Kapitel 7

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Träge schleppte ich mich vor meinem neuen Haus umher. Wir hatten einen großen Garten, ein nettes kleines Landhaus und ziemlich spezielle Nachbarn. Es war ziemlich langweilig zu Hause, wenn alles was du tun kannst lediglich herumlaufen war. Ich war noch nicht zur Schule angemeldet und die Dorfbewohner schienen mich andauernd mit einem gruseligen Starren zu mustern, wenn ich sie überhaupt antraf. Die meiste Zeit waren sie einfach nicht da, bis auf die alte Frau Rüde, die saß im Rollstuhl und hatte keine andere Wahl...

Man macht sich nicht über sowas lustig, säuselte meine innere Stimme und ich verdrehte die Augen. Irgendwie musste ich doch mal Laune hier reinbringen. Seit meinem tollen Ausbruch durfte ich auch kaum noch allein in meinen eigenen Garten. Es ging mir auf die Nerven, meine Mutter war übervorsichtig. Ok, von der ein oder anderen Wunde abgesehen und der Todesangst die ich hatte. ,,Mutter, darf ich im Dorf herumlaufen?'', rief ich ins Haus. ,,Nein.'', kam stumpf von innen. Ich verschränkte seufzend die Arme. ,,Das ist nicht fair.''. ,,Komm rein bevor dich die Leute bemerken.'', forderte sie. Ich schnaubte: ,,Die interessieren sich eh nicht für uns.''. ,,Lucia...'', setzte meine Mutter mahnend an und ich gab seufzend nach.

Im Haus war es kühl und dunkel, ich wollte lieber nach draußen in die Sonne, die sich ausnahmsweise mal zeigte. ,,Und schleich dich ja nicht wieder heimlich heraus.'', mahnte meine Mutter und blickte zu mir herüber. ,,Du kannst nicht mein ganzes Leben auf mich aufpassen.'', murmelte ich undeutlich. ,,Wie bitte?!'', fragte sie empört. ,,Nichts!'', rief ich reflexartig aus und verschwand die Treppe nach oben zu meinem Zimmer.

Ich warf mich resigniert auf mein Bett und starrte Löcher in die Decke. Ich hatten so viele Fragen, die noch unbeantwortet waren. Ich wollte noch so viel erleben in meinem jungen Leben, doch war es mir verboten. Keiner war so wie ich. Jeder konnte raus, Freunde finden, ein Leben leben. Ich hasste meine Mutter dafür, dass sie es mir verbat.

Knock. Knock.

Es klopfte an meiner Tür. ,,Hmpf'', gab ich nur als Antwort. „Ich habe dich heute bei der Schule angemeldet, dein Unterricht beginnt morgen. Hefte und Stifte liegen unten, Schulbücher werden gestellt.", meine Mutter schob einen kleinen. Zettel durch den Türschlitz, „Abfahrt morgen um 7:30, Abholung um 13:10". Damit entfernten sich ihre Schritte auch wieder.

Ich rollte von meinem Bett herunter, schleifte durch mein Zimmer und beugte mich nach dem kleinen, bedruckten Zettel. Antonia Heimbuch, 10C Thomas-Mann-Gymnasium. Ich rollte mit den Augen. Na dann mal los, Antonia.

Mein Wecker riss mich am nächsten Morgen etwas unsanft aus dem Schlaf. Ich erhaschte einen Blick auf den Display meines Handybildschirmes und seufzte. Die Uhr zeigte 6:30 an. Vielleicht wollte ich doch nicht mehr so normal sein und wenigstens die Schule auslassen. Unter meinem protestierenden Körper und meinen schweren Gliedern erhob ich mich aus meinem Bett und streckte mich erst einmal ausgiebig. Schmerz schoss durch meinen Körper und ich zischte. Die Wunden waren noch immer nicht ganz verheilt.

Mein Zimmer war noch ziemlich leer, da wir gerade erst eingezogen waren. Das einzige was sich darin befand war ein Bett, ein Schrank und ein Schreibtisch. Fast alle unsere Eigentümer waren im alten Haus geblieben. Jedoch befanden sich mehrere Utensilien auf meinem Schreibtisch, wahrscheinlich hatte meine Mutter sie mir dort zum Morgen hingelegt. Neugierig betrachtete ich was auf meinem Tisch lag, jedoch verzog ich das Gesicht, als ich die Gegenstände erkannte.

Es waren Klamotten, Make-up, Parfüm und eine extrem echt aussehende Perücke neben einem Zettel mit Anweisungen wie ich mich zurechtmachen sollte. Schnaufend machte ich mich daran mein Aussehen zu verändern. Etwas anderes blieb mir so oder so nicht übrig bei meiner Mutter.

Gegen Viertel nach Sieben kam ich die Treppe herunter, schnappte mir den Schulranzen am Fußende und ging durch den Flur zur Küche. Meine Mutter lief noch immer aufgeschreckt durch das Haus, also so wie immer eigentlich. Lustlos bereitete ich mein Frühstück zu und aß noch schnell ehe meine Mutter mich aufscheuchen würde. Gerade als ich mein Geschirr in die spüle legte, erschallte der Alarm auf dem Handy meiner Mutter. „Zeit zu gehen", rief sie mir zu. Stumm gehorchte ich ihr und folgte ihr auf dem Weg zum Auto.

Auf dem Weg zur Schule herrschte unangenehmes Schweigen. Die Luft war aufgeladen, meine Mutter verbreitete eine fast schon gruselige Atmosphäre. Ich konnte mich nicht glücklicher schätzen, als ich endlich aus dem Auto herauskam. ,,13Uhr.'', sagte sie kühl. Ich verdrehte die Augen und knallte die Tür zu. Mimimi, dreizehn Uhr...

Das Gymnasium war nichts besonderes, die Gebäude bis auf die Pausenhalle alt. Ich machte mich auf den Weg zum Sekretariat und fand auch recht zügig dahin. Die Schule war ziemlich leergefegt, der Unterricht musste schon ohne mich begonnen haben. Wie schade... Mit einem letzten Blick auf den Vorhof verschwand ich im Gebäude, doch sobald ich einen Schritt hineinsetzte, wurde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ein Augenpaar brannte sich mir in den Rücken und verleiht mir eine Gänsehaut. Verunsichert drehte ich mich um.

Ich bereute es sofort, mein Atem stockte. Glühende Bernsteinaugen blickten mir direkt ins Gesicht vom anderen Ende des Vorhofs der Schule. Er ist hier, er weiß wo ich bin. Er ist mir die ganze Zeit gefolgt...

Meine einzige Hoffnung war, dass er sich nicht traute die Schule zu betreten. Doch eine Kreatur wie ihn würde nichts vom Töten abhalten.



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Hey hey hey,

hier bin ich wieder einmal nach einer langen Zeit mit einem Update! 

Nein, ich bin noch nicht von irgendwem verschleppt wurden... unglaublich, nicht wahr? 

Tut mir leid, dass das jetzt wirklich kein besonderes Kapitel ist und sich alles etwas hinzieht, aber es wird noch besser, versprochen! Immerhin arbeite ich immer noch an der Geschichte und arbeite nebenbei intensiv an einem unveröffentlichten Buch und meinem anderen veröffentlichten Buch hier. Bitte entschuldigt also meine langsamen Updates, ich versuche mich zu verbessern und wieder schneller zu schreiben und mit Ideen aufzukommen :) 


Ich bin momentan auch noch im Ausland und dadurch, dass ich meine Zeit genießen wollte, habe ich mir eine kleine Auszeit gegönnt. Die Zeit neigt sich dem Ende zu und somit werde ich auch wieder mehr Zeit zum Schreiben finden :)


Ansonsten euch allen einen schönen Tag/Abend/was auch immer!


Danke für eure tolle Unterstützung und dass ihr mein Buch lest, ihr seid die besten!!


Ich bin raus,

Eure goodsidebadside

The lost guardian - Die verborgene WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt