9.

6K 260 90
                                    

Katsuki

Wütend schlug ich immer wieder gegen den Bockssack der mitten in meinem Zimmer hängt. Mein Vater hat ihn mir mit 12 gekauft, weil er verhindern wollte, dass ich noch eine Schranktür kaputtschlug.

Sowie es aussah hatte seine Investitionen sich gelohnt. Ein letzter Schwall an unkontrollierten Fausthieben prasselte auf den Boxsack nieder, bevor die Tränen in meinen Augen mir zum wiederholten Male die Sicht vernebelten.

Keuchend stütze ich mich auf meinem Schreibtisch ab und wichte mir mit meinen Händen durchs Gesicht. Mein Atem beschleunigte sich und schreckliche Gedanken schoben sich in meinen Kopf. Ich war das schlimmste was ihm passieren konnte, es war besser, dass er sich von mir fernhält, für uns beide.

Er hatte recht ich war ein arrogantes selbstsüchtiges Arschloch, ich wollte nie ein Held werden weil ich edle Absichten hatte und Menschen helfen wollte, sowie Deku. Nein, ich fand es einfach nur cool. Alle Menschen die mir nahe standen wurden verletzt. Schwankend ließ ich mich neben meinem Bett auf den Boden sinken. Ich drückte mir die Hände auf den Mund um die Schreie zu ersticken.

Eijiro im Nebenzimmer hörte sie trotzdem. Er kam rein gestürmt und sah geschockt die Verwüstung die ich noch wenige Minuten zuvor angerichtet hatte meine Schulhefte und Stifte waren auf dem Boden verteilt. Einzelne Blätter waren angekockelt und Rauchschwaden wehten durch den Raum.

Er schluckte, schloss die Tür hinter sich und durchquerte das Zimmer mit wenigen Schritten, darauf achtend nicht auf den Stiften auszurutschen. Als erstes öffnete er das Fenster, um die Hitze und Geruch nach Verbrantem Papier los zu werden, dann kam er auf mich zu, vorsichtig  als würde er sich einem wilden Tier nähern.

Erst sträubte ich mich und versuchte ihn von mir zu stoßen, ließ dann aber die feste Umarmung zu und erwiderte sie wenige Sekunden später. Wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an ihn. Er umarmte mich bis die Schluchzer versiegten.

Anschließend hiefte er mich in mein Bett, mit einem nassen Lappen, den er aus meinem Bad geholt hatte wischte er mir den Russ und die Tränen aus dem Gesicht und von meinen Händen.

Er war ein guter Freund, ich sollte viel netter zu ihm sein. Bevor er anfing meine Schulsachen vom Boden aufzusammeln, bot er mir an Jirou anzurufen, er wusste, dass sie wenn überhaupt die einzige war der ich mich anvertraute. Mit dem Gedanken, dass sie wahrscheinlich gerade mit sich selbst und Denki genug beschäftigt war lehnte ich ab.

"Bakubro, ich weiß du wirst ablehnen, aber trotzdem will Ich, dass du weißt, dass du auch immer zu mir kommen kannst und solltest. Bevor so etwas..." er deutete auf das Chaos auf dem Boden "...nochmal passiert, rede mit deinen Freunden. Das was eben mit dir passiert ist, ich bin kein Experte, aber ich bin mir sicher das war eine Panikattake und wenn sowas öfter passiert, dann solltest du zu einem Arzt gehen."

Geschockt sah ich ihn an, eine Panikattake? Ich hatte von sowas gehört. Ich wusste das es Menschen mit Depressionen und Sozialenphobien gab, die so etwas öfter durchmachten.

"Ich hatte noch nie eine." murmelte ich durch die Stille genötigt. Seufzend setzte er sich zu mir.

"Vermutlich war es einfach ein aufwühlender Tag, Denki hatte auch noch nie so einen Nervenzusammenbruch wir sind es wohl alle nicht gewöhnt so mit unseren Ängsten konfrontiert zu werden."

Ich nickte nur. Zerknirscht sah er mich an als wäre er sich nicht sicher ob er das nächste aussprechen dürfe.

"Was gibt's?"

"Ging es ... Ging es hierbei und in deiner Illusion, um Midoria?"

Überrascht sah ich ihn an
"So offensichtlich?"

Its Complicated//Bakudeku *Beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt