar nicht bemerken, wenn sein Chef nur nett zu ihm wäre, weil er mit ihm flirtet. Ich schlucke noch einmal und beschließe, mir von meiner Eifersucht nicht den so schön begonnenen Abend verderben zu lassen. Meine Güte, mein wunderbarer, perfekter Freund steht vor mir und hat einen Steifen. Dank mir und niemandem sonst. „Tut mir leid, Baby, das ist meine Schuld.", gestehe ich. „Ich hätte nicht fragen sollen." „Was denn?", gibt Henry ahnungslos krächzend von sich, der seine zurückgelassene Erektion mittlerweile gegen meinen Oberschenkel presst. „Irgendwie gefällt es mir nicht so gut, wie du von deinem Chef schwärmst, während ich dir einen runterhole.", erkläre ich flapsig und bringe ihn damit kurz zum Lachen. „Ich hör auf zu schwärmen.", sagt er. „Aber bitte hör nicht auf... das zu machen."

Weil ich ihm einfach nichts abschlagen kann – und weil ich mich danach verzehre, ihn zum Stöhnen zu bringen – schließe ich meine Hand wieder um sein Glied und massiere es im gleichen Takt wie zuvor weiter. „Ich hab' dich heute so vermisst, Baby.", erzähle ich ihm und lasse meine Lippen an seinem Ohr liegen. Nach dem letzten Mal weiß ich, wie scharf es ihn macht, wenn ich dabei mit ihm rede, und ich will es darauf anlegen, ihn mit meinen Worten so scharf wie nur möglich zu machen.

„Ich hab' den ganzen Tag an dich gedacht. An deine Lippen...", ich drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf und atme in seinen staunend geöffneten Mund. „An dein reizendes Hinterteil. Und an deinen gierigen kleinen Schwanz." Henry stört sich nicht an der Erwähnung seiner Größe, für die er sich zuletzt noch so geschämt hat. Er ist viel zu konzentriert darauf, sich meiner Hand entgegen zu drängen. „Oh, fester, Daddy!", fleht er und ich packe ihn marginal fester, dann erzähle ich weiter.

„Ich hab' mir vorgestellt, wie ich dich begrüßen würde. Und da wurde ich ganz hart, Baby." Mittlerweile bin ich selbst mehr als nur ein bisschen erregt und muss mich zusammenreißen, um meine Bewegungen so gemächlich beizubehalten. „Daddy hat dann angefangen, sich selbst zu berühren. Oh, Baby, dabei hab' ich mir vorgestellt, wie du dich anfühlst. In meiner Hand. Und in meinem Mund, wie beim letzten Mal." „Ja, Daddy, schneller! Bitte, Daddy!", fährt Henry winselnd dazwischen und ich merke, dass ich mich nicht mehr lange so gut unter Kontrolle habe.

„Daddy hat sich dann gewichst, bis er ganz geil war.", fahre ich fort und bin selbst überrascht von den Wörtern, die über meine Lippen kommen. Aber Henrys lautes Geseufzte und sein in den Nacken geworfener Kopf verraten mir, dass es ihm genau so gefällt. „Du hast Daddy ganz geil gemacht, Baby. Er musste die ganze Zeit daran denken, wie du seinen Mund gefickt hast." „Und dann?", haucht Henry, scheint ganz vergessen zu haben, dass er es eigentlich schneller und fester haben will, so gebannt hängt er an meinen Lippen. „Mhh.", brumme ich an seinem Ohr. „Dann hat Daddy aufgehört, weil er nicht ohne dich kommen wollte.", sage ich ihm die Wahrheit.

Und plötzlich schreit er in mein Ohr. „Oh, bitte, Daddy, bitte, bitte, bitte! Mach schneller, Daddy, ich will... Ich brauche... Oh, ahh, Daddy, bitte....", bringt er unzusammenhängend hervor und als ich mich dazu entschließe, es ihm zu geben, weil er so süß gebettelt hat, überrascht er mich mit einer kalten Hand, die hinter den Bund meiner Jogginghose gleitet und unbeholfen, aber zielstrebig über meine Erektion auf und ab reibt. Keuchend drücke ich mich seiner Hand entgegen und lasse meine eigene noch schneller werden. Oh Henry, du bringst mich um den Verstand! Ich sammle noch einmal meine Konzentration und lege meine Lippen über sein Ohr. „Komm für mich." Drei Wörter genügen, um ihn in ein stöhnendes Wrack zu verwandeln. Und er erinnert sich auch an unsere Abmachung vom letzten Mal. „Ahhh, Gabriel, jajajajaja! Oh! Ah! Mhhhhhh!" Bei seinem letzten Laut steige ich leiser mit ein. Es soll nicht um mich gehen, doch ich kann mich auch nicht ganz zurückhalten. „Mhhh, Henry!", seufze ich nur und als er mich mit seiner freien Hand ein Stück von sich wegdrückt, um in mein Gesicht blicken zu können, erkenne ich, wie überrascht geweitet seine Augen sind. „Ha-hab ich das gemacht?", fragt er fast tonlos und scheint verblüfft zu sein, darüber, was er ausgelöst hat. Dabei war es ja nicht nur seine liebenswert ahnungslose Hand, über die ich mich schließlich ergossen habe, sondern genauso sein inkohärentes Gebrabbel und die Art, wie er meinen Namen sagt, als sei ich für ihn jemand ganz besonderes.

„Gut.", entscheidet er mit festerer Stimme, als ich nicke. „Beim nächsten Mal kümmere ich mich richtig um dich." Ich schmunzele und freue mich darauf, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich alles daransetzen werde, es nur um ihn gehen zu lassen.

Oh, Henry (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt