Wie konnte ich nur? Wie konnte ich mich einfach wieder auf ihn einlassen? Und jetzt hab ich den Salat wieder. Alkohol macht das Leben nicht froh, sonder ruiniert es beziehungsweise beschwert es immer mehr.
Wer muss das ganze wieder ausbaden? Genau ich. Immer ich, was hab ich bloß verbrochen, das ausgerechnet ich immer bestraft werde.
Kopfschüttelnd nähere ich mich dem Grab meiner Eltern. Wie soll ich den bitte für andere eine gute Mutter ein Vorbild sein, wenn ich selbst es nie erlebt habe wie man es richtig machen sollte?
Wie sollte man einem Kind eine Mutter werden, wenn man selbst keine Mutter hatte?
Wie soll man das bloß machen? Das Leben ist kein Ponyhof. Wie oft sagen sie das, aber den wirklichen Sinn dahinter haben sie nie verstanden. Sie haben es immer aus Spaß gesagt, wobei sie keine Ahnung hatten. Ihr Leben war doch immer perfekt. Sie alle hatten ihre Familien und haben ein normales, glückliches Leben und ich. Ich war das Mädchen das es trotzdem es im Heim lebte und außer sich selbst niemanden hatte, es von allen am weitesten gebrachte hat. Das wohl einzigste Glück in meinem Leben war wohl damals Drake, zu mindesten habe ich das immer gedacht, aber das Schicksal hatte wieder andere Pläne. Und ehe ich mich versah war auch er fort und ich wieder alleine - alleine und schwanger. Das war wohl das schrecklichste in dem Moment was mir hätte passieren können.
Aber siehe man braucht keinen Mann, der einen unterstützt. Ich hab meine Leben nicht von ihm ruinieren lassen. Nein, es hätte wohl niemand gedacht das ich es so weit schaffen werde. Und das obwohl so viele Hindernisse im Weg lagen. Trotzdem ich alleine war und es nicht einfach hatte hab ich es doch zu etwas gebracht. Ich hab eine Familie, die lediglich aus einem kleinen, überaus süßen Jungen besteht. Hab einen festen Job. Ein eigenes Haus. Ein eigenes Auto. Geregeltes Einkommen. Und einen geregelten Alltag. Was wünscht sich eine alleinerziehende Frau den eigentlich noch? Die Antwort auf diese Frage ist simple. Sie wünscht sich nichts. Ich hab alles was ich will und auch mein neues Hindernis werde ich überwinden können. Ich hab in meinem Leben so viel geschafft, da werde ich auch jetzt noch dieses Problem überwältigen können. Ich bin nicht umsonst Juliet Holloway.
Die Frau, die trotz ihrer schicksalhaften Vorgeschichte sich ein ordentliches Leben aufgebaut hat. Etwas wovon andere nur träumen können.
Mit traurigem Blick lege ich die Rosen auf das Grab meiner Eltern. Es ist jetzt fast 20 Jahre her, als wir für das letzte Mal etwas zusammen unternommen hatten. Wir waren zwar nicht reich. Meine Eltern waren normale Bürger. Meine Mutter Lehrerin und mein Dad war Pilot.
Trotzdem ich damals so jung war und sie beide arbeiten waren waren sie immer für mich da.
Unser letzter gemeinsamer Ausflug war damals auf den Weg zum Schreibwarengeschäft, um mir meinen ersten eigenen Schulranzen zu kaufen.
Ich weiß noch genau wie Dad meine Mom in den Arm nahm und mich vollkommen stolz angesehen hat.
Keine Halbestunde später sah ich sie, wie sie blutüberströmt in ihren Sicherheitsgurten hingen und sich nicht mehr regten. Ich hab sie angeschrien sie sollten doch etwas sagen, aber da wurde ich schon von einem Polizisten aus dem Wagen gezerrt und zum Krankenwagen gebracht. Sie haben sie vor meinen Augen unter schwarzen Decken weggetragen.
Es war schwer immer von einer fremden Person abgeholt zu werden und nicht wie alle anderen Kinder von meinem Dad oder meiner Mom.
Ich hatte mir immer gewünscht, das wenn ich ein Kind haben sollte das es einen Vater haben wird. Aber auch hier hatte das Schicksal andere Pläne.
"Momy, wir müssen jetzt los sonst kommen wir zu spät ", sagt Caleb, der an meinem Rock zieht und mich damit auf sich aufmerksam macht. Er hat leider so viel von seinem Vater. Seine blonde, zerzauste Haare. Seine strahlend blauen Augen. Sein unglaubliches Lächeln. Aber er wird ihn nicht kennenlernen.
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Der Bad Boy, der mir etwas hinterließ *wird überarbeitet*
Dragoste- Band 4 - Eigentlich war Juliets Leben perfekt, zumindest so perfekt wie es hätte sein können. Wäre da nicht die Tatsache, das sie ausgerechnet in der Nähe des Mannes ist der ihr Leben nicht vereinfacht, sondern verkompliziert hat. All die Jahr...