Unverbindliche Liebe

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Ich wache durch eine Bewegung unter mir auf. Noch im Halbschlaf hebe ich den Kopf und sehe zu Jase auf, der seinerseits auf mich herabblickt. "Habe ich dich geweckt?" Seine Stimme klingt rau, so als ob auch er vor nicht allzu langer Zeit noch geschlafen hätte. "Tut mir leid, das wollte ich nicht."

Ich blinzele ein paar Mal und reibe mir kurz über das Gesicht, bevor ich mich ein wenig weiter aufrichte. "Schon gut. Wie spät haben wir es denn?"

Jase verzieht das Gesicht entschuldigend. "Als ich das letzte Mal auf die Uhr geschaut habe, kurz nach zwei."

„Wieso bist du überhaupt noch wach?", frage ich ihn und hebe spielerisch eine Augenbraue. „Ich dachte, ich hätte dich ausreichend erschöpft."

Er erwidert mein Lächeln. „Hast du auch. Ich kann keinen einzigen Muskel mehr bewegen. Aber meine Gedanken sind dafür umso aktiver."

Ich lege meinen Kopf wieder auf seiner Brust ab und lausche seinem Herz, das stetig pocht. Auch wenn ich weiß, dass er absolut nicht der Typ für solche Kuscheleinheiten ist, stehle ich mir hin und wieder einen dieser Momente. Um sie in meinem Herzen aufzubewahren, wenn er das alles hier beendet.

„Worüber hast du nachgedacht?", frage ich schließlich leise und fahre mit einem Finger über seinen nackten Bauch. Lächelnd bemerke ich, wie er unter meiner Berührung erschaudert und fahre fort, über seine Muskeln zu streichen.

„Dies und das" Jases Stimme klingt noch tiefer als sonst. Mir ist sofort klar, dass er erregt ist.

„Dies und das hält dich wohl kaum die gesamte Nacht wach.", bemerke ich, höre aber nicht auf, seine warme Haut zu liebkosen. Jase beginnt sanft durch mein Haar zu streichen. Ich bin kurz davor wieder weg zu dösen, als er plötzlich wieder seine Stimme erhebt: „Ich habe über das hier nachgedacht. Über uns."

Mein Atem stockt. Jetzt ist es soweit. Jetzt wird er das, was auch immer sich zwischen uns entwickelt hat, beenden. Jase hört auf mir über das Haar zu streichen, als er meine Anspannung spürt.

„Worüber hast du nachgedacht? In Bezug auf uns?", traue ich mich schließlich zu fragen.

Als er eine Weile nicht antwortet, rolle ich mich zur Seite und richte mich auf. Seine braune Augen sind auf mich gerichtet, als ich versuche meine widerspenstigen roten Locken auf dem Kopf zu einem Knoten zusammenzubinden. Schließlich bin ich der Meinung, meine Panik soweit im Griff zu haben, als dass ich ihn wieder ansehen kann, ohne in Tränen auszubrechen.

„Also", versuche ich möglichst unbekümmert zu sagen. „Worüber hast du nachgedacht?"

Jase mustert mich einige Sekunde, verzieht dann das Gesicht und wendet sich ab. „Müssen wir da jetzt drüber sprechen? Können wir uns das nicht für morgen aufheben?"

Ich schlucke einmal und versuche die Maske aus Unbekümmertheit aufrecht zu erhalten. „Klar, Gespräche können bis morgen warten."

Erleichtert atmet Jase aus. „Ganz genau. Ich habe da auch eine viel bessere Idee, wie wir unsere Zeit nutzen können." Er beugt sich zu mir herüber und drückt einen Kuss auf meine Lippen. Als ich ihn nicht erwidere, wandern seine Lippen über meine Wange und mein Kinn, bis hinunter zu meinem Hals. Als ich das leise Keuchen nicht mehr Zurückhalten kann, verbleibt er an dieser ganz bestimmten Stelle und saugt sich fest.

Obwohl ich momentan nur daran denken kann, was wir morgen besprechen werden, spüre ich, wie sich die Erregung in mir aufbaut.

Jase löst sich von meinem Hals und drückt mich sanft auf das Bett zurück. Sein hungriger Blick gleitet über mich und lässt mich erschaudern.

„Du bist unfassbar schön", stößt er heiser hervor, bevor er eine seiner Hände um meine Brust schließt und sanft über die Brustwarze reibt. Ich stöhne leise auf und dränge mich seiner Hand entgegen. Erneut beugt er sich zu mir herunter und küsst mich. Dieses Mal kann ich nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Wenn dies das letzte Mal ist, dass ich mit Jase schlafen und ihm so nahe sein darf, dann muss ich es wenigstens genießen.

One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt