[ Ups... Ob mir das peinlich ist? Total. Hier sind vermutlich Inhalte drin, die vorher schon erklärt wurden, da ich den Teil ursprünglich als ersten geschrieben hatte. Ich hoffe, das stört nicht.]
Ich bin noch hellwach, als es ein paar Stunden nach dem Zubettgehen an meiner Zimmertür klopft. „Ja?", rufe ich und bemerke in der Dunkelheit kaum, wie Henry seinen Kopf hereinstreckt. „Kann ich reinkommen, Daddy?" Augenblicklich sitze ich aufrecht im Bett und starre in die Richtung, aus der ich ihn gehört habe. Ich schlucke an dem Kloß in meinem Hals vorbei und frage nach: „Wie bitte?" Es ist nicht so, als ob ich ihn nicht gehört hätte, vielmehr kann ich kaum glauben, wie er mich genannt hat.
Henry ist schon früher manchmal nachts herübergekommen, als er keinen Schlaf finden konnte, hat sich an mich gekuschelt und angefangen, mich zu streicheln. Jedes Mal habe ich scharf die Luft eingesogen und mich redlich bemüht, mich zurückzuhalten. „Bitte, Henry", habe ich gesagt und zum Glück hat er gewusst, was ich meinte. Am nächsten Morgen hat er mit rot geränderten Augen vor mir gelegen und ich habe ihn trösten müssen. Dabei ist es keinesfalls so, als ob ich nicht von ihm berührt werden will. Viel zu gerne hätte ich meinen Mitbewohner alles mit mir anstellen lassen, das er möchte, aber ich weiß, wohin das führen würde. Ich habe einfach mit zu vielen Männern geschlafen, um mir einzubilden, dass ich ihn beim Sex nicht verletzen würde. Und das, ihn verletzen, ist das letzte, was ich will. Er ist zu süß, zu zierlich, um irgendeins der Dinge mit ihm anzustellen, die ich mit den anderen Männern gemacht habe. Damals, bevor Henry sich endlich getraut hat und mir gesagt, was er empfindet. Seitdem bin ich abstinent gewesen und das Verlangen ist jedes weitere Mal, dass er nachts in mein Zimmer schleicht, schwerer niederzuringen.
Wie er nun in der Tür steht, kann ich mir bildlich vorstellen. Seine Augen unter den wuscheligen Locken schüchtern zu Boden gerichtet, vor lauter Angst, dass ich nein sage. Die Schultern hochgezogen, einen Fuß bereits auf meinem Teppich, in der Hoffnung, dass er hereinkommen darf.
„Kann ich reinkommen, bitte?", fragt er erneut und ich registriere genau, dass er es nicht wagt, mich noch einmal so zu nennen. Dabei war ich ihm nicht böse, wie er womöglich dachte...
„Natürlich, Henry. Kannst du nicht schlafen?" Als er eintritt und die Tür hinter sich zaghaft ins Schloss drückt, fällt der schwache Lichtschein einer Straßenlaterne vor meinem Fenster auf seinen Körper und ich sehe ihn nicken. Er ist in einen Bademantel gewickelt, der viel zu groß für ihn ist, die Kordel baumelt auf einer Seite auf dem Boden. Ich schmunzele ihn an, auch wenn ich weiß, dass er davon nichts sieht. Also greife ich hinter mich und schalte das schwache Nachtlicht auf meinem Schränkchen an. Neben mir hebe ich die Decke an und Henry beginnt, sich aus dem Frotteestoff zu schälen, ehe die Matratze unter seinem Fliegengewicht ein wenig nachgibt. Während er an mich heranrutscht, seine kühle Hand in meinen Nacken gleitet und er „Danke, Gabriel" in den Kuss haucht, mit dem er mich begrüßt, kann ich noch immer nur auf die Stelle starren, an der er eben noch stand. Unter seinem Bademantel kam nicht etwa ein Schlafanzug zum Vorschein oder eine Boxershorts, nicht einmal sein komplett nackter Körper. Stattdessen trägt Henry Damenunterwäsche. Eine niedliche, kleine Spitzenunterhose, wie die rote, die ich neulich in der Wäsche gefunden habe und mir verzweifelt ausgemalt, wie er Frauenbesuch gehabt haben muss, in unserer Wohnung. Schlagartig wird mir klar, dass das Stück Stoff keiner Frau, sondern ihm gehört, für mich bestimmt war. Für mich. Ich erwache aus meiner kurzen Trance und lehne mich in seinen Kuss hinein, kann nichts dagegen tun, dass meine Lippen forscher sind als sonst, meine Zunge sich fast schon gewaltsam in seinen Mund drängt. Gott, Henry, was machst du mit mir? Ich weiß genau, dass er alles daransetzt, mich dazu zu kriegen, mit ihm zu schlafen, aber es zu wissen heißt nicht, dass ich mich irgendwie dagegen wehren könnte. Dieses Mal nicht.
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Oh, Henry (boyxboy)
RomansAls Henry bei Gabriel in das freie Zimmer einzieht, ist dieser hin und weg. Er denkt ständig an Henry, stellt sich vor, wie es wäre... Aber er weiß, dass es dazu nie kommen wird. Nicht nur, weil Henry vermutlich viel zu süß und unschuldig ist, um si...