Märchen schreibt die Zeit

15 2 0
                                    

So jung und so schön war sie, als sie es traf.
Seine Augen voller Gram und die Klauen so scharf.
Doch was war es, was es so sehr hassen ließ?
Es war die Erfahrung die es machte und den Glauben, den es dadurch verstieß.
Sein Äußeres war häßlich und durch die Enttäuschung vernarbt.
Kein Wort des Guten, hatte es seit Langem gesagt.
Und dann kam sie, von Außen wunderschön.
Alle Menschen konnten das Leuchten und die Schönheit auf ihrem Gesichte sehen.
Die blumigen Worte die sie sprach, glaubte ihr jeder.
Ihr unschuldiges Gesicht und ihre zarte Zunge, machten sie zum besten Redner.
Das Biest, so nannte man es, ließ es hinein.
Es ließ sich von ihrem Äußeren blenden, glaubte dem Schein.
"Häßliches Biest", war das erste was sie dachte.
Und genau das war die Reaktion, welches das "Biest" so verachtet.
Nach und nach zeigte es dann sein wahres Ich.
So häßlich und grausam wie sein Äußeres, war sein Inneres nicht.
Seine Seele war wunderschön,
ließ es mittlerweile nur noch wenige sehen.
Zu groß die Angst vor dem Enttäuschungstod,
war es genau das, was in seinen Augen tobt.
Mit ihrer schönen Stimme umgarnt sie das Biest,
welches dadurch vor dem Mädchen all seine Mauern fallen ließ.
Sie nistete sich bei ihm ein,
und so langsam verlor ihr Aussehen den Schein.
Ihr Inneres so grausam und verdorben,
war sie wie ein Parasit im Geiste des Biestes geworden.
Sie vergiftete seine Gedanken und seine Seele.
War zu groß ihre Macht, als sie die Worte stahl aus seiner Kehle.
Sie nahm ihm alles was er besaß,
Sodass er alles Gute, was ihn ausmachte, vergaß.
Sein Inneres starb unter ihrer Macht,
hätte er an diesem Tage doch nur die Tür nicht für sie aufgemacht.
Doch nun ist es zu spät und er dem Tode ganz nah.
So täuschte das Äußere der Beiden und verbarg, was in ihrem Inneren geschah.
Es kämpfte bis zu seinem letzten Atemzug,
tief in seinem Inneren war es doch Gut.
Mit letzter Kraft konnte es noch zu dem Mädchen linsen,
alles was es bei ihr sah, war dieses grausame Grinsen.
Die Hoffnung verloren, den Glauben geraubt,
hatte es schon wieder dem Falschen geglaubt.
Es war das pure Gift, welches durch seine Adern floss,
als es, mit Trauer um sein Leben, für immer seine Augen schloss.
Das war die Geschichte von der Schönen und dem Biest.
Nicht ganz uninteressant waren die Namen, auf die ich dabei stieß.
Der Name des Biests war die "Menschlichkeit",
trotz all der Enttäuschung und Verluste, zum helfen bereit.
Und das Mädchen hörte auf den Namen "Gesellschaft",
die aus dem Bösen, aus wiederlichen Gründen, das Gute macht.

Lost in the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt